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Sport: „Ich bin ein guter Schauspieler“

Fußball trifft Theater: Der Schalker Ex-Manager Rudi Assauer stand erstmals auf einer echten Bühne

In Wanne-Eickel war mächtig was los. Reporter und Kamerateams rangelten am späten Mittwochabend im „Mondpalast“, das Publikum johlte – vorn auf der Bühne stand Rudi Assauer, 63, ehemaliger Manager des FC Schalke 04. In der Komödie „Ronaldo und Julia“ spielte Assauer – mit Unterstützung von Schalke-Torwarttrainer Oliver Reck – in der 500. Vorstellung sich selbst: Vier Mal trat er auf, in zwei Kneipenszenen kam er kurz zu Wort. In dem Theaterstück geht es um die schwierige Liebe zwischen Ronaldo, einem Anhänger von Borussia Dortmund, und Julia, Fan vom Rivalen Schalke 04. Assauer stand bei beiden Klubs unter Vertrag. Wir sprachen mit ihm über seine Schauspielerpremiere.

Herr Assauer, nun haben Sie es hinter sich – waren Sie denn nervös vor dem Auftritt?

Quatsch, kein bisschen.

Gar nicht?

Nein. Da war zwar wirklich richtig viel los, so viele Fernsehteams und Journalisten, nur weil ich einen Satz gesagt habe – unglaublich! So einen Medienrummel hat das Theater noch nicht erlebt. Aber warum hätte ich nervös sein sollen? Die Leute hatten ihren Spaß – und ich auch.

Wie kamen Sie an die Rolle?

Ach, das ist eine komische Geschichte. Vor zwei Wochen war ich hier im Theater. Und in der Pause kam der Theatergründer Christian Stratmann auf mich zu und sagte, dass in Kürze die 500. Aufführung von „Ronaldo und Julia“ sein werde. Und er sagte, dass er sich dazu was einfallen lassen wolle und sich dann bei mir melden würde…

… was er dann ja getan hat.

Genau. Wir sind schon lange befreundet. Der ist ein netter Kerl. Und solche Theater leben ja von der Hand in den Mund. Es ist nicht so einfach, so etwas am Leben zu erhalten. Da gehen ja nur 500 Zuschauer rein. Da habe ich gedacht, ich könnte mit meinem Auftritt im Theater ein bisschen helfen.

Haben Sie sich lange vorbereitet?

Um Gottes Willen! Ich habe meinen Text zwischen Tür und Angel unmittelbar vor der Aufführung gesagt bekommen.

Ihre Lebensgefährtin, die Schauspielerin Simone Thomalla, gab keine Tipps?

Ach wo. Das habe ich schön alleine gemacht.

Stehen Sie jetzt öfter auf der Bühne?

Nein. Ich kann zwar ein guter Schauspieler sein, allerdings eher in anderen Lebenslagen – die Schauspielerei auf der Theaterbühne liegt mir nicht. Die sollte einfach eine Hilfe fürs Theater sein und nicht meine neue Lebensaufgabe.

Nach diesem Abend ist also Ihre Karriere auf der Theaterbühne beendet?

Naja, ich würde höchstens mit meinem Freund Reiner Calmund so etwas noch einmal machen. Der ist geeigneter dafür als ich – aber dann hätte ich wohl noch weniger Text als diese ein, zwei Sätze.

Wie ging Ihre knackig-kurze Rolle doch gleich? In einer Szene stehen Sie am Tresen und bekommen ein kühles Bier von der hübschen Wirtin. Da sagen Sie zu ihr…

„Da fehlt noch was – der Handkuss.“

Woraufhin der Mann der Wirtin zischt:

„Nur gucken, nicht anfassen.“ Das war’s.

Das Gespräch führte Jörg Strohschein.

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