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Donald Trump kann gut mit den Saudis.

© AFP/Andy Buchanan

Immerhin Donald Trump ist begeistert: Saudi-Arabien zeigt, dass mit Geld im Golf alles möglich ist

Die Konkurrenz der saudischen LIV-Golftour mit den USA und Europa ist vorbei. Das freut auch Donald Trump, wirft aber einmal mehr einen Schatten auf den Profisport.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Dass Donald Trump ein Faible für das Golfspiel hat, ist bekannt. Kaum ein anderer US-Präsident verbrachte so viele Stunden seiner Amtszeit auf einem Golfplatz wie Trump. Er hat in dieser Hinsicht auch reichlich Auswahl, immerhin gehören zu seinem Imperium fast 20 Golf-Destinationen in aller Welt. Über seine Spielstärke gehen die Meinungen hingegen auseinander, aber das ist eine andere Geschichte.

Dafür bewies Trump in diesen Tagen in einem Punkt mal wieder ein besonderes Gespür. Dass die lange verfeindeten Golftouren aus den USA und Europa auf der einen und die neue saudische Organisation LIV Golf ihren Streit beilegen würden, hatte der Ex-Präsident schon vor einem Jahr vorausgesagt. Am Dienstag dieser Woche schockte die Nachricht die gesamte Golfwelt, Trump nannte den überraschenden Zusammenschluss der drei Verbände einen „großen, schönen und glamourösen Deal“.

Dass es das tatsächlich ist, sehen nicht alle in der Golfszene so. Im Mittelpunkt der Kritik steht der Chef der US PGA Tour Jay Monahan, der lange einen regelrechten Feldzug gegen LIV Golf und alle abtrünnigen Profis führte und nun plötzlich eine 180-Grad-Wende vollzog. „Heuchler“ wurde er deswegen genannt, so häufig offenbar, dass er sich selbst genötigt fühlte, zu erklären, dass er das durchaus verstehen könne.

Die Saudis hingegen konnten einmal mehr beweisen, dass mit ihrem Geld immer noch jeder käuflich ist. Dabei ist LIV Golf trotz immenser finanzieller Anstrengungen ein Rohrkrepierer. Die Stars, die dort spielen, kassieren fürstlich ab, aber es interessiert im Weltsport praktisch niemanden. Und das ist nicht im Sinne des Erfinders. Kein Wunder, dass das Lob für den Zusammenschluss vor allen Dingen von den Profis kommt, die auf der LIV-Tour unter Ausschluss der Öffentlichkeit ihrem Sport nachgehen und nun wohl ins Rampenlicht zurückkehren dürfen.

Auf drei Plätzen von Donald Trump wird in diesem Jahr bei LIV Golf gespielt, auch er darf sich deswegen als Gewinner der neuen Kooperation fühlen. Welche Rolle Trump womöglich selbst bei der ganzen Sache spielte, ist unklar. Seine Verbindungen mit LIV Golf und den Saudis werden sogar schon von den Strafverfolgungsbehörden in den USA genauer untersucht. All das passt wunderbar zum Geschehen in dieser Woche, das für viele in der Golfszene etwas von einer feindlichen Übernahme hat. Wobei die Guten in dieser Geschichte eine verschwindend kleine Minderheit bilden.

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