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Hertha BSC nach dem 0:4-Debakel : „Wir wollen die Klasse halten. Wir werden die Klasse halten“
Am Tag nach der 0:4-Niederlage bei der SV Elversberg hat sich Stefan Leitl, der Trainer von Hertha BSC, in einer Medienrunde zur aktuellen Situation geäußert.
Stand:
Die Enttäuschung war groß. Zum einen über die deutliche Niederlage, die Hertha BSC am Sonntag gegen die SV Elversberg kassiert hat. Zum anderen über die dürftige Leistung, die Herthas Mannschaft im Saarland abgeliefert hatte.
Am Tag nach dem 0:4 standen die Spieler des Berliner Fußball-Zweitligisten wieder auf dem Trainingsplatz. Ihr Trainer Stefan Leitl äußerte sich im Anschluss an die Einheit in einer Medienrunde über …
… die Stimmung einen Tag nach der Niederlage:
Die ist dem Ergebnis angepasst, würde ich sagen. Wir sind natürlich alles andere als glücklich. Ich glaube, dass einiges aufzuarbeiten war. Wir waren in der Analyse sehr kritisch und haben das eine oder andere individuelle Gespräch geführt. Aber damit ist es auch für mich erledigt, weil der Blick nach vorne geht.
Wir brauchen eine gute Struktur, eine defensive Ordnung, um dem Gegner wenig Möglichkeiten zu geben.
Trainer Stefan Leitl zu Konsequenzen aus dem Elversberg-Spiel
… den Abstiegskampf:
Ich will nicht vom Abstiegskampf reden. Es geht darum, dass wir die Klasse halten. Wir wollen die Klasse halten. Und wir werden die Klasse halten.
… die Befähigung der Mannschaft für den Abstiegskampf:
Es ist eine Herausforderung. Aber es ist die gleiche Herausforderung wie vor dem Nürnberg-Spiel. Auf die freuen wir uns im Trainerteam. Wir sind maximal motiviert, und wir haben die absolute Überzeugung, dass wir in dieser Liga bleiben. Das wollen wir den Jungs vermitteln. Und das tun wir auch.
… seinen Ansatz für Verbesserungen:
Gestern war einfach ein Spiel, in dem wir 20 Minuten lang vieles dafür getan haben, dass der Gegner Tore schießen konnte. Darüber müssen wir sprechen. Denn das darf nicht passieren. Wir brauchen eine gute Struktur, eine defensive Ordnung, um dem Gegner wenig Möglichkeiten zu geben. Das wird die Basis sein, um Spiele zu gewinnen und zu punkten. Das ist der Ansatz, den wir haben.
… einen dauerhaften Wechsel zur Fünferkette:
Eigentlich geht es mir jetzt gar nicht um die Grundordnung. Die Wahrheit ist: Elversberg hat vier Tore geschossen und hatte einen Expected-Goals-Wert von 0,3. Dementsprechend sind es individuelle Dinge und individuell-taktische Dinge, die wir in der Entscheidungsfindung nicht gut gemacht haben.
Wir haben Räume aufgegeben, die wir nicht aufgeben dürfen. Wir haben falsche individuelle Entscheidungen getroffen. Die gilt es aufzuarbeiten und zu verbessern. Dann werden wir uns überlegen, wie und in welcher Grundordnung wir die nächsten Wochen angehen.
… Schwierigkeiten gegen vermeintlich kleinere Gegner wie Regensburg oder Elversberg:
Was vor meiner Zeit war (das Spiel gegen Regensburg, Anm. d. Red.), will ich nicht bewerten. Das steht mir auch nicht zu.
Wir haben zwar gestern bei einem vermeintlich kleinen Verein gespielt. Aber Elversberg spielt eine top Saison und kämpft um den Aufstieg in die Bundesliga. Solche Vereine – ich habe das selbst erleben dürfen mit der Spielvereinigung Greuther Fürth – sind durchaus in der Lage, in die Bundesliga aufzusteigen – weil vieles funktioniert. Die Jungs haben einen Lauf, die haben einen Flow. Den haben wir nicht. Den müssen wir uns erst erarbeiten.
… Unstimmigkeiten zwischen jungen und alten Spielern im Team:
Erst mal bin ich froh, dass ich eine lebendige Mannschaft habe. Das heißt, die Spieler kommunizieren miteinander in der Halbzeitpause. Was natürlich nicht so toll ist, dass es bei euch landet. Das haben wir angesprochen, und das sollte sich auch künftig ändern. Was in der Kabine besprochen wird, soll dort auch bleiben. Es gibt kein Jung und kein Alt. Es gibt ein Team.

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… Diego Demme, der in Elversberg zur Pause eingewechselt wurde:
Bei Diego ist es ein Rhythmusproblem. Er war dran, hat sich verletzt, musste wieder raus. Den Rhythmus kannst du dir über Minuten erarbeiten. Er hat in Elversberg eine Halbzeit gespielt und ordentlich trainiert. Jetzt warten wir die nächsten Einheiten ab und sehen, wie er sich im Training gibt.
… die angeschlagenen Spieler Deyovaisio Zeefuik, Luca Schuler und Smail Prevljak:
Deyo hat einen Schlag auf den Fuß gekommen. Deswegen hat er drinnen gearbeitet. Er war schon da, aber nicht fürs Training vorgesehen. In den nächsten Tagen wird er wieder normal zur Verfügung stehen.
Bei Luca haben wir die Hoffnung, dass er zumindest im Laufe der Woche wieder trainieren kann. Smail sehe ich in dieser Woche eher noch nicht auf dem Trainingsplatz.
… den eingestellten Support der Fans in Elversberg:
Ich kann das absolut nachvollziehen. Wir hatten ein Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg, spielen 0:0 und werden trotzdem frenetisch vor der Kurve gefeiert. Das heißt, wir haben hier maximalen Support. Wir haben gestern nicht geliefert, dementsprechend ist es absolut okay und für uns die Verpflichtung, am Samstag ein besseres Spiel zu zeigen.
… den Fokus in dieser Woche:
Nach vorne blicken, positiv nach vorne blicken. Spaß und Freude an der Herausforderung haben und gegen eine Mannschaft punkten, die mit uns da unten drin steht. Es gibt doch nichts Schöneres.
… die Brisanz des Spiels gegen Schalke 04 am Samstag:
Uns ist schon bewusst, was uns am Samstag erwartet. Aber es geht jetzt darum, dass wir die Jungs wieder aufbauen, dass wir positiv bleiben und ihnen einen Weg aufzeigen, wie wir Spiele gewinnen können. Das ist unsere Aufgabe. Und dann liegt es an den Jungs, auf dem Platz zu performen.
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