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Torwart Juho Markkanen und Stürmer Yannick Veilleux haben Redebedarf.

© imago/Contrast / Imago/O.Behrendt

Heimniederlage gegen Straubing: Die Krise der Eisbären spitzt sich weiter zu

Trotz des Bemühens sich gegen den Abwärtstrend zu stemmen, wirken die Berliner mit ihrer aktuellen Lage schlichtweg überfordert.

Wenn man die Unterstützung von den Rängen mal außer Acht lässt, hätte man beim Heimspiel der Eisbären gegen die Straubing Tigers zunächst den Eindruck bekommen können, dass diese Partie in der Heimarena der Niederbayern stattfindet.

Obwohl die Gäste als Tabellensechster nach Berlin gereist waren, gehören sie zu den schlechtesten Auswärtsteams der Liga. Weil beim kriselnden Deutschen Meister aktuell ziemlich wenig funktioniert, hatte Straubings Trainer Tom Pokel seinem Team einen äußerst offensiven Matchplan nahegelegt, so wie man ihn im heimischen Stadion am Pulverturm darbietet. Dieser Plan ging auf, mit einer 1:2-Heimniederlage verschärfte sich die Krise der Eisbären weiter. Die Augsburger Panther, die mit 0:1 nach Verlängerung in Schwenningen unterlegen waren, liegen bei einem Spiel weniger nur noch zwei Punkte zurück.

Im ersten Drittel hatte sich das bereits abgezeichnet. Anstatt wie vorgesehen den Gegner unter Druck zu setzen, mussten die Mannschaft von Serge Aubin vor allem reagieren. Aber die Abwehr, in der Brendan Guhle sein DEL-Heimdebüt feierte, hielt noch dicht – was schon mal ein Zwischenerfolg war.

Juho Markkanen, der nun wieder zwischen den Pfosten des Berliner Tores stand, parierte zuverlässig. Peter Regin und Giovanni Fiore mussten als überzählige Spieler mit ausländischem Pass zusehen.

Ausgleich in der 5:3-Überzahl

Doch obwohl der Berliner Fokus klar darauf lag, Fehler zu vermeiden, lag der Puck zweieinhalb Minuten nach dem Start ins zweite Drittel im Berliner Tor. Travis St. Denis, der beim letzten Aufeinandertreffen drei Tore erzielt hatte, war wieder erfolgreich.

Dass die Gastgeber kurz darauf ebenfalls Grund zum Jubeln hatten, lag an einer sehr strikten Regelauslegung der Schiedsrichter, die innerhalb von 37 Sekunden gleich zwei Straubinger auf die Strafbank schickten. Und immerhin auf das Powerplay können sich die Berliner verlassen.

9716
Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das Spiel der Eisbären.

Nach einem Pass von Matt White drosch Kevin Clark den Puck über die Linie und sorgte für kollektive Erleichterung bei den EHC-Fans unter den 9716 Anwesenden.

Kurz vor Ende des zweiten Drittels kassierte Marco Nowak wegen eines Kniechecks mit Verletzungsfolge bei Luke Adam eine Spieldauerstrafe. Weil diese Aktion mit einer Rangelei verbunden war, die auch bei den Tigers zu einer kleinen Strafe führte, mussten die Berliner eine dreiminütige Unterzahl antreten in der Frühphase des Schlussabschnitts.

Und diese hatte Folgen: Der Straubinger Druck nahm stetig zu und dann war es Parker Tuomie, der in Überzahl das schmerzhafte 1:2 aus Sicht der Hausherren erzielte. So sehr das Bemühen der Berliner erkennbar war, sich gegen den Absturz stemmen, so offenbarten sich in der Folgezeit die fehlenden Mittel, ein Eishockeyspiel erfolgreich zu gestalten. 

Eine Weiterentwicklung ist schlichtweg nicht zu erkennen. Zu viele Zweikämpfe und Scheiben gehen verloren, immer wieder eröffnen sich Lücken, in die die Gegner stoßen können. Zudem fehlt es schlichtweg am Gefühl, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Den Eindruck, diesem Spiel noch mal eine positive Wendung zu geben, kam eigentlich nicht mehr auf, auch wenn es im Eishockey nur eine gelungene Aktion braucht. Allerdings kamen viel zu wenige Pässe an, wurde das Straubinger Tor zu wenig attackiert. So dass die nächste Heimniederlage Gewissheit wurde. Entsprechend leer blickten sich die EHC-Profis anschließend um und gegenseitig in die Augen. (Tsp)

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