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Gleiche Höhe. Für Ondrej Duda (links) und Hertha BSC sprang in Mainz nur ein Unentschieden heraus.

© AFP

Update

Fußball-Bundesliga: Hertha BSC spielt 0:0 bei Mainz 05

Dem Fest gegen die Bayern folgt ein torloses Unentschieden in Mainz. Für einen Sieg investierte Hertha BSC letztlich zu wenig.

Rune Jarstein hat es zuletzt ein wenig ruhiger angehen lassen dürfen; von Freiwilligkeit konnte allerdings keine Rede sein. Eine Oberschenkelverletzung zwang den Torhüter von Hertha BSC zu einer Pause von eineinhalb Spielen, dummerweise fiel darunter auch der bisherige Höhepunkt der noch jungen Saison, ach was, der vergangenen Jahre. Acht Tage nach dem Feiertag gegen die Bayern ist Jarstein nun am Samstag ins Tor des Berliner Fußball-Bundesligisten zurückgekehrt – und dass er dabei einen entspannten Einstand erlebt hätte, wäre eine glatte Lüge. Im Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 war Jarstein vor allem in den ersten 45 Minuten ein viel beschäftigter Mann und hatte großen Anteil daran, dass sein Arbeitgeber nach sieben Spieltagen tatsächlich weiter im oberen Tabellendrittel bleibt. 0:0 hieß es am Ende vor 22.405 Zuschauern in der Mainzer Arena, jenem Ort also, an dem Herthas Trainer Pal Dardai vor dreieinhalb Jahren sein Debüt als Cheftrainer der Berliner gefeiert hatte. 

„Es war der erwartet schwere Gegner, deshalb sind wir mit dem Punkt zufrieden“, sagte Dardai. „Intern hatten wir eine schwierige Woche nach dem Sieg gegen die Bayern“, ergänzte er, „deshalb nehmen wir den Punkt mit, es ist ein gerechtes Ergebnis.“

Vedad Ibisevic vergab die beste Chance

Nach einer kurzen Abtastphase übernahmen die zuvor in drei Begegnungen sieg- wie torlosen Gastgeber direkt die Initiative und drückten die Gäste phasenweise tief in die eigene Hälfte. Eine hübsche Kombination über Ridle Baku und Jonathan Burkardt fand allerdings ebenso wenig den Weg ins Tor wie ein Distanzschuss von Jean-Philippe Mateta. Auf der Gegenseite wären die Gäste beinahe wie aus dem Nichts in Führung gegangen: Valentino Lazaro zirkelte eine Flanke auf den Kopf von Vedad Ibisevic, Herthas Kapitän köpfte den Ball aus Nahdistanz allerdings an den Pfosten. „Normalerweise macht Vedad den an einem guten Tag, aber es sollte heute nicht sein“, sagte Lazaro, der unumwunden einräumte: „Ein Sieg für uns wäre auch nicht verdient gewesen.“

Mehr als Ibisevics Pfostentreffer war von den Gästen unter offensiven Aspekten nicht zu sehen in Durchgang eins. Stattdessen durften sie sich einmal mehr bei Keeper Jarstein bedanken, dass beide Mannschaften torlos in die Kabine gingen. Der Norweger zerstörte mit einer Fußabwehr auch den finalen Angriff der Mainzer in Halbzeit eins; Jean-Philippe Gbamin war auf Höhe des Elfmeterpunktes völlig frei zum Abschluss gekommen. Kurz vor der Pause hätten die Mainzer nach einem Foul Per Skjelbreds an Burkardt zudem einen Elfmeter bekommen müssen; die Pfeife von Schiedsrichter Daniel Schlager blieb aber zum allgemeinen Erstaunen stumm. Es wäre der siebte Elfmeter im siebten Bundesliga-Spiel mit Berliner Beteiligung in dieser Saison gewesen – wenigstens diese Serie ging am Samstag zu Ende. „Da hatten wir Glück“, sagte Lazaro. „Es war nicht die einzige Szene, in der wir nicht gut standen“, analysierte Dardai, „aber wir haben das in der Halbzeit korrigiert.“

Nur ein Schuss der Mainzer flog nach der Pause aufs Tor

Nach dem Seitenwechsel mussten die Berliner zwangsläufig umstellen: Niklas Stark war nach einem Zusammenprall in der Kabine geblieben, er wurde fortan durch Fabian Lustenberger vertreten. Mit dem personellen Wechsel ging auch eine andere Einstellung der Berliner einher, die ihrer selbsterklärten Favoritenrolle nun entsprechende Taten folgen lassen wollten: Ibisevic besaß zwei ordentliche Gelegenheiten, ließ im Abschluss aber die letzte Konsequenz vermissen. 

Eine Stunde war gespielt, als Ibisevic schließlich Platz für Davie Selke machte, der sich sogleich mit einer guten Kopfballchance einfügte. Auf der anderen Seite wiesen die Mainzer eindrucksvoll nach, weshalb sie mittlerweile Herthas langjährige Rolle als Minimalisten der Liga eingenommen haben (vier Tore und vier Gegentore in nunmehr sieben Spielen): sie zielten einfach so verlässlich über oder neben das Tor, dass Jarstein selten eingreifen musste. Das Zahlenwerk sagte im Grunde alles: Mainz gab in Halbzeit zwei elf Torschüsse ab – ein einziger davon flog aufs Tor. 

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