
© Imago/Contrast
Fiasko nach der Meisterzeremonie: Eisbären unterliegen Ausgburg zu Hause 2:6
Erst lassen sich die Berliner vor ihren Fans für den zehnten Titel feiern, doch dann kassieren sie eine böse Schlappe gegen den Fast-Absteiger. Die Situation in der Abwehr bereitet große Sorgen.
Stand:
Bereits anderthalb Stunden, bevor das erste Heimspiel dieser DEL-Saison gegen die Augsburger Panther begann, war die Fankurve in der Friedrichshainer Arena üppig gefüllt und auch auf den weiteren Plätzen hatten sich schon überraschend viele Besucherinnen und Besucher eingefunden. Was natürlich daran lag, dass die Fans endlich wieder ihre Mannschaft sehen wollten.
Vor allem aber wollten sie sich nicht entgehen lassen, wie das zehnte Meisterbanner in die Höhe gezogen wurde. Passend dazu waren auf dem Videowürfel noch mal einige Szenen der erfolgreichen letzten Saison zu sehen. Die Spieler und Trainer hatten es sich entsprechend auf Stühlen bequem gemacht, die auf einem roten Teppich platziert waren. Auch Tobias Eder, der sich nach dem Befund eines bösartigen Tumors in Behandlung befindet, schloss sich den Kollegen an.
So glamourös wie auf dem Best-of zum Titelgewinn ging es auf dem Eis vor 14.200 Zuschauer in der ausverkauften Arena aber überhaupt nicht zu. Nach den sehr souveränen Auswärtsspielen in Köln (6:2) und Iserlohn (4:1) kassierten die Eisbären ausgerechnet gegen die Schwaben, die zum zweiten Mal mit großem Glück dem Abstieg entkommen waren, eine herbe Niederlage mit 2:6 (1:1, 1:5, 0:0).
Eisbären haben nur fünf gesunde Verteidiger
Weil neben den drei längerfristigen Ausfällen Korbinian Geibel, Marco Nowak und Rio Kaiser auch noch der nachverpflichtete Verteidiger Markus Niemeläinen wegen der Folgen eines Checks in Iserlohn ausfiel, standen nur fünf Abwehrleute im Aufgebot. Dass es defensiv eine große Herausforderung wird, war also vor dem ersten Bully schon klar.
Dass es in der fünften Minute bereits 1:0 für die Gäste stand (Riley McCourt) lag daran, dass die Eisbären zum ersten Mal in dieser Saison nicht verhindern konnten, dass in eigener Unterzahl ein Gegentreffer fällt. Immer wieder fühlte man sich an diesem Abend an letzte Saison erinnert, als die Berliner auswärts auftrumpften und zu Hause verkrampft wirkten.
Kennen Sie schon unsere Sport-Videos?
In der elften Minute offenbarten Leo Pföderl und Marcel Noebels zwar kurzzeitig, dass sie auch weiterhin genau wissen, wie sie den anderen als Abnehmer finden. Pföderl holte sich hinter dem Augsburger Tor die Scheibe, passte zu Noebels, der nur noch abzuschließen brauchte.
Im zweiten Drittel allerdings gelang den Gastgebern erstaunlich wenig. Bereits in der ersten Minute nach der Pause musste EHC-Keeper Jake Hildebrand zweimal hinter sich greifen, Riley Damiani und Alexander Oblinger in Berliner Überzahl trafen innerhalb von 45 Sekunden. Anthony Louis erhöhte sogar auf 4:1 (27.).
Mitch Reinke konnte zumindest kurz mit seinem Treffer zum 2:4 noch mal das Gefühl entfachen, dass dieser Abend sportlich noch irgendwie ein Vergnügen werden könnte. Doch dann gelang den Gästen erneut ein Doppelschlag, diesmal lagen nur 46 Sekunden zwischen den Toren. Eric Mik beschrieb den Auftritt seines Teams in den zweiten 20 Minuten entsprechend als „einfach nur schlecht“.
Immer wurde es nicht mehr schlechter. Das Spiel endete mit diesem 2:6. Dass Marcel Noebels angeschlagen vom Eis geleitet werden musste, war allerdings der nächste Dämpfer an einem desaströsen Abend aus sportlicher Sicht.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: