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Moussa Diaby (M) war von den Köpenickern nicht zu fassen.

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„Total-Ausfall“ beim 0:5 in Leverkusen: Der 1. FC Union verliert die Tabellenführung

Der 1. FC Union wird teilweise überrollt von Bayer Leverkusen. Vor allem Moussa Diaby bekommen die Köpenicker nicht in den Griff.

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Dass ein Spiel 90 Minuten dauert, ist eine gängige Weisheit im Fußball. In Leverkusen hatten die 22 Spieler am Sonntag beim Duell zwischen Bayer 04 und dem 1. FC Union aber andere Pläne. Die erste Halbzeit fand zwar statt, konnte anschließend aber umgehend aus dem kollektiven Gedächtnis gestrichen werden. Abgesehen von vier Gelben Karten tat sich nichts, das 0:0 war zur Pause auch in dieser Höhe verdient.

In Durchgang zwei wurde es dann von Beginn an munterer. Nach wenigen Sekunden traf Robert Andrich für Leverkusen nach einem Eckball zum 1:0 und fortan wurde den Fans im Stadion ein Fußballspiel geboten – an dem sich aber ausschließlich die Bayer-Anhänger erfreuten, Leverkusen siegte am Ende mit 5:0. „Die zweite Halbzeit war denkbar ungünstig. Wir sind schlecht reingekommen und kaum dreht man sich dreimal um, steht es 5:0“, sagte Unions Rani Khedira und sprach von einem „Total-Ausfall“.

Wir sind schlecht reingekommen und kaum dreht man sich dreimal um, steht es 5:0.

Unions Rani Khedira über den Start in die zweite Halbzeit.

Urs Fischer hatte seine Mannschaft nach dem Sieg in der Europa League unter der Woche auf vier Positionen verändert. Für den verletzten Frederik Rönnow (muskuläre Probleme) stand der von Bayer ausgeliehene Lennart Grill zwischen den Pfosten, dazu rotierten Timo Baumgartl, Morten Thorsby und Jordan für Danilho Doekhi, Genki Haraguchi sowie Sven Michel in die Startelf. Bei Leverkusen fehlte Torjäger Patrik Schick, Xabi Alonso hatte dazu auch noch sein System von 3-4-3 auf 3-5-2 um- und seine Mannschaft damit defensiver aufgestellt..

Das zeigte Wirkung. Offensiv war Bayer zunächst noch harmloser als zuletzt, stand dafür aber hinten sicher. Was allerdings auch daran lag, dass Union es nach den zuletzt anstrengenden Wochen mit vielen Spielen und vielen Siegen äußerst gemächlich anging und sehr einverstanden damit war, dass es die Gastgeber eine Halbzeit lang genauso hielten.

Dass in Leverkusens Kader trotz der bisher schwachen Saison immer noch reichlich Potenzial schlummert, wurde in der zweiten Hälfte dann jedoch deutlich. Das Führungstor von Andrich löste die Bremse, Fischer sprach davon, dass Bayer seiner Mannschaft damit „ den Stecker gezogen“ hätte und ärgerte sich, dass man dem Gegner anschließend „ins offene Messer“ gelaufen sei.

Tatsächlich ging es nun Schlag auf Schlag. Nach einem Eckball der Berliner traf Moussa Diaby im folgenden Gegenstoß zum 2:0 – Grill hatte bei einem Ausflug weit vor sein Tor zuvor böse gepatzt. Weitere zwei Minuten später war Diaby erneut auf und davon und verwertete den nächsten Konter zum 3:0.

Und es kam noch schlimmer für die Gäste. Beim 4:0 bugsierte Torschütze Adam Hlozek den Ball gekonnt mit der Hacke ins Netz, Mitchel Bakker hatte beim 5:0 Glück mit dem Innenpfosten. Spätestens jetzt hätten sich viele Unioner gewünscht, dass ein Spiel auch mal vor Ablauf der 90 Minuten vorbei ist. Immerhin: ein weiteres Gegentor blieb dem nun ehemaligen Tabellenführer danach erspart. „Jetzt gilt es, gut zu regenerieren und wieder aufzustehen, um am Mittwoch bereit zu sein“, blickte Fischer nach vorn. Im letzten Heimspiel des Jahres gastiert dann Augsburg in Köpenick. (Tsp)

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