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Florian Wirtz war selbst für englische Verhältnisse kein Schnäppchen.

© Imago/Propaganda Photo

„Ich genieße die ersten Wochen wirklich sehr“: Florian Wirtz begeistert schon die Liverpool-Fans

Die Erwartungen an den Rekord-Einkauf aus Leverkusen sind hoch beim FC Liverpool. Bisher fügt sich Wirtz gut ein. Holt er am Sonntag gleich seinen ersten Titel?

Von Philip Dethlefs

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Schon vor seinem ersten Pflichtspiel für den FC Liverpool ist Florian Wirtz ein Publikumsliebling. Umjubelt bei seiner Testspiel-Premiere in Anfield, greift Wirtz nun gleich nach dem ersten Titel mit seinem neuen Arbeitgeber. „Ich genieße die ersten Wochen wirklich sehr“, sagte der deutsche Rekord-Einkauf der Reds vor Englands Supercup, dem Community Shield, am Sonntag (16 Uhr/Dazn) im Londoner Wembley-Stadion gegen Pokalsieger Crystal Palace mit Trainer Oliver Glasner.

Der für eine Ablöse von bis zu 150 Millionen Euro von Bayer Leverkusen verpflichtete Wirtz ist schnell angekommen beim FC Liverpool. „Jedes Mal wird es ein bisschen besser, also bin ich zufrieden mit dem bisherigen Verlauf“, sagte der deutsche Neuzugang vor dem Ende einer vielversprechenden Saisonvorbereitung.

„Man kann den Blick nicht von Florian Wirtz lassen“, schwärmte der „Mirror“ nach dem 3:2 im Testspiel gegen Athletic Bilbao. BBC Sport lobte „einige tolle Aktionen mit starken Ballberührungen“. Auch Liverpool-Coach Arne Slot äußerte sich zufrieden: „Florian bringt eine Menge Kreativität im letzten Drittel mit.“ Von den Fans wurde der 22-Jährige beim Anfield-Debüt mehrfach lautstark gefeiert.

Auf dem Nationalspieler ruhen große Hoffnungen – und damit auch eine Menge Druck. Bislang, so scheint es, lässt er sich davon nicht einschüchtern. „Ich habe noch kein Spiel in der Premier League bestritten, aber ich freue mich sehr darauf – genau deshalb bin ich gekommen“, sagte Wirtz.

Liverpool hat wichtige Spieler verloren und entsprechend groß eingekauft

Seinen ersten Treffer für die Reds hatte er in Japan beim Freundschaftsspiel gegen die Yokohama F. Marinos erzielt. „Die große Herausforderung wird es sein, den Titel erneut zu gewinnen, und das ist das Schwierigste.“

Im Sommer 2024 hatte Trainer Slot das Fan-Idol Jürgen Klopp abgelöst – und gleich in seiner ersten Saison mit Liverpool überraschend die Meisterschaft gewonnen. Eine Weile war das Team sogar auf Kurs für vier Titel. Dann kamen das Aus im FA Cup gegen Zweitligist Plymouth, die Finalniederlage im Ligapokal gegen Newcastle United und schließlich das bittere Ausscheiden in der Champions League nach Elfmeterschießen gegen Paris Saint-Germain.

714
Millionen Euro nahm Liverpool im Geschäftsjahr 2024 ein

Um in allen Wettbewerben konkurrenzfähig zu bleiben, muss sich Liverpool steigern – zumal man nicht davon ausgehen kann, dass Manchester City und Arsenal erneut schwächeln. Obendrein verlor Slot mit dem tödlich verunglückten Diogo Jota und dem zu Real Madrid gewechselten Trent Alexander-Arnold zwei absolute Leistungsträger. Neben Luis Diaz, der zum FC Bayern wechselte, zieht es Darwin Núñez nach Saudi-Arabien zu Al-Hilal.

Deshalb hat der Klub im Gegensatz zu den Vorjahren in diesem Sommer eine Großoffensive auf dem Transfermarkt gestartet, die womöglich noch nicht abgeschlossen ist. Aus der Bundesliga kamen neben Wirtz auch dessen Bayer-Teamkollege Jeremie Frimpong sowie Hugo Ekitiké von Eintracht Frankfurt. Alexander Isak von Newcastle United könnte noch dazukommen. Ein erstes Angebot der Reds über rund 125 Millionen Euro lehnte Newcastle allerdings ab.

Ihr könnt euch auf einen Gewinner freuen.

Jeremie Frimpong über Florian Wirtz, mit dem er gemeinsam von Leverkusen nach Liverpool wechselte

Wie kann sich der Klub diese Einkaufstour leisten? Laut dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte nahm Liverpool im Geschäftsjahr 2024 rund 714 Millionen Euro ein – etwa durch TV-Gelder, Champions-League-Prämien und Sponsorendeals. Die Stadionerweiterung führte zu mehr Einnahmen an den Spieltagen. Für Diaz soll Liverpool 75 Millionen Euro aus München erhalten haben. Ein Verstoß gegen die Finanzregeln der Liga droht also nicht.

Florian Wirtz fühlt sich eine Woche vor dem Premier-League-Start gegen den AFC Bournemouth bereit für die neue Herausforderung – ist sozusagen reif für die Insel. „Es wird anders sein als in der Bundesliga“, sagte er, „aber ich glaube, das ist auch etwas, wodurch ich lernen und besser werden kann, also freue ich mich sehr darauf.“

Sein Teamkollege Frimpong hat keine Zweifel, dass Wirtz den Erwartungen gewachsen ist. „Flo lässt sich von Druck nicht einschüchtern“, sagte er Sky Sports. „Im Gegenteil – er braucht ihn. Er wird perfekt sein. Ihr könnt euch auf einen Gewinner freuen.“ (dpa)

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