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Igor de Camargo gelang das Tor des Abends.

© Reuters

Erstes Relegationsspiel: Gladbach siegt in letzter Sekunde

Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat im ersten Relegationsspiel gegen den VfL Bochum einen glücklichen Heimsieg gefeiert. Das einzige Tor zum 1:0 für die Gladbacher fiel erst in der letzten Minute der Nachspielzeit.

Das Fanprojekt von Borussia Mönchengladbach hatte für das Relegationsspiel ihrer Mannschaft gegen den VfL Bochum eine strenge Kleiderordnung verfügt. Alle Anhänger der Gladbacher sollten in Grün erscheinen. Grün – die Farbe der Hoffnung. Doch der Erfolg fiel recht überschaubar aus. Grüne Inseln waren im ausverkauften Borussia-Park gestern Abend nicht auszumachen. Aber Hoffnung ist für die Gladbacher wieder ein bisschen größer geworden. Durch ein Tor in der Nachspielzeit gewann der Erstligist das Relegations-Hinspiel gegen Bochum 1:0.

Es war ein Moment, der den Borussia-Park erbeben ließ. Die letzten Sekunden liefen, eine letzte Flanke flog in den Bochumer Strafraum, Torhüter Andreas Luthe parierte mit einer grandiosen Flugeinlage eine weitere Chance, der Nachschuss verfing sich in der Bochumer Abwehr, Mike Hanke trat am Ball vorbei, doch im dritten Nachschuss traf der eingewechselte Igor de Camargo zum 1:0. Und die Gesänge der Gladbacher Fans wollten gar kein Ende nehmen.

Die Relegation ist in diesem Jahr so etwas wie das Duell zweier Mannschaften der Stunde. Die Gladbacher haben sich durch einen unwiderstehlichen Schlussspurt in der Bundesliga noch auf den drittletzten Tabellenplatz gehangelt, die Bochumer sind nach einer überragenden Rückrunde Dritter geworden. Die Erwartungen an derartige Ausscheidungsspiele sind trotzdem nicht allzu hoch, weil es um zu viel geht. Dafür war die Darbietung recht intensiv und auch erstaunlich offen. Bereits nach 40 Sekunden kamen die Gladbacher zu ihrer ersten Chance, als ein Kopfball von Juan Arango über das Bochumer Tor ging. Doch auch die Gäste beschränkten sich keineswegs nur auf die Defensive, wie viele es vermutet hatten. Zeitweise ließ der Zweitligist den Ball gut laufen und hielt die Gladbacher auf diese Weise von ihrem Tor fern. Die Bochumer kamen im Anschluss an eine Ecke ebenfalls zu einer guten Gelegenheit. Nach einem Kopfball von Anther Yahia klärte Borussias Trainer Filip Daems auf der Linie.

Die Gladbacher hatten in ihrem Spiel zu viele Ungenauigkeiten. Dadurch kam nur selten der Fluss auf, der die Abwehr der Bochumer hätte hinwegspülen können. Der Druck für die Defensive des VfL blieb in der ersten Halbzeit erträglich, auch wenn der Bundesligist immer wieder mal zu Gelegenheiten kam. Mohamadou Idrissou scheiterte mit einem Schuss ans Außennetz und Dante setzte den Ball nach einer Ecke über die Latte.

Die Gladbacher erlebten gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit einen Schreckmoment. Nach einem Zusammenprall mit Paul Freier musste Torhüter Marc-André ter Stegen, einer der Garanten für den jüngsten Aufschwung der Borussen, behandelt werden. Er konnte aber weiterspielen. Seine Mannschaft tat sich weiterhin schwer, Struktur in ihre Darbietung zu bringen. Zudem häuften sich Fehler. Die Bochumer waren besser organisiert und wirkten gefährlicher – man konnte erahnen, warum sie im Borussia-Park seit dessen Eröffnung vor sieben Jahren noch nie verloren haben.

Die Fans der Gladbacher schienen die Gefahr zu spüren. Sie feuerten ihre Mannschaft mit einer Lautstärke an, wie sie in diesem Stadion selten zu hören war. Trainer Lucien Favre wechselte Igor de Camargo ein, und danach wurden die Gladbacher tatsächlich etwas zwingender: Durch Hanke, Dante und Arango kamen sie noch zu einigen guten Gelegenheiten, doch im Zweifel stand Andreas Luthe im Weg. Bis in die letzte Sekunde der Nachspielzeit.

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