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Zukunft im Blick? Maximilian Franzreb weiß, dass der Weg zum Stammtorwart in Berlin kein leichter sein wird.

©  Tsp

Eisbären-Torwart Maximilian Franzreb: Held für einen Tag

Torwart Maximilian Franzreb muss sich das Vertrauen bei den Eisbären wieder neu erarbeiten. In München wird er heute wohl wieder nur zuschauen dürfen.

Maximilian Franzreb war am Mittwochabend ein gefragter Mann. Nach dem hart erkämpften 5:3-Sieg der Eisbären gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven musste der Berliner Torwart nach Spielende noch auf dem Eis ein erstes Interview geben. Unmittelbar danach forderten die Fans den 22-Jährigen zur Ehrenrunde auf, der schließlich noch eine weitere mit der gesamten Mannschaft folgte. Für Franzreb hätte der Zweite Weihnachtsfeiertag nicht schöner enden können. Die Eisbären hatten endlich mal wieder ein Heimspiel in der Deutschen Eishockey- Liga (DEL) gewonnen, was zu einem guten Teil an ihrem Torwart lag. „Maxi hat eine sehr solide Leistung gezeigt, wir sind sehr zufrieden, wie er heute gespielt hat“, lobte Trainer und Sportdirektor Stéphane Richer nach dem Spiel.

Fast drei Monate lang hatte Franzreb auf diesen Tag warten müssen, am 2. Oktober durfte er beim 1:5 in Düsseldorf letztmals ein Spiel in der DEL von Beginn an bestreiten. Danach wurde er nur noch zweimal eingewechselt und spielte ansonsten beim Kooperationspartner in Weißwasser. Das Vertrauen bei den Berlinern besaß Kevin Poulin, der kanadische Olympia-Goalie, der erst im Laufe der Saison nach Berlin gekommen war. Poulin aber wirkte zuletzt ein bisschen überspielt. „Wir dachten, dass ihm deswegen eine Pause gut tun würde“, sagte Richer. Franzreb habe gut gearbeitet und sich die Chance verdient.

„Am Anfang war ich schon nervös. Zweiter Weihnachtsfeiertag, dazu viele Fans im Stadion und wir haben zuletzt fünfmal in Folge zuhause verloren“, sagte Franzreb später im Arena-Interview. Von der Nervosität war auf dem Eis allerdings wenig bis gar nichts zu spüren. Franzreb strahlte Ruhe aus und war der Garant dafür, dass die Eisbären ihre 3:0-Führung gegen die Pinguins nicht noch komplett verspielten. 32 Paraden zeigte er, darunter einige besonders wichtige beim Stand von 3:2 und später 4:3. „Wir haben einen guten Torwart gehabt, der uns natürlich ein paar Saves gemacht hat, die wir brauchen“, sagte Florian Busch und wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte.

Konkurrent Marvin Cüpper ist derzeit nach Weißwasser verliehen

In den kommenden zehn Tagen müssen die Eisbären fünf Spiele bestreiten, weiter geht die Hatz schon am Freitag auswärts bei Meister RB München (Beginn: 19.30 Uhr). Dort dürfte wieder Poulin im Tor stehen, doch nach der Leistung gegen Bremerhaven wird Franzrebs nächster Einsatz von Beginn an wohl nicht erneut Monate auf sich warten lassen.

Trotzdem wird dem Bad Tölzer klar sein, dass er auf Bewährung spielt. Der lange verletzte Marvin Cüpper ist inzwischen wieder fit und holt sich in Weißwasser Spielpraxis. Eigentlich sollten Cüpper und Franzreb um die Rolle der Nummer eins im Team kämpfen – so war es auch von Richer vor der Saison einmal geplant. Das Thema hat sich seit der Verpflichtung von Poulin erledigt. Die Frage ist, wer hinter dem Kanadier die Rolle des dauerhaften Ersatzes einnehmen kann? Dass Franzreb oder Cüpper ihre Zukunft in Weißwasser sehen, dürfte nahezu ausgeschlossen sein.

Die nächsten Wochen könnten deshalb spannend werden. Bis zum Ende der Wechselfrist in der DEL am 14. Februar können die Eisbären Cüpper aus Weißwasser zurückholen, er fällt mit seinen 24 Jahren nicht mehr unter die Förderlizenzspieler und ist deshalb verliehen. Die Formalien sprechen dafür, dass die Eisbären Cüpper wieder eine Chance geben, da sie Franzreb jederzeit beim Kooperationspartner parken können. Allerdings wäre eine Entscheidung, wer künftig die Nummer zwei ist, damit nur aufgeschoben.

Franzreb muss jetzt also Werbung in eigener Sache betreiben. Dafür allerdings wird wohl mehr als nur ein solides Spiel nötig sein.

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