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DFL: Holzhäuser neuer Liga-Präsident

Wolfgang Holzhäuser ist einstimmig zum neuen Präsidenten der DFL gewählt worden. Das Amt will er allerdings nur bis August ausüben - bis dahin soll eine Personalberatungsfirma einen Nachfolger gefunden haben.

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Frankfurt/Main - Der erwartungsgemäß und einstimmig zum Übergangspräsidenten des Liga-Verbandes gewählte Wolfgang Holzhäuser will in seiner rund fünfmonatigen Amtszeit die Arbeit des gestorbenen Werner Hackmann weiterführen. "Ich denke nicht daran, großartig etwas zu ändern, sondern will fortsetzen, was Werner Hackmann geschaffen hat", sagte Holzhäuser nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung in einem Hotel am Frankfurter Flughafen. Auch für eine von Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vorgeschlagene Strukturänderung in der Führung der Deutschen Fußball Liga (DFL) sieht Holzhäuser keine "dringende Notwendigkeit".

Dennoch gebe es einiges zu erledigen, kündigte Holzhäuser an, der auch Sprecher der Geschäftsführung des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen ist. Allen voran die Suche nach seinem eigenen Nachfolger. "Meine persönliche Lebensplanung sieht in keinem Fall vor, im Sommer als Liga-Präsident anzutreten", betonte der 57-Jährige mit Blick auf die Generalversammlung mit den Präsidiums-Wahlen am 6./7. August. "Man benachteiligt seinen eigenen Verein. Das ist eine Konfliktsituation, die ich keinem zumuten will", sagte Holzhäuser. Als Vertreter eines Vereins sei es nicht möglich, auch das Amt des Liga-Präsidenten langfristig auszuüben.

Bruchhagen in den Vorstand berufen

Sein Stellvertreter bis zur Wahl im Sommer ist Peter Peters vom FC Schalke 04. Zudem in den Liga-Vorstand berufen wurde der ehemalige DFL-Geschäftsführer und aktuelle Vorstandsvorsitzende von Eintracht Frankfurt, Heribert Bruchhagen.

Weitere Hauptaufgaben des neu formierten Vorstands seien nun die Auseinandersetzung mit dem Grundlagenvertrag der DFL mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), für den Holzhäuser 23 Jahre lang als Ligasekretär tätig gewesen war. Es sei an der Zeit, nachzudenken, den seit der Saison 1999/2000 geltenden Kontrakt zu prüfen, sagte Holzhäuser. Diese Arbeit sollen in den kommenden Wochen und Monaten Juristen erledigen.

Personalberatung soll neuen Liga-Chef finden

Bei der Suche nach dem im August zu wählenden Liga-Chef stellen sich unterdessen vor allem Fragen danach, welche Aufgaben dieser nach der kurzen Holzhäuser-Ära übernehmen und aus welchem Metier er stammen soll. Ein international renommiertes Personalberatungsbüro soll in enger Absprache mit den 36 Vereinen in etwa einem Monat eine entsprechende Expertise fertig stellen. Dabei geht es auch im die Positionierung gegenüber dem DFB, aus dessen unmittelbarer Nachbarschaft in der Otto-Fleck-Schneise sich die DFL in diesem Jahr auch räumlich verabschieden will. "Will man einen Angreifer gegenüber dem DFB oder einen zurückhaltenden Moderator. Damit muss sich der Vorstand beschäftigen", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert.

Für eine Stärkung des operativen Geschäfts bei der DFL und von Seifert selbst machte sich unterdessen Bayern-Vorstandschef Rummenigge stark. "Die Geschäftsführung muss der Vorstand werden, und der jetzige Vorstand der Aufsichtsrat", sagte er in einem Interview mit dem "kicker" und schlug Seifert als Chef einer solchen Vorstandskonstellation vor.

Dieser wiederum zeigte sich erfreut, dass große Vereine sich für eine Stärkung des operativen Bereichs stark machen würden. Denn in der rund einstündigen außerordentlichen Sitzung in Frankfurt hatte auch Werder Bremen einen entsprechenden Vorstoß unternommen. Letztlich werde sich aber weder die DFL, noch er selbst zu diesem Thema äußern, sagte Seifert. (Von Jens Marx, dpa)

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