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Großer Kampf, bittere Niederlage: Hertha BSC verliert 1:2 beim 1. FC Köln und scheidet aus dem Pokal aus
Im Achtelfinale des DFB-Pokals läuft vieles gegen Hertha. Die Berliner müssen lange in Unterzahl spielen und kassieren in letzter Sekunde der Verlängerung durch einen Elfmeter das 1:2
Stand:
Das Feuerwerk, das die Fans des 1. FC Köln zur Feier des Tages unmittelbar vor dem Anpfiff abfackelten, war mehr als stattlich. Eine gefühlte Ewigkeit stiegen die Raketen aus der Kurve in den Abendhimmel von Köln-Müngersdorf. Es war dem, was auf dem Rasen folgte, durchaus angemessen.
Formal handelte es sich beim Achtelfinale im DFB-Pokal zwischen den Kölnern und Hertha BSC lediglich um das Duell zweier Zweitligisten. Doch dieses Duell war eine echte Zierde für diesen Wettbewerb. Die 50.000 Zuschauer im ausverkauften Stadion bekamen einen prickelnden Pokalfight voller Höhepunkte zu sehen – mit dem besseren Ende für die Hausherren, die sich durch einen Foulelfmeter von Dejan Ljubicic in der letzten Minute der Verlängerung mit 2:1 (1:1, 1:1) durchsetzten.
Während der FC dadurch erstmals seit 15 Jahren wieder unter den letzten acht im DFB-Pokal steht, ist Herthas Traum vom Finale im eigenen Stadion wieder einmal vorzeitig beendet – bedingt durch eine Menge Pech, aber auch durch eigene Dummheit. Bereits Mitte der ersten Hälfte sah Herthas Linksverteidiger Deyovaisio Zeefuik für eine Tätlichkeit an Kölns Innenverteidiger Timo Hübers die Rote Karte.
Zu diesem Zeitpunkt führte der Berliner Fußball-Zweitligist noch mit 1:0, obwohl der FC bis dahin bereits einige gute Chancen gehabt hatte. Schon nach 45 Sekunden erlief dessen Mittelstürmer Tim Lemperle eine zu kurz geratene Kopfballrückgabe des insgesamt gefährlich fahrlässigen Pascal Klemens, verfehlte mit seinem Schuss aber das Berliner Tor. Gleich darauf hatte Denis Huseinbasic die nächste Gelegenheit.
Die Kölner attackierten Hertha sehr früh, den sich hinter ihrer entsprechend hoch postieren letzten Reihe bietenden Raum versuchten die Berliner daher gezielt anzuspielen. Das gelang immer wieder über Derry Scherhant auf der linken offensiven Seite und über Ibrahim Maza, der nach vier Minuten die erste Chance für Hertha hatte, aber an Kölns Torhüter Marvin Schwäbe scheiterte.
Maza und Scherhant, die besten Berliner der ersten Hälfte, waren auch für die Führung der Gäste verantwortlich. Maza leitete den Angriff ein, Julian Pauli beendete ihn im Kölner Strafraum mit einem Foul an Scherhant, den folgenden Elfmeter verwandelte Maza sicher zum 1:0.
Bis Mitte der ersten Halbzeit lief für Hertha alles nach Plan. Dann ließ sich Zeefuik zu einer Dummheit verleiten, als er Hübers einen leichten Kopfstoß versetzte und dafür Rot sah. Kurz darauf musste Kevin Sessa mit einer Oberschenkelverletzung vom Platz, und wiederum nur eine Minute später lenkte Florian Niederlechner den Ball nach einer Ecke der Kölner mit dem Knie unglücklich zum 1:1 ins eigene Tor.
Hertha verteidigte das Unentschieden nach der Pause mit großem Eifer, ließ deutlich weniger Chancen zu als noch in der ersten Halbzeit und lauerte vor allem auf Konter. Knapp 20 Minuten vor dem Schluss brachte Trainer Cristian Fiél Fabian Reese, einen Stürmer mit Tempo und Drang in die Tiefe.
Doch Reese bekam im zweiten Kurzeinsatz nach seiner Verletzungspause nur selten die Gelegenheit, seine Stärken auszuspielen. Zumeist schnürten die Kölner die Berliner an deren Strafraum ein. Hertha, angeführt vom überragenden Kapitän Toni Leistner, rettete sich in die Verlängerung, hatte Glück, dass Dejan Ljubicic den Ball aus einem Meter nicht über die Torlinie bekam – und kassierte in letzter Sekunde den bitteren Knock-out. (Tsp)
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