
© AFP/Julien de Rosa
Finalsieg bei Masters gegen Ugo Humbert: Alexander Zverev gewinnt doch noch in Paris
Der deutsche Tennisstar holt beim hochkarätigen Hallenturnier seinen ersten Titel in Paris. Zuvor hatte er 2024 in Frankreichs Hauptstadt weniger Glück. Deshalb fällt auch die Bilanz dieser Saison gemischt aus.
Stand:
Hinter Alexander Zverev liegt ein herausragendes Jahr, das vielleicht beste seiner Karriere. Am Sonntag gewann er das Finale des Masters-1000-Turniers in Paris gegen den Franzosen Ugo Humbert souverän mit 6:2, 6:2 und feierte damit seinen 66. Saisonsieg. Nie hatte er in seiner Karriere mehr und in diesem Jahr liegt er damit an der Spitze aller Tennisprofis.
Entsprechend groß fiel auch das Lob der Konkurrenz aus. So sagte Stefanos Tsitsipas nach seiner Niederlage im Viertelfinale gegen Zverev, dass der Deutsche der Spieler sei, der sich in diesem Jahr am meisten verbessert habe.
In das Saisonfinale der besten acht Profis ab 17. November in Turin wird er als Weltranglistenzweiter gehen und viel wichtiger: Zverev ist Mitfavorit auf seinen dritten Titel bei den ATP-Finals. Der Sieg in Paris-Bercy war sein 23. insgesamt und der siebte bei einem der Masters-Turniere. Und es ist sozusagen eine späte Genugtuung für den Deutschen, denn zweimal zuvor hatte er in diesem Jahr bereits in Paris gespielt – und dort bittere Niederlagen hinnehmen müssen.
Das Finale der French Open verlor er trotz einer 2:1-Satzführung noch gegen Carlos Alcaraz. Und später bei den Olympischen Spielen konnte er im Stade Roland Garros seinen Titel aus Tokio nicht verteidigen, die Niederlage gegen den Italiener Lorenzo Musetti im Viertelfinale schmerzte besonders, weil Olympia seit seiner Goldmedaille 2021 einen besonderen Stellenwert besitzt.
Kürzlich hat Zverev in einem ATP-Interview seine Saison analysiert und das einigermaßen selbstkritisch: „Die ersten sechs Monate waren, glaube ich, großartig.“ Danach aber habe es „definitiv einen Leistungsabfall“ gegeben: „Ich habe nicht gut performt, ich habe mich auch nicht gut gefühlt.“
Zverev ist bekannt dafür, dass er zuweilen an sich zweifelt und nach bitteren Niederlagen auch schon mal seinem Frust freien Lauf lässt. Als er bei den US Open im Viertelfinale gegen Taylor Fritz ausgeschieden war und damit wieder einmal eine große Chance auf einen Titel bei einem Grand-Slam-Turnier ausgelassen hatte, sprach er von einer „bodenlosen Vorstellung“.
Dass er 2024 so nah dran war am großen Ziel, machte es für ihn nur noch bitterer: „Ich bin 27 Jahre alt, ich werde 28 nächstes Jahr“, meinte er und für diesen kurzen Moment schien es so, als würde seine Zuversicht schwinden, irgendwann doch noch wenigstens einmal einen ganz großen Titel zu gewinnen. Daran wird jeder Tennisspieler gemessen, egal, wie gut er ansonsten auf der Tour performt.
Tennislegende Roger Federer sieht Zverev immer noch in dessen „Blütezeit“ und ist sich mit Blick auf die Grand Slams sicher: „Sascha wird seine Chancen bekommen – und nicht nur eine.“ Dafür wird der Deutsche auch 2025 wieder alles tun und nach dem Ende dieser Saison zunächst einmal versuchen, wieder hundertprozentig gesund zu werden. Damit 2025 noch besser wird und bei der Zahl der Grand-Slam-Titel vielleicht endlich nicht mehr die Null steht.
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