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Es geht auch ohne weite Reisen: Hier kann man in Berlin tauchen lernen
Ob im Schwimmbecken oder in Seen – auch hier in der Region können Interessierte in die faszinierende Unterwasserwelt eintauchen. Wir sagen, wo das möglich ist und worauf es ankommt.
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Dass Berlin nicht am Meer liegt, ist eine Binsenweisheit. Dass man in Berlin trotzdem das Tauchen lernen kann, jedoch nicht. Die Hauptstadt bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, in die Welt des Tauchens buchstäblich einzutauchen und dabei Erfahrungen zu sammeln, die einen später zu den faszinierendsten Tauchplätzen der Welt führen können.
Eine, die das seit fast 20 Jahren praktiziert, ist Karen Roy. Ihre ersten Tauchübungen hat sie in einem Berliner Schwimmbecken absolviert. „Für mich war das gut, denn so konnte ich Sicherheit erlangen. Beim Tauchen muss man auf vieles achten, wie zum Beispiel sein Equipment gut überprüfen. Aber auch Gefahrensituationen üben. Wie reagiere ich, wenn mir jemand versehentlich die Brille vom Gesicht schlägt oder ich mein Mundstück verliere?“, sagt Roy. „Ich war froh, dass ich das in einem geschützten Rahmen ausprobieren konnte.“
In Berlin gibt es eine Reihe von Tauchschulen und Vereinen, die sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Taucher ein breites Spektrum an Kursen anbieten. Dazu gehört beispielsweise die Tauchschule Diving.Berlin, die ihre Schüler in kleinen Gruppen unterrichtet.
Der Einstieg erfolgt auch hier meist im Schwimmbecken – eine kontrollierte Umgebung, die Anfängern dabei hilft, sich mit der Ausrüstung vertraut zu machen und wichtige Techniken wie den Druckausgleich und die Atmung unter Wasser zu lernen.
Für Interessierte, die sich in Vereinen wohlfühlen, kann der Tauchsport-Club Berlin eine Anlaufadresse sein. Der Verein organisiert gemeinsame Tauchreisen, bietet die Möglichkeit, sein Equipment überprüfen zu lassen und vieles mehr.
Ein weiterer Akteur ist die Atlantis Tauchschule, die neben Schwimmbadtraining auch Kurse in verschiedenen Seen anbietet, etwa im Stechlin- oder dem Ruhlesee. Hier können Neulinge lernen, sich auch in natürlichen Umgebungen zurechtzufinden, was deutlich anspruchsvoller ist als das Training im Schwimmbecken.
Beim Freiwassertauchen wird auf realitätsnahe Herausforderungen wie schlechtere Sicht und kalte Wassertemperaturen vorbereitet. Wer hier sicher tauchen kann, ist auch für anspruchsvollere Bedingungen in größeren Gewässern gewappnet.
Entschleunigung und ein Gefühl des Schwebens
Was Karen Roy am Tauchen besonders fasziniert, ist die Entschleunigung und das Gefühl des Schwebens. Tauchen ist nicht nur eine sportliche Aktivität, sondern auch eine Übung in Achtsamkeit und Konzentration. „Unter Wasser, das ist so eine schöne, stille, wunderbare Welt. Man ist absolut im Hier und Jetzt und achtet auf jede Kleinigkeit.“
Jeder Atemzug zählt, und der Taucher ist gezwungen, sich ganz auf den Moment zu fokussieren. Diese Erfahrung ist vor allem für Großstädter eine willkommene Auszeit vom Alltag. Die Stille unter Wasser und das Gefühl der Schwerelosigkeit wirken beruhigend und entschleunigend.
Beim Tauchen muss man auf vieles achten, wie zum Beispiel sein Equipment gut überprüfen. Aber auch Gefahrensituationen üben.
Karen Roy, seit 20 Jahren begeisterte Taucherin
Roy erzählt von ihren faszinierenden Begegnungen mit einer Seekuh oder von den leuchtenden Augen der vielen kleinen Garnelen bei einem Nachttauchgang in Ägypten.
Wer sich Tauch-Equipment ausleihen oder beispielsweise in Weltmeeren tauchen will, benötigt einen Tauchschein. Dieser wird von Tauchverbänden ausgestellt und beinhaltet – je nach Grad – eine bestimmte Anzahl von Trainingsstunden, einen Theorieteil und Freiwassertauchgänge.
Beliebte Ziele in der Umgebung der Stadt
Man muss übrigens gar nicht so weit reisen, um abenteuerliche Tauchgänge zu erleben. Berlins umliegende Gewässer bieten interessante Möglichkeiten. Auch Roy berichtet von spannenden Nachttauchgängen in verschiedenen Seen. Der Groß Glienicker See und der Werbellinsee sind beliebte Ziele für Tauchausflüge, bei denen die Taucher die natürliche Unterwasserwelt erleben können. Ein besonderes Highlight für erfahrenere Taucher sind die ehemaligen Steinbrüche und Tagebaue in der Umgebung, die heute geflutet sind und faszinierende Tauchspots bieten.
Wer sich auf das Abenteuer Tauchen in Berlin einlässt, wird schnell feststellen, dass es nicht nur um den Sport geht. Es ist eine Möglichkeit, abzuschalten, sich mit der Natur zu verbinden und den eigenen Körper und Geist zu trainieren. Auf jeden Fall ist es ein besonderes Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst.
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