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Holländischer Klub blamiert sich gegen den VfB Stuttgart: Europa ist zu groß für Deventer
Für Fans wie Spieler des VfB Stuttgart wird die Auswärtspartie in Holland zur Farce. Fast möchte man hoffen, dass die Go Ahead Eagles erstmal nicht mehr auf europäischer Bühne auftreten.

Stand:
Der Reiz von kleineren Städten wie etwa Deventer könnte darin liegen, dass man sie nicht kennt. Dass sie einen positiv überraschen! Die nette Altstadt am Fluss mit den pittoresken Cafés undsoweiter.
Doch schon der Wikipedia-Eintrag zu Deventer hätte eine Warnung sein können. Unter „kulturelle Bedeutung“ heißt es: „Der Maler und Kunstfälscher Han van Meegeren, der von 1930 bis 1945 Fälschungen von Vermeer-Bildern herstellte und verkaufte, wurde in Deventer geboren und ausgebildet.“
Ein Kunstfälscher als kulturelles Aushängeschild – doch das wird der 100.000-Einwohner-Stadt in den Niederlanden nicht gerecht. Dort leben sicher viele großartige Menschen.
Umso bitterer dürfte für sie der Donnerstagabend gewesen sein. Die Stadt präsentierte sich rund um das Europa-League-Spiel des heimischen Klubs Go Ahead Eagles gegen den VfB Stuttgart – höflich formuliert – nicht im besten Licht.
Die Polizei in Deventer war völlig überfordert mit der Lage vor der Partie. Mit brutaler Härte schlugen Beamte mit Knüppeln auf Fans des VfB Stuttgart ein. Die Behörden rechtfertigten ihr Vorgehen mit aggressivem Verhalten einzelner Stuttgarter Anhänger.
Auf zahlreichen Videoaufnahmen war jedoch klar zu erkennen, dass die Polizei auch auf solche einschlug, die friedlich aus einem Bus stiegen. Der Einsatz in Deventer lief völlig aus dem Ruder, die Behörden ließen die Situation mit den sicher auch provozierenden Fans komplett eskalieren.
Schlimm genug – doch das war noch nicht alles. Von dem Spiel zwischen Deventer und dem VfB blieb am Ende vor allem eine besonders unschöne Szene haften. Deventers Victor Edvardsen hörte nicht damit auf, sich an die Nase zu fassen und in Richtung des VfB-Spielers Angelo Stiller zu gestikulieren. Edvardsen wollte ihm wohl zu verstehen geben, Stiller habe eine besonders große Nase.
Der Gesamteindruck, den Deventer an diesem Abend rund um das Spiel hinterließ, war derart verroht, dass man sich nur wünschen kann, der Klub möge in den kommenden Jahren besser nicht mehr auf der großen europäischen Fußballbühne erscheinen.
Übrigens: Der VfB gewann das Spiel mit 4:0. Aber das war an diesem Abend fürwahr Nebensache.
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