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Sport: Erst zusammen, dann getrennt Haas und Mayer spielen in Paris gegeneinander

Es ist noch nicht lange her, da war die Rede vom Düsseldorfer Signal. Es ging um Aufbruch, Zukunft und frischen Wind.

Es ist noch nicht lange her, da war die Rede vom Düsseldorfer Signal. Es ging um Aufbruch, Zukunft und frischen Wind. Nur um Tennis ging es dabei nicht, sondern um die SPD, die Grünen, Peer Steinbrück und Nordrhein-Westfalen. Dieses Signal hat längst an Lautstärke verloren. Wenn jetzt vom Düsseldorfer Signal gesprochen wird, dann geht es nur noch um Tennis.

Im Düsseldorfer Rochusclub haben die deutschen Tennisspieler am Wochenende den World-Team-Cup gewonnen – zum ersten Mal seit 1998. Ob dieses Signal aus Düsseldorf länger anhält und lauter ist als das aus der Politik, werden die deutschen Spieler schon bei den heute in Paris beginnenden French Open erfahren. Mehr noch: Zwei World-TeamCup-Sieger können es sogar im direkten Vergleich sehen. Denn Thomas Haas und Florian Mayer treffen in Roland Garros bereits in der ersten Runde direkt aufeinander.

Vielleicht wird einer von beiden auch mit mehr Elan aus Düsseldorf nach Paris kommen als der andere. Beide haben beim World-Team-Cup zusammen gespielt, gekämpft und am Ende zusammen gefeiert. Das können sie in Paris nun nicht mehr gemeinsam, und einer von beiden muss nach der ersten Runde abreisen. Wenn auch nur marginal, so liegen die Vorteile vor dem Spiel doch bei Haas. Er ist nicht nur der Spieler mit der größeren Erfahrung und dem vielseitigeren Repertoire, sondern er nimmt zudem einen großen psychologischen Schub aus Düsseldorf mit nach Paris. Denn er hat im Finale gegen die favorisierten Argentinier die entscheidenden zwei Siege errungen. Im Doppel hatte er noch Unterstützung von Alexander Waske, neue Kräfte dürfte aber vor allem der souveräne 6:4, 6:3-Sieg gegen den amtierenden Titelverteidiger der French Open, Gaston Gaudio, freigesetzt haben. Auf der anderen Seite hat ihn diese Partie jedoch Kräfte gekostet. Das ist Haas aber egal. „Es ist bestimmt nicht die beste Vorbereitung gewesen, aber dieser Sieg ist mir wichtiger. Ich bin stolz, für Deutschland zu spielen“, sagt er.

Florian Mayer geht es sicher genauso, nur im Finale des World-Team-Cups musste er seinem Kräfteverschleiß Tribut zollen. 1:6, 1:6 verlor er gegen den French-Open-Finalisten Guillermo Coria. Trotzdem wird auch er hoch motiviert in die Partie gegen seinen Mannschaftskollegen gehen. Schließlich ist ein Sieg gegen die amtierende Nummer eins der Tenniswelt, Roger Federer, der ihm in Düsseldorf gelang, keine schlechte Empfehlung. Die deutschen Spieler müssen nun zeigen, wie lange und wie weit das Düsseldorfer Signal sie in Paris trägt. Eines steht jetzt schon fest: Für mindestens einen Deutschen wird das Signal schon nach der ersten Runde verhallt sein: für Thomas Haas oder für Florian Mayer.

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