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Anders als noch die Gegnerinnen in der Vorrunde ließen sichdie Belgierinnen im Halbfinale nicht einfach zu aus dem Weg räumen.

© Imago/Eibner/

Hockey-EM in Mönchengladbach: Deutsche Frauen nach Halbfinalniederlage am Boden zerstört

Das Spiel um Platz drei bei der Hockey-EM ist weniger als ein schwacher Trost. Bei Deutschlands Hockey-Frauen flossen die Tränen nach der Niederlage im Halbfinale.

Die Spielerinnen vergruben ihre Gesichter hinter Handtüchern, einige weinten hemmungslos und Trainer Valentin Altenburg war einfach nur traurig. Statt am Samstag ein großes EM-Finale im ausverkauften Mönchengladbacher Hockeypark zu spielen, ist der Traum vom Titel nach der unnötigen 0:1-Niederlage am Donnerstagabend im Halbfinale gegen Belgien schneller verflogen als erwartet.

Das Spiel um Platz drei gegen England am Samstag um 12.15 Uhr ist weniger als ein schwacher Trost für das Team. „Nein, das hilft überhaupt nicht. Mir gibt das gar nichts“, sagte Nationalspielerin Selin Oruz. „Aber wir müssen es spielen, allein für die Zuschauer“, sagte die 26-Jährige.

Das verpasste Finale ist für die Kapitänin des Düsseldorfer HC unerklärlich. „Ich bin mit dem Aus überfordert und fühl mich gerade unfassbar leer. Ich dachte, uns kann nichts aus der Bahn werfen und kein Gegner gefährlich werden“, sagte Oruz.

Auch bei Spielführerin Nike Lorenz flossen die Tränen. „Das Finale war ein Traum, die Stimmung hier ist so unfassbar geil und jetzt müssen wir versuchen, aus dem Spiel um Platz drei das Beste zu machen.“ Ausgerechnet dieses Spiel wird am Samstag live in der ARD übertragen. „Das Publikum wird uns da schon mitnehmen“, sagte die Hamburgerin Anne Schröder.

Gegen England geht es am Samstag noch um Bronze

Auch der Bundestrainer, der sich von seinen Spielerinnen so viel bei dieser Heim-EM erhofft hatte, war angeschlagen. Sein Team war gegen Belgien die spielbestimmende Mannschaft, hatte genügend Torchancen, traf einmal nur den Innenpfosten und musste zwei unglückliche Schiedsrichterentscheidungen hinnehmen. „Die Trauer ist sehr groß“, sagte Altenburg. „Aber ich erlebe die Mannschaft als sehr geschlossen und gemeinsam trauernd. Vielleicht ist die gegenseitige Unterstützung dabei das Größte, was wir daraus ziehen können“, befand der Coach.

Das Spiel um Platz drei am Samstag gegen die Engländerinnen, die mit 7:0 von Titelverteidiger Niederlande deklassiert wurden, ist für den Trainer natürlich noch einmal wichtig. „Wir sind eine Mannschaft, die sich in der Entwicklung befindet. Wenn es in ein Bronzespiel geht, werden wir gut vorbereitet sein, sodass wir unser letztes Turnierspiel gewinnen“, versprach der Bundestrainer.

Mit dem verpassten Finale ist auch die erste Chance auf ein vorzeitiges Ticket für die Olympischen Spiele 2024 in Paris verspielt. Der Europameister hat bei Olympia einen Startplatz sicher. Weitere Plätze für werden bei den Qualifikationsturnieren im Januar 2024 vergeben. „Das ist für mich jetzt nicht relevant und absolut zweitrangig“, sagte der Bundestrainer nach dem verlorenen Halbfinale. (dpa)

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