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Martynas Echodas spielte am Montag erstmals in eigener Halle für Alba Berlin.

© IMAGO/Tilo Wiedensohler

„Es fühlt sich großartig an, zurück zu sein“: Martynas Echodas ist endlich bei Alba Berlin angekommen

Der litauische Center kam im Sommer zu Alba, doch bis zu seinem Comeback dauerte es länger als erwartet. Ein Jahr nach seiner Verletzung spielt Echodas wieder Basketball.

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Das Spiel war seit einer halben Stunde vorbei, die Tribünen leer und Alba Berlins Basketballer unter der Dusche. Nur Martynas Echodas hüpfte, angeleitet von einem Athletiktrainer, noch über das Parkett. Es schien fast, als wolle Albas Litauer all die Zeit aufholen, die er verloren hatte.

Am vergangenen Freitag hatte Echodas sein Comeback gefeiert, am Montagabend beim souveränen 80:47-Sieg der Berliner gegen die Riesen Ludwigsburg spielte er erstmals vor Albas Fans in der Friedrichshainer Arena. „Am Ende der Bank zu sitzen, ist ganz anders, als auf dem Feld zu stehen. Ich hatte seit einem Jahr kein Basketball mehr gespielt und es fühlt sich großartig an, zurück zu sein“, sagte der 28 Jahre alte Center.

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Tage lagen zwischen Verletzung und Comeback von Martynas Echodas

Am 22. Dezember 2024 hatte sich Echodas, damals noch in Diensten des türkischen Klubs Manisa Basket, schwer am Knie verletzt. Im Sommer folgte eine weitere Operation. Ein Spieler von Echodas‘ Klasse ist für die Berliner mit ihrem deutlich gesunkenen Budget eigentlich nicht zu bekommen. In der vergangenen Champions-League-Saison hatte der Litauer im Schnitt mehr als 15 Punkte erzielt und war auf dem Weg, den Sprung in die Euroleague zu schaffen.

Baldi mahnt zur Vorsicht

Doch dann kam die Knieverletzung, die ihn lange außer Gefecht setzte. Während viele große Klubs das Risiko scheuten, sah Alba die Situation als Chance. „Wir haben uns entschieden, die Wette einzugehen“, sagte Ojeda zu Saisonbeginn im September.

Dass sein Comeback bis tief in den Dezember auf sich warten lassen würde, hatten aber weder Albas Verantwortliche noch Echodas erwartet. Die Wochen vergingen, Echodas trainierte mal mit dem Team, dann wieder individuell, und saß bei den Spielen im Kapuzenpullover hinter der Bande. Er blieb ein Phantom. „Es hat viel länger gedauert als erwartet“, sagte der Litauer nach seinem ersten Heimspiel.

Marco Baldi kennt solche Rehabilitationsprozesse aus seiner Spieler- und Managementkarriere zur Genüge. Im Training wird die Belastung gesteigert, das Knie schwillt wieder an, es geht vor und zurück. „Wenn man das in kurzer Zeit vier- oder fünfmal erlebt, ist es auch mental schwierig. Aber da scheint er mir sehr stabil zu sein“, sagte Albas Manager.

Dennoch warnt Baldi zur Vorsicht. Nach solch einer langen Verletzung müsse man Geduld haben und dürfe die Belastung nur langsam steigern. In den bisherigen Spielen kam er 13 und sieben Minuten zum Einsatz. „Er war sehr lange raus und wir müssen sehen, wie er die Intensität über ein ganzes Spiel verträgt.“

Ein Martynas Echodas in der Form der vergangenen Saison würde Alba noch mal mehr Klasse und Flexibilität verleihen. Er sei eine perfekte Ergänzung zu den zwei anderen Centern, Norris Agbakoko und J’Wan Roberts, sagte der Manager. „Er deckt genau das ab, was die anderen weniger haben. Er ist ein stabiler Spieler, der wenig Schwankungen hat, der die Position gut halten kann und den Mitteldistanzwurf hat“, sagte Baldi. „Wir müssen abwarten, ob er an die vergangene Saison anknüpfen kann, aber wir hoffen es alle.“

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