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Finale in der Deutschen Eishockey-Liga: Eisbären schlagen Haie zum Auftakt 5:1
In einer lange engen ersten Partie der Endspielserie besiegen die Berliner Köln schließlich klar. Wieder einmal spielt der Meister seine offensive Quälität zum richtigen Zeitpunkt aus.
Stand:
Die Stimmung war prächtig in der mit 14.200 Menschen natürlich ausverkauften Uber Arena am Donnerstagabend. Auch wenn nicht, wie seit den Finalserien der Eisbären bei Spielen in Berlin seit 20 Jahren gewohnt, Bernd Römer die Nationalhymne auf seiner E-Gitarre herunter schrammelte.
Der Karat-Gitarrist konnte nicht und stattdessen wurde die Hymne vom Deutsch-Pop-Sänger Florian Bunke intoniert vorm ersten Bully. Es fiel nicht groß ins Gewicht, zumal das Endresultat des ersten Finalspiels der nach dem Modus „Best-of-seven“ gespielten Serie die Berliner Fans weit mehr interessierte.
Und das stimmte an Ende aus Sicht der Gastgeber, Titelverteidiger Eisbären hat mit dem 5:1 (1:0, 1:1, 3:0) den ersten von vier nötigen Erfolgen für den elften Meistertitel vorgelegt. Doch so, wie sich die Kölner Haie am Donnerstag zumindest zwei Drittel lang präsentiert haben, kann es durchaus sein, dass es eine muntere Serie wird. Am Sonnabend steht bereits Spiel zwei in der Kölnarena auf dem Programm (19 Uhr, live auf Magentasport).
An sich ist ja oft von dem Rost die Rede, die ein Team in den Play-offs ansetzt, wenn es nach einer schnellen Runde eine lange Pause hatte. Wie eben die Eisbären nach ihrem 4:0-Erfolg in der Halbfinalserie gegen die Adler Mannheim. Doch die Berliner kamen extrem ausgeruht und mit viel Schwung in das Spiel, schon der erste richtige Angriff saß. Liam Kirk stocherte den Puck aus Nadistanz am Kölner Goalie Julius Hudacek ins Tor.
25 Sekunden waren da gerade erst gespielt, die Kölner wirkten noch überhaupt nicht angekommen in ihrem an sich sonst passablen Defensivsystem, mit dem sie ja Halbfinalgegner Ingolstadt in vier von sechs Spielen nachhaltig beeindrucken konnten.
Köln findet nach dem frühen ersten Tor der Eisbären ins Spiel
Doch obwohl die Eisbären danach noch weitere klare Chancen hatten, kamen die Haie fortan sehr gut ins Spiel und waren anfangs des zweiten Drittels auch die bessere Mannschaft. Nach einem Fehler von Eisbären-Kapitän Kai Wissmann, der vom Kölner Gregor MacLeod gestört wurde, schaltete Alexandre Grenier schnell und überwand Berlins Torwart Jake Hildebrand.
Das frühe Tor hat uns viel Energie gegeben. Auch das Finish hat mir gefallen. Das war ein guter erster Schritt.
Serge Aubin, Trainer Eisbären Berlin
Es hatte sich zu einem Spiel entwickelt, dass die Eisbären wohl nicht so wollten. Doch wie so oft in den Play-offs drehten das Team von Serge Aubin kurz auf und lagen wieder in Front: Ein Distanzschuss von Korbinian Geibel landete im langen Eck des Kölner Tores.
Ausgerechnet die erste Strafe des Abends gegen den Berliner Adam Smith brachte die Haie dann aus dem Konzept, die Eisbären hatten in Unterzahl gute Chancen und gingen verdient mit ihrer 2:1-Führung in die zweite Pause.
Im letzten Abschnitt machten es die Kölner den Eisbären dann zu einfach, die Berliner durften nach zwei Strafen gegen die Gäste 95 Sekunden in 5:3-Überzahl agieren, Kai Wissmann traf im Powerplay zum 3:1. Kirk legte mit seinem zweiten Tor des Abends wenig später nach, das erste Finalspiel war damit entschieden. Auch Ty Ronning kam noch zu seinem Scorerpunkt, womit er nun in 24 Spielen in Serie gepunktet hat. Leo Pföderl traf, nachdem Ronning zuvor noch gescheitert war.
40 gute Minuten sind nicht genug, das letzte Drittel müssen wir analysieren.
Kari Jalonen, Trainer Kölner Haie
So fiel das Ergebnis am Ende doch sehr hoch aus, wobei die Kölner sich ja im Halbfinale auch von einer 0:7-Niederlage in Spiel eins in Ingolstadt erholen konnten. Entschieden ist in der Serie noch nichts, auch wenn der Hauptrundenzweite aus Berlin am Donnerstag cleverer spielte als der Hauptrundensechste aus Köln.
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