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Hype um deutschen Fußballstar ungebrochen: Spätes Gegentor verhagelt Müller erfolgreiches MLS-Debüt in Vancouver
Bei seiner Premiere in der Nordamerika-Fußballliga kommt Müller nur auf 29 Spielminuten, ein Abseitstor inklusive. Am Ende reicht es für seine Whitecaps nur zu einem Remis. Dennoch ist Vancouver in Ekstase.
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Ein Gegentor in der Nachspielzeit hat die Premiere von Ex-Fußballnationalspieler Thomas Müller für die Vancouver Whitecaps verdorben. Der Weltmeister von 2014 kam bei seinem 29-minütigen Debüt-Einsatz für die Kanadier gegen Houston Dynamo FC in der nordamerikanischen Major League Soccer nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus.
So richtig einordnen konnte Müller seine Gefühle nach seinem Debüt nicht. „Es ist ein Mix aus allem“, sagte der neue Star der Vancouver Whitecaps. „Das Ergebnis ist enttäuschend, ehrlich gesagt. Aber es waren tolle erste Momente.“
Kurz nach seiner Einwechslung in der 61. Minute brachte die Bayern-Legende die ohnehin euphorischen Fans der Whitecaps noch mehr in Verzückung. Ein perfekter Schuss des Weltmeisters von 2014 landete unhaltbar zum möglichen 2:0 im Tor von Houston Dynamo.
Doch ein Abseitspfiff von Schiedsrichter Jon Freemon zerstörte den Jubel. „Ich treffe, die Fans drehen durch und dann war es Abseits“, ärgerte sich der 35-Jährige.
Die Whitecaps verpassten es im weiteren Verlauf, einen regulären zweiten Treffer zu erzielen – und wurden am Ende bitter bestraft: Artur glich in der ersten Minute der Nachspielzeit zum 1:1-Endstand aus.
Die Führung für Vancouver hatte Brian White per Foulelfmeter bereits nach sechs Minuten erzielt. „Wir hätten klar gewinnen müssen. Wir hatten viele Chancen. Aber so ist der Fußball“, monierte Müller.
Umtriebiger Einsatz bei MLS-Premiere
Doch die ersten knapp 30 Minuten des Ex-Nationalspielers haben gezeigt, dass der Deutsche seine Karriere in Nordamerika nicht einfach so ausklingen lassen will. Auf dem Kunstrasen im BC Place Stadium war Müller sofort im Spiel integriert.

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Er gab Kommandos, grätschte und war wie zu besten Münchner Zeiten überall in der Offensive zu finden. Seine Mitspieler suchten ihn sofort, Müller setzte sie umgehend in Szene und tauchte einige Male gefährlich vor dem Gäste-Tor auf. Immer wieder gab es Applaus.
Der ausgelöste Hype nach Müllers Ankunft in Vancouver wird nach seinem ersten Auftritt sicherlich nicht kleiner werden. Mit 26.031 Zuschauerinnen und Zuschauern war die Arena erstmals in dieser Spielzeit ausverkauft. Auch für die weiteren Spiele rechnet der Club mit einem noch nie dagewesenen Andrang.

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„Ich bin wirklich happy, hier zu sein. Die Fans waren unglaublich“, schwärmte der frühere Bundesliga-Star. Bereits auf dem Weg ins Stadion wurde Müller begeistert empfangen.
Müller und Whitecaps mit guten Titelchancen
Mit den Whitecaps ist Müller in der Western Conference als Tabellendritter auf Playoff-Kurs. In der getrennt davon ausgespielten Canadian Championship steht das Team im Halbfinale und kann zum vierten Mal in Serie kanadischer Meister werden.
Genau das Richtige für Titelsammler Müller. „Ich habe so viele Jahre bei Bayern in Europa gespielt, aber es war Zeit für ein Abenteuer. Ein Abenteuer ist aber nur spannend, wenn man um Titel spielen kann“, erklärte Müller.
Nach dem Rückschlag gegen Houston will sich Müller in seiner „ersten regulären Woche“ in Vancouver weiter ins Team integrieren und etwas zur Normalität finden.
Am kommenden Samstag (Ortszeit) steht für die Whitecaps das nächste MLS-Heimspiel gegen St. Louis an. „Wir müssen gewinnen. Wir brauchen die drei Punkte“, forderte er. Nach seinem ersten Einsatz dürfte Müller im nächsten Spiel in der Startformation stehen. (dpa)
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