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Ex-Nationalspieler verweigert Unterschrift: Eklat um Kevin Behrens und Regenbogentrikot
Der frühere Union-Profi sorgt beim VfL Wolfsburg für einen Skandal. Kevin Behrens soll sich homophob geäußert und geweigert haben, ein Regenbogentrikot zu signieren.
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Um Kevin Behrens war es in letzter Zeit still geworden. Vor knapp einem Jahr stand der Stürmer zum ersten und einzigen Mal für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auf dem Platz, mit dem 1. FC Union Berlin spielte er in der Champions League. Seit seinem Wechsel zum VfL Wolfsburg im vergangenen Winter hat der Stürmer aber nur noch ein Tor erzielt. Im letzten Spiel gegen Bochum saß er 90 Minuten auf der Bank.
Sportlich läuft es nicht für Behrens – und abseits des Rasens hat er für einen Eklat gesorgt. Wie die „Sport-Bild“ berichtet, soll er sich während einer Signierstunde in der letzten Septemberwoche mehrfach geweigert haben, ein Vielfaltstrikot des VfL zu unterschreiben. Dabei sei auch der Satz gefallen: „So eine schwule Scheiße unterschreibe ich nicht.“
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Bei den Vielfalttrikots des VfL handelt es sich um Sonderausgaben. So tragen die Spieler normalerweise einmal in der Saison Trikots, bei welchen unter anderem der Sponsor in Regenbogenfarben eingefärbt ist. Der Verein will damit ein Zeichen für Vielfalt setzen.
Sowohl der VfL als auch Behrens haben mittlerweile bestätigt, dass es einen Vorfall gegeben hat. „Meine spontanen Äußerungen waren absolut nicht in Ordnung. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Das Thema wurde intern klar besprochen und ich bitte um Verständnis, dass ich mich dazu nicht weiter äußern möchte“, sagte Behrens der „Sport-Bild“. Zwar soll es zu einem Gespräch zwischen dem Stürmer und dem aktuellen Sportdirektor Sebastian Schindzielorz gekommen sein, eine interne Strafe habe es aber nicht gegeben.
Für den VfL ist der Vorfall besonders brisant, da es nicht der erste dieser Art ist. Mit Josip Brekalo und Felix Nmecha gab es bereits zwei Profis bei den Wolfsburgern, die ebenfalls mit entsprechend negativen Schlagzeilen auffielen.
Nmecha, der aktuell bei Borussia Dortmund spielt, äußerte sich im vergangenen Jahr auf seinem Instagram-Account mehrfach transphob. Josip Brekalo wiederum weigerte sich 2018, die Regenbogen-Binde zu tragen. Beide Spieler stehen beim VfL aktuell nicht mehr unter Vertrag.
Der VfL Wolfsburg war in Deutschland der erste Verein, der, angestoßen von der ehemaligen Kapitänin des Frauen-Teams Nilla Fischer, mit einer Regenbogen-Kapitänsbinde auflief. Und auch sonst macht der Verein immer wieder mit Aktionen für eine offene Gesellschaft auf sich aufmerksam. In der Stadt sind regelmäßig Plakate zu sehen, in denen das VfL-Logo in Regenbogenfarben erscheint, im Fanshop gibt es entsprechende Schals zu kaufen und jede Saison steht ein Spieltag unter dem Motto „Wir sind Team Vielfalt“.
Werte wie Vielfalt oder Toleranz sollten jedoch nicht nur nach außen vorgetragen werden, sondern zunächst auch innerhalb des Vereins gelebt werden müssen. Ansonsten droht der VfL Wolfsburg seine Glaubhaftigkeit gegenüber den Fans zu verspielen.
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