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Erik Shoji trifft auf seinen Ex-Klub BR Volleys.

© picture alliance / dpa

Champions League in Sibirien: Es wird eisig kalt für die BR Volleys

Die Volleys treffen in Sibirien auf den Spitzenklub aus Nowy Urengoi. Dort ist es so kalt, das selbst dieser dort nur bei Heimspielen zu Hause ist.

Von Johannes Nedo

Dass Sergej Grankin auf dem langen Weg nach Nowy Urengoi zum Reiseleiter aufsteigen würde, war nur folgerichtig. Schließlich ist der Zuspieler der BR Volleys Russe – und so konnte er auf der Reise von Berlin über Moskau nach Sibirien seine Teamkollegen unter anderem bestens durch die Passkontrollen lotsen. Nach elf Flugstunden kamen die Berliner am Dienstag im 4000 Kilometer entfernten Nowy Urengoi an.

Dort kennt sich jedoch ein anderer Spieler mit Volleys-Vergangenheit noch besser aus als Grankin: Erik Shoji. Der US-Amerikaner, der von 2014 bis 2016 für die Berliner auflief, steht mittlerweile bei Fakel Nowy Urengoi unter Vertrag. Und vor dem zweiten Champions-League-Vorrundenspiel zwischen dem Deutschen Meister und dem Spitzenklub aus der starken russischen Liga an diesem Mittwoch (15 Uhr/kostenpflichtig bei eurovolley.tv) sagt er: „Die Volleys haben Glück, in dieser Woche sind nur bis zu minus neun Grad zu erwarten.“

Der russische Volleyball ist athletischer

Wegen der eisigen Temperaturen sind auch Shoji und seine Mitspieler nur selten in Sibirien. „Wir trainieren aktuell in Moskau und reisen nur für die Heimspiele nach Nowy Urengoi. Die weiten Reisen sind anstrengend, lassen sich aber nicht vermeiden“, sagt Shoji. „Ich habe mich nach drei Jahren daran gewöhnt.“ Das Fakel-Team ist schon einen Tag vor den Berlinern nach Nowy Urengoi geflogen.

Doch nicht nur wegen der ungewöhnlichen Anreise beider Teams sieht Shoji keinen großen Vorteil für Fakel im Duell mit den Berlinern. „Ich bin nicht sicher, ob es einen Favoriten in diesem Spiel gibt. In Russland wird anderer Volleyball gespielt, als ich ihn aus Deutschland kannte. Welche Spielweise sich also durchsetzen wird, werden wir erst am Mittwoch wissen.“

Der russische Volleyball ist athletischer, wuchtiger, die Aufschläge werden mit Karacho ins gegnerische Feld geknallt. Umso wichtiger sind in der Annahme die überragenden Fähigkeiten von Libero Shoji. Für den 30-Jährigen wird das Wiedersehen mit den Volleys noch spezieller, weil er dann auf fünf Landsleute trifft: „Berlin war zwei Jahre meine Heimat. Ich habe es geliebt. Durch die aktuell fünf US-Amerikaner bei den Volleys, die ich auch von der Nationalmannschaft kenne, verfolge ich Berlin noch intensiver und schaue mir auch viele Spiele an.“

Darum ist Shoji nicht entgangen, dass die Mannschaft von Trainer Cedric Enard derzeit in Topform ist – und noch ungeschlagen. Einen Hauptverantwortlicher dafür hat Shoji auch ausgemacht: Grankin. „Er ist ein unheimlich guter Zuspieler. Er ist das Mastermind, der Lenker und Denker des Teams, er macht jeden Mitspieler besser.“

Grankin selbst geht das schwierige Spiel in Sibirien voller Selbstbewusstsein an. Der sonst so wortkarge 34-Jährige betont: „Ich verfolge schon länger, was Fakel macht. Ich glaube, wir haben eine Chance in Russland.“

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