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Adam Szalai ist nach einer Ecke vor Sebastian Langkamp und Torhüter Thomas Kraft am Ball und köpft ihn zum 1:0 ins Tor.

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Update

Hertha BSC - FC Schalke 04 0:2: Hertha lässt sich überrumpeln

Beim 0:2 gegen den FC Schalke 04 muss die Mannschaft von Hertha BSC die zweite Bundesliga-Niederlage in Folge hinnehmen, obwohl die Berliner gegen den Champions-League-Teilnehmer gut mithalten.

Als sich der inzwischen eingewechselte Ronny in der Nachspielzeit den Ball in aussichtsreicher Position zum Schalker Tor zurechtlegte, kam noch einmal Leben in die Kulisse der Ostkurve. Schalke führte seit Mitte der ersten Halbzeit 1:0, Hertha stemmte sich gegen die drohende Niederlage. Sollte Ronny den Berlinern einen weiteren magischen Moment schenken? Drei Tore hatte der Brasilianer als Joker schon für Berlins Bundesligisten erzielt, aber gerade gegen diesen Gegner wäre es so wichtig gewesen. Doch auch Ronnys Schuss konnten die Schalker abwehren und klären. Statt den Ausgleich zu erzielen, musste Hertha nach einem letzten Konter sogar das 0:2 (0:1) durch Julian Draxler hinnehmen. Schalke zog damit in der Tabelle an den Berlinern vorbei. Für Hertha war es im sechsten Heimspiel die zweite Niederlage. Eine schmerzliche zudem. Fußballspiele gegen Schalke 04 im Olympiastadion sind emotional beladen. Der Anhang der Berliner steht in herzlicher Abneigung zu den Schalkern, von denen sich gut 15 000 Fans ein Ticket besorgt hatten. Das Gros der knapp 70.000 Zuschauer aber hoffte bis zum Schluss – vergebens. Dieses Mal gelang den Berlinern keine erfolgreiche Aufholjagd. „Diese Niederlage fühlt sich schlecht an“, sagte Hertha-Trainer Jos Luhukay. „Wir hätten direkt nach der Halbzeit den Ausgleich machen müssen. Uns hat heute in letzter Konsequenz das Glück gefehlt.“ Herthas Trainer vertraute am Samstag derselben Mannschaft der Vorwoche, dem Team, dem trotz eines 2:3 beim FC Bayern ein viel besungene Leistung gelungen war. Und die Berliner begannen forsch. Ganz so, als wollten sie die Schalker, bis dahin 22 Gegentoren alles andere als stabil, überrumpeln. In der ersten Viertelstunde erspielte Hertha sich zwei gute Tormöglichkeiten, beide für Änis Ben-Hatira. Die erste vereitelte der Schalker Torwart Hildebrand, wenige Minuten später landete Ben-Hatiras Volleyschuss aus spitzem Winkel am Außennetz.

Hertha BSC begann forsch und investierte in der Anfangsphase mehr

Hertha investierte mehr, Schalke war zunächst dabei, das Spiel irgendwie zu beruhigen. Erst gegen Mitte der ersten Halbzeit kamen die Gäste in die Offensive. Julian Draxler prüfte zweimal hintereinander den Berliner Torwart Thomas Kraft mit Fernschüssen. Nach einer Ecke passierte dann das, was die Berliner vermeiden wollten. Am kurzen Pfosten stieg Schalkes Stürmer Adam Szalai höher als Herthas Sebastian Langkamp und köpfte den Ball vom Fünfmetereck zur Führung für die Gäste ein.

Mit der Führung im Rücken kam Schalke robuster ins Spiel. Die Berliner verzeichneten zwar weiterhin mehr Ballbesitz, doch von ihrem Anfangsdruck waren sie weit entfernt. Die Gäste um den präsenten Kevin-Prince Boateng standen gut organisiert in der Defensive, den Berlinern fehlte ein bisschen die zündende Idee. Hertha kam kaum noch in die gefährliche Zone und somit kaum zu Torabschlüssen. Schalke war in der Spielanlage unaufgeregter und verstand es, die Berliner zunehmend in Einzelaktionen zu verwickeln und sie ihres kollektiven Schwungs zu berauben. Das sollte am Ende den Unterschied ausmachen.

Den Offensivaktionen von Hertha BSC fehlte es zunehmend an Tempo und Präzision

Jos Luhukay beobachtete das Treiben seiner Mannschaft zunehmend ungehaltener. Den offensiven Aktionen seiner Mannschaft fehlte es entweder an Tempo oder an Präzision. Oft landete der entschiedene Pass beim Gegner. Umso erfreulicher war aus Berliner Sicht, dass Hertha mit neuem Mut und Überzeugung aus der Kabine kam. Fünf Minuten später verhinderte Schalkes Torwart mit einem Reflex das mögliche 1:1, das verdient gewesen wäre. Den Kopfball von Adrian Ramos lenkte Hildebrand an die Latte – Ecke. Und erneut kam Ramos zum Kopfball, doch dieses Mal konnte er den Ball nicht gut genug drücken, er flog am halbleeren Tor vorbei.

Die Berliner drückten, allein der Ball wollte nicht den Weg ins Tor finden. Inzwischen hatte sich auch Ronny für seinen Einsatz präpariert. Er wurde hoffnungsfroh vom Anhang der Berliner begrüßt. Doch zunächst musste auf der Gegenseite ein Lattenknaller von Max Meyer verdaut werden. Die nächste gute Chance für die Berliner bot sich dem emsigen Per Skjelbred, doch auch hier war Hildebrand zur Stelle. Das Spiel war längst nicht mehr taktisch geprägt. Der Champions-League-Teilnehmer Schalke blieb mit Kontern gefährlich, der forsche Aufsteiger aus Berlin brachte in Sami Allagui einen weiteren Offensivmann für die Schlussphase ins Spiel. Hertha stemmte sich leidenschaftlich gegen die drohende Niederlage, musste aber in der Nachspielzeit und einem Konter das 0:2 durch Draxler hinnehmen.

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