Sport: Fan geht auf Spieler los

London - Michael Ballack und seine Kollegen vom FC Chelsea bejubelten gerade ihren 2:1-Sieg im Viertelfinale des FA Cups gegen Tottenham Hotspur. Da platzte ein randalierender Zuschauer in die Feierlichkeiten der Gäste im Stadion an der White Hart Lane. Der Spurs-Fan rannte auf den englischen Nationalspieler Frank Lampard zu und wollte ihn schlagen. Lampard duckte sich weg. Entgeistert schauten Ballack und seine Mitspieler zu, wie Ordner den Angreifer und einen Chelsea-Fan, der ebenfalls auf den Platz gelaufen war, überwanden.

„Die Fans sind festgenommen worden, wir erwarten, dass sie Stadionverbote bekommen“, sagte ein Sprecher des englischen Fußballverbandes. Tottenham Hotspur gab bekannt, dass Lampards Angreifer ein lebenslanges Stadionverbot an der White Hart Lane erhalten habe. In der kommenden Woche müsse er sich vor Gericht verantworten. Die Personalien des zweiten Fans seien an Chelsea übergeben worden. Auch dort ist mit Stadionverbot und Anzeige zu rechnen. Der Verband hat zudem von Tottenham Hotspur einen Bericht zu dem Vorfall angefordert und könnte den Klub wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen bestrafen.

Englische Stadien gelten eigentlich als sicher, seit Polizei, Gerichte und Vereine mit harten Strafen gegen Gewalt beim Fußball vorgehen. Zwar gibt es in der Premier League keine Zäune mehr, dafür aber jede Menge Überwachungskameras. José Mourinho, der sonst zu deutlichen Worten neigt, wollte keine Affäre aus dem Vorfall machen. „Es hätte schlimmer ausgehen können“, sagte Chelseas Trainer. „Vielleicht sollten die Ordner besser aufpassen. Frank geht es gut. Er freut sich über den Sieg und alles andere ist zweitrangig.“