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Verdränger. Björn Kopplin hatte Marc Pfertzel bereits beim VfL Bochum aus der Startelf gedrängt.

© dpa

Unions Björn Kopplin: Glücklich erschöpft

Nach einer langen Verletzungspause gilt Björn Kopplin beim 1. FC Union mittlerweile als Stammkraft. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird der Abwehrspieler auch am heutigen Freitag gegen den FC St. Pauli von Beginn an auflaufen.

Die Einheit zehrt an den Kräften. Kleines Feld, mehrere Tore, ständig geht es hin und her. Angriff- und Abwehrsituationen wechseln in Sekundenschnelle. Mittendrin: Björn Kopplin. Dem Abwehrspieler des 1. FC Union steht die Erschöpfung ins Gesicht geschrieben, glücklich wirkt er dennoch. Das anstrengende Training unter der Woche scheint er regelrecht zu genießen.

Björn Kopplin kann seit Jahresbeginn endlich wieder das machen, was ihm am meisten Freude bereitet: Fußball spielen. Nicht nur im Training, auch in den Spielen kommt der Außenverteidiger inzwischen regelmäßig zum Einsatz. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird Kopplin auch am Freitag beim Heimspiel gegen den FC St. Pauli (18 Uhr) von Beginn an für den 1. FC Union auflaufen.

„Zu Hause, vor unseren Fans in der Alten Försterei macht es natürlich noch mehr Spaß“, sagt Kopplin. Seine Begeisterung wirkt echt, zu lange hat er aus seiner Sicht die Spiele nur von der Tribüne aus verfolgen können. Mehrere Verletzungen ließen ihn die komplette Hinrunde verpassen. Zuerst machte nur die Leiste Probleme, als er im Sommer vom VfL Bochum zurück zum 1. FC Union kam. Jenem Klub, von dem Kopplin sechs Jahre zuvor Richtung FC Bayern ausgezogen war. Der große Durchbruch gelang ihm in München aber nicht.

Zurück in Berlin, kam zu den Leistenproblemen eine Schambeinentzündung hinzu. Monate lang passierte nichts, die Schmerzen wollten einfach nicht verschwinden. Kopplin konsultierte mehrere Ärzte, reiste bis nach München zu Doktor Müller-Wohlfahrt, dem Arzt des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft. Als es dann besser wurde und er wieder spielen konnte, brach er sich im ersten Einsatz für die Reservemannschaft das Nasenbein. Wieder folgte eine wochenlange Pause. Pech schien Kopplin ein steter Begleiter.

Besser läuft es erst seit dem Jahreswechsel. Kopplin absolvierte im Winter die komplette Vorbereitung und rückte zum ersten Spiel gegen Sandhausen in die Startformation. Seitdem hat er keine Minute verpasst. „Es ist schön, wieder auf dem Platz stehen zu können“, sagt Kopplin. In der Hinrunde war Marc Pfertzel auf der Position als rechter Außenverteidiger gesetzt, nun hat Kopplin ihn verdrängt. Besonders markant: Schon während ihrer gemeinsamen Zeit beim VfL Bochum verdrängte Kopplin den Franzosen aus der Startelf. „Es ist schon komisch, dass es zwei Mal derselbe Spieler ist“, sagt Kopplin. „Aber so ist das im Fußball eben.“ Sein Mitgefühl hält sich in Grenzen.

Trainer Uwe Neuhaus sieht Kopplin momentan knapp vor Pfertzel. „Es gibt sicherlich nicht die großen Leistungsunterschiede zwischen beiden“, sagt Neuhaus. „Aber Björn hat noch ein paar Jahre mehr vor der Brust.“ Kopplin ist 24, Pfertzel 31 Jahre alt. Für die Zukunft setzt Neuhaus eher auf den jüngeren Kopplin.

„Ich bin dem Trainer dankbar, dass er mich trotz meiner Verletzung geholt hat“, sagt Kopplin. Die anstrengenden Trainingseinheiten unter Neuhaus nimmt er dafür gern in Kauf.

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