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Fabian Reese findet wieder in die Spur: Ein wichtiger Schritt – für das Team und den Kapitän
Fabian Reese ist genauso schwerfällig in die Saison gestartet wie Hertha BSC. Beim 3:0-Sieg in Nürnberg gelingen dem Kapitän der Berliner zwei Assists.
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Bei aller berechtigten Begeisterung war es nun auch nicht so, als ob schon wieder alles bestens funktioniert hätte. Ohne Zweifel hat Fabian Reese, der Kapitän von Hertha BSC, am Sonntag beim 3:0-Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg, sein bestes Spiel in dieser Saison abgeliefert. Er hatte zwei Tore seiner Mannschaft vorbereitet, von allen Spielern auf dem Platz die meisten Torschüsse abgegeben und auch die meisten Torschüsse initiiert.
Seine eigenen Versuche, einen Treffer zu erzielen, aber waren erneut nicht von Erfolg gekrönt. Von seinen drei Torschüssen wurden zwei geblockt, einer verfehlte das Ziel sehr deutlich. Und so ist Reese, in der Vorsaison trotz langer Verletzungspause der beste Torschütze seiner Mannschaft, nach sieben Spieltagen immer noch ohne Treffer.
Der Offensivspieler steht damit sinnbildlich für den zähen Saisonstart des Berliner Fußball-Zweitligisten. Die Erwartungen im Sommer waren hoch, sowohl an das Team, das sich den Aufstieg zum Ziel gesetzt hatte, als auch an Fabian Reese, der seinen Vertrag im Frühjahr mit einigem Tamtam bis 2030 verlängert hatte.
Der 27-Jährige ist dank seiner Vertragsverlängerung nun der Spitzenverdiener bei Hertha BSC. Er gilt schon länger als einer der besten, wenn nicht gar der beste Spieler der Zweiten Liga; zudem ist er vor der Saison von Herthas Trainer Stefan Leitl zum Kapitän seiner Mannschaft ernannt worden. Da bleibt es nicht aus, dass er besonders aufmerksam begutachtet wird.
Ich fühl mich da wohl, kann dem Team eigentlich mehr Ballaktionen liefern.
Fabian Reese über seine Position auf der Außenbahn
„Wir sind als Mannschaft und individuell hinter den Erwartungen zurückgeblieben“, hat Reese nach dem Sieg in Nürnberg im Interview mit dem Fernsehsender Sky gesagt. Auch er habe seine Leistung nicht abrufen können, aber der Kapitän sei nun mal der, „von dem die Leute am meisten erwarten und der sicherlich auf dem Präsentierteller ist“.
In der Phase, in der es für Hertha nicht lief, vor allem in der Offensive nicht, ist viel über Reese, seine Form, aber auch seine Position diskutiert worden. Der allgemeine Tenor: Auf der Außenbahn, wo er in seiner ersten Saison für die Berliner gespielt hat, ist er wertvoller für das Team. Trainer Leitl konterte mit dem Verweis auf die Vorsaison, in der Reese nach der Systemumstellung als zentraler Stürmer in zehn Spielen zehn Tore erzielt hatte.
Seit nunmehr drei Spielen läuft Hertha wieder mit Viererkette auf – und Reese auf der linken Außenbahn. „Ich fühl mich da wohl, kann dem Team eigentlich mehr Ballaktionen liefern“, hat er nach der 0:2-Niederlage im Heimspiel gegen Paderborn gesagt. „Gerade in einer Phase, in der wir nicht vor Selbstvertrauen strotzen, ist es der richtige Schritt.“
Auch wenn gegen Paderborn bei Hertha insgesamt wenig zusammengelaufen war, tat Reese seine Überzeugung kund, „dass es uns guttut, außen mit zwei offensiven Außen zu spielen“, also mit ihm auf links und Marten Winkler auf rechts. Winkler, der zuvor oft als Schienenspieler vor der Abwehr eingesetzt worden war, hat sowohl beim Auswärtssieg in Hannover getroffen als auch am Sonntag gegen Nürnberg.
Die Aufstiegsplätze sind für Hertha trotzdem noch weit entfernt. Aber der Sieg in Nürnberg könnte ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Besserung gewesen sein. Für die Mannschaft, die sich zumindest mal von der Abstiegszone entfernt hat, aber auch für Fabian Reese. „Weniger in die Vergangenheit schauen, sondern in der Gegenwart bleiben und den Fokus in die Zukunft den Fokus richten“, empfahl er nach dem 3:0.
Die Vergangenheit, zumindest die jüngere, war auch für ihn wenig erquicklich. Bis zum Spiel in Nürnberg hatte Reese nur ein einziges Tor vorbereitet. Am Sonntag gelangen ihm gleich zwei Assists: der erste nach nicht einmal zwei Minuten mit einer Flanke aus dem Stand auf den Kopf von Marten Winkler, der zweite zum finalen 3:0 durch Dawid Kownacki kurz vor Schluss. Fabian Reese sagte: „Darauf lässt sich aufbauen.“
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