
© AFP/Julio Aguilar
Es wird ernst in der NBA: So stehen die Chancen der deutschen Basketballer in den Play-offs
Sieben deutsche Basketballer stehen in der NBA unter Vertrag – alle haben mit ihren Teams die Postseason erreicht. Das gab es noch nie. Isaiah Hartenstein gehört sogar zu den Favoriten.
Stand:
Für mehrere Jahre waren die Play-offs der NBA aus deutscher Sicht eher mäßig erfolgreich. Zum Ausklang seiner Karriere war Dirk Nowitzki mit den Dallas Mavericks und Landsmann Maximilian Kleber nicht mehr konkurrenzfähig. Dennis Schröder schied bei fünf seiner acht Play-off-Teilnahmen in der ersten Runde aus. Nur Daniel Theis 2022 und Kleber 2024 kamen einer Meisterschaft nah.
Ob es in dieser Saison für einen Deutschen zum ersten Titelgewinn seit Nowitzki 2011 reichen wird, werden die kommenden zwei Monate zeigen. Eine Bestmarke steht aber bereits. Die Teams aller sieben in der NBA aktiven deutschen Basketballer haben die Postseason erreicht. Das gab es noch nie.
Isaiah Hartenstein (Oklahoma City Thunder)

© REUTERS/Alonzo Adams
Die besten Chancen hat Isaiah Hartenstein, 26, mit den Oklahoma City Thunder. Der 2,13 Meter große Big Man spielt die beste Saison seiner Karriere – und das sowohl individuell als auch im Team. Die Thunder haben die Hauptrunde mit der besten Bilanz der gesamten Liga (68 Siege, 14 Niederlagen) abgeschlossen und gehen als einer der Topfavoriten in die Play-offs.
OKC, das mit Shai Gilgeous-Alexander einen der besten Spieler der Liga in seinen Reihen hat, lechzt nach einem Titel. Die letzte Meisterschaft gab es 1979, für die Seattle Supersonics, lange vor dem Umzug nach Oklahoma City. Im Westen haben die Thunder aber viel erfahrene Konkurrenz. Die Lakers mit LeBron James sind seit der spektakulären Verpflichtung von Luka Dončić im Aufwind, die Golden State Warriors mit Steph Curry sowie Jimmy Butler sehr gefährlich und Denver hat in Nikola Jokić den besten Basketballer der Welt.
Gegen wen es in der ersten Runde geht, wird erst nach den Play-ins feststehen, in denen die Plätze sieben bis zehn der Regular Season die letzten zwei Teilnehmer ausspielen. Mögliche Gegner sind Golden State, die Memphis Grizzlies, Sacramento Kings oder Dallas Mavericks.
Maximilian Kleber (Los Angeles Lakers)
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Kleber ist als Teil des Dončić-Trades Anfang Februar von Dallas nach L.A. gewechselt, ist wegen einer Operation am Fuß aber lange ausgefallen und hat noch kein Spiel für sein neues Team absolviert. US-Medienberichten zufolge soll sein Comeback langsam in Sichtweite sein, vielleicht schon in der ersten Play-off-Runde gegen die Minnesota Timberwolves.
Der 33 Jahre alte Würzburger würde die Probleme der Lakers auf den großen Positionen zwar nicht alleine lösen, könnte mit seiner soliden Defense und gelegentlichen Dreiern aber helfen. Ob er dazu nach der langen Verletzung in der nötigen körperlichen Verfassung sein wird, insbesondere in den sehr physischen Play-offs, bleibt abzuwarten. Die Lakers (Dritter im Westen mit 50 Siegen und 32 Niederlagen) sind wegen ihrer Erfahrung und ihren zwei Superstars James sowie Dončić aber in jedem Fall ein Team, gegen das niemand gerne spielt.
Dennis Schröder (Detroit Pistons)

© dpa/Arlyn Mcadorey
Es war keine einfache Saison für Dennis Schröder. Bei den Brooklyn Nets spielte er ausgezeichnet in einem ambitionslosen Team. Der Trade zu den Golden State Warriors erwies sich als Missverständnis und wenige Wochen später musste der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft schon wieder umziehen. Das Tradesystem bezeichnete er als „moderne Sklaverei“, sportlich haben ihm die zwei Wechsel in dieser Spielzeit aber nicht geschadet.
Seit Februar läuft er für die Detroit Pistons auf, bei denen auch der frühere Alba-Profi Simone Fontecchio unter Vertrag steht. Schröders Statistiken sind dort zwar nicht mehr so gut wie in Brooklyn, wichtig ist er trotzdem und sein Team sehr erfolgreich. Detroit gehörte in den vergangenen Jahren zu den schlechtesten Mannschaften der Liga, nun kehren die Pistons nach sechs Jahren als Sechster im Osten (44-38) in die Play-offs zurück. In der ersten Runde geht es gegen die New York Knicks.
Ariel Hukporti (New York Knicks)
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Ariel Hukporti hat in seiner ersten NBA-Saison erwartungsgemäß noch keine große Rolle gespielt. In 25 Einsätzen erzielte der 22 Jahre alte Center im Schnitt 1,9 Punkte in 8,7 Minuten. Ende Februar setzte ihn eine Meniskusverletzung im linken Knie außer Gefecht. Ob er für die Knicks (3. im Osten, 51-31) noch in den Play-offs wieder fit und dann auch eingesetzt wird, ist fraglich. Er sei „noch sehr weit weg“, sagte Trainer Tom Thibodeau Anfang April.
Franz Wagner, Moritz Wagner, Tristan da Silva (Orlando Magic)

© REUTERS/Jeremy Reper
Die größte deutsche Kolonie findet sich in Orlando. Im vergangenen Sommer bekamen die Berliner Wagner-Brüder Unterstützung von Tristan da Silva, jüngerer Bruder von Nationalspieler Oscar da Silva. Für Moritz Wagner ist die Saison nach einem Kreuzbandriss allerdings bereits vorbei.
Franz Wagner bildet mit Paolo Banchero das Starduo der Magic und spielt mit rund 24 Punkten pro Spiel die statistisch beste Saison seiner Karriere. Nur der Dreier bleibt weiter eine Baustelle. Da Silva legt eine gute Rookie-Saison hin und steht pro Spiel mehr als 20 Minuten auf dem Feld. Der 23 Jahre alte Flügelspieler überzeugt mit Vielseitigkeit und Spielintelligenz.
Während es Orlando in der vergangenen Saison noch direkt in die Play-offs geschafft hatte und erst in Spiel sieben gegen die Cleveland Cavaliers ausgeschieden war, muss das Team als Siebter im Osten (41-41) nun in die Play-ins. In der Nacht zu Mittwoch (1.30 Uhr) bekommen es Wagner und da Silva in eigener Halle mit den Atlanta Hawks zu tun.
Sollten sich die Magic durchsetzen, wartet in der ersten Runde Titelverteidiger Boston. Bei einer Niederlage bietet sich gegen den Sieger des Duells Miami Heat gegen Chicago Bulls die zweite Chance. Sollten die Magic diese nutzen, heißt der nächste Gegner erneut Cleveland, das sich seit der vergangenen Saison aber deutlich verbessert hat. Egal gegen wen, in der ersten Play-off-Runde wären Wagner und da Silva klare Außenseiter.
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