zum Hauptinhalt
Aufstehen! Libero Satoshi Tsuiki feuerte sein Team an und brachte Stimmung auf das Spielfeld.

© IMAGO/Andreas Gora

Frühlingsgefühle in den Play-offs: Die Volleys erwachen aus dem Winterschlaf

Gegen Düren taten sich die Volleys zunächst über weite Strecken schwer. Das hat auch mit dem niedrigen Niveau vorheriger Spiele zu tun. Für das nächste Heimspiel verlost der Tagesspiegel Tickets.

Als Ruben Schott sich am Mittwochnachmittag auf den Weg zum ersten Halbfinalspiel gegen Düren begab, hatte er das Gefühl, seit Wochen keinen Ball angefasst zu haben. Ganz stimmte das zwar nicht, immerhin hatten die Volleys zwei Spiele bestritten – allerdings nur gegen den Tabellenletzten Haching. Dabei hatten sie sich weit von dem Niveau entfernt, das sie sich in der Champions League mühsam aufgebaut hatten. Das fiel ihnen am Mittwochabend auf die Füße.

Über weite Strecken hatten sie große Probleme gegen Düren zu bestehen, wirkten zeitweise unkonzentriert und nicht ganz wach. Wichtige Konstanten wie Ruben Schott oder Marek Sotola brachen an diesem Abend weg. „Viele von uns waren mit sich selbst beschäftigt“, sagte Schott. „Gerade im Angriff lief es nicht gut, es ist sehr ungewöhnlich, dass drei oder vier Spieler wegknicken. Aber wir haben es als Team letztlich gut gemacht.“

Am Ende reichte es trotz allem für einen knappen 3:1-Sieg. Die Dürener, die zuvor schwere Spiele gegen Herrsching bestritten hatten, traten kämpferisch auf. Dass die Volleys das Spiel dennoch drehten, war maßgeblich Cody Kessel zu verdanken, der nach seiner Verlobung in der vergangenen Woche wie beflügelt wirkte und Motivation auf das Spielfeld brachte.

Wichtiges Comeback

Mittelblocker Anton Brehme fasste das Ganze so zusammen: „Wir waren zwei Wochen im Winterschlaf und jetzt geht es los.“ Sein Team habe lange Zeit kein Spiel auf hohem Niveau bestritten. Das Champions League Spiel gegen den italienischen Spitzenverein liegt mittlerweile knapp einen Monat zurück. „Deshalb hatten wir anfangs Schwierigkeiten, aber wir haben dann gut reingefunden.“ Brehme lobte auch den Auftritt der Gegner, die ihre bislang beste Leistung in dieser Saison gezeigt hätten. „Sie spielen extrem stark.“

Ein bisschen wirkten die Volleys tatsächlich so, als befänden sie sich noch im Winterschlaf und müssten in allen Elementen erst aufwachen. Trainer Cédric Énard sprach vom „härtesten Spiel der Saison“, lobte aber auch das Comeback seiner Mannschaft im dritten und vierten Satz. „Düren wusste, dass wir keinen Rhythmus haben. Jetzt müssen wir bescheiden sein und schauen, was alles nicht so gut lief.“

Um am Samstag im zweiten Halbfinalspiel in Düren einen Sieg einzufahren, müssen die Volleys sich insbesondere in der Annahme und im Angriff steigern. Völlig offen ist, wen Énard auf der Außenposition für die Startaufstellung auswählt. Timothée Carle hatte im ersten Spiel große Probleme und wurde schnell durch Cody Kessel ersetzt. „Cody kämpft auf dieser Position, ich freue mich für ihn“, sagte Énard.

Außerdem wird es am Samstag darauf ankommen, ob die Volleys erneut ihren Teamgeist und die Tiefe des Kaders für sich nutzen können, um gegen die Dürener anzukommen, die für ihre Emotionalität bekannt sind. In jedem Fall aber ist die Zeit für Winterschlaf vorbei. Zeit für ein paar Frühlingsgefühle auf dem Spielfeld!

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false