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Nick Petersens 2:0 fiel am Donnerstag im direkten Gegenzug auf einen Pfostenschuss der Nürnberger.

© dpa

Eisbären gegen Nürnberg: Jede Menge offensive Wucht

Die Eisbären können zuversichtlich ins zweite Duell mit Nürnberg gehen, weil sie endlich ein Rezept gegen die defensivstarken Nürnberger gefunden haben.

Angriff ist die beste Verteidigung. Nach diesem Motto machten sich die Eisbären am Donnerstagabend im ersten Halbfinale daran, die Negativserie gegen die Nürnberg Ice Tigers zu beenden. Sieben Mal in Folge hatten die Berliner zuletzt gegen die Franken verloren, und dabei nie mehr als zwei Tore in einem Spiel erzielt. Im wichtigsten Duell der beiden Teams in den letzten 18 Monaten trafen die Eisbären aber gleich fünfmal und holten sich mit dem 5:1 (1:0, 1:1, 3:0)-Erfolg vor 13.807 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof die Führung in der Serie nach dem Modus Best of seven.

„Wir haben schnell die neutrale Zone überbrückt, uns auch gut in deren Drittel festgesetzt und dadurch viele Chancen kreiert“, sagte Frank Hördler, dem früh das 1:0 gelungen war. Allerdings suggeriert das Endergebnis eine deutlichere Überlegenheit als es sie tatsächlich gab. Erst im letzten Drittel waren die Berliner die klar bessere Mannschaft. Zuvor hatte das Team von Uwe Krupp phasenweise auch Glück gebraucht, zweimal trafen die Nürnberger nur den Pfosten, einmal unmittelbar vor dem 2:0 von Nick Petersen.

Dennoch war der Sieg der Eisbären verdient, auch wenn sie wieder einmal in Unterzahl ein Tor kassierten. Nach dem Anschluss von Yasin Ehliz machten Jamie MacQueen, Louis-Marc Aubry und noch einmal Petersen den Sieg in den letzten 20 Minuten perfekt. Der starke Schlussspurt war Hördler zufolge auch das Ergebnis der beiden ersten Drittel: „Das hat Nürnberg viel Kraft gekostet“, sagte der Verteidiger. Insbesondere das ständige Umschaltspiel forderte bei den Gästen Tribut. Am Ende hatten die Eisbären 50 Mal auf das gegnerische Tor geschossen – fast doppelt so oft wie die Ice Tigers.

Die Eisbären hatten zuletzt sieben Mal gegen Nürnberg verloren und dabei nur zehn Tore erzielt

„Mit dem ersten Tor ist Sicherheit in unser Spiel gekommen. Danach sind wir 50 Minuten marschiert“, sagte Uwe Krupp. Die Frage ist nun, ob die Berliner ihren Offensivstil auch am Samstag im zweiten Duell in Nürnberg (Beginn: 16.30 Uhr) durchsetzen können? Großartig anders wollen sich die Eisbären auch auswärts nicht präsentieren. „Das ist schon eine gute Taktik, die wir da spielen. Wir müssen natürlich aufpassen und Nürnbergs Konter verhindern“, sagte Hördler.

Das alles kostet zwangsläufig Kraft, aber die Berliner hatten im ersten Spiel letztlich mehr zuzusetzen, obwohl sie ein unglaubliches Tempo gingen. Dass sich die Ice Tigers steigern können, haben sie allerdings schon in der Serie gegen Köln bewiesen, wo sie ebenfalls das erste Spiel verloren. „Wir haben entscheidende Fehler zu ungünstigen Zeitpunkten gemacht“, sagte Trainer Rob Wilson. Am Samstag kann er vermutlich wieder auf seinen Top-Angreifer Philippe Dupuis bauen, dafür droht der Ausfall von Leonhard Pföderl, der das Spiel in Berlin wegen einer Verletzung nicht fortsetzen konnte.

Allerdings haben die Eisbären gezeigt, dass sie nicht davon abhängig sind, was beim Gegner passiert. Dabei lief auch am Donnerstag nicht alles perfekt. Immer wieder gab es ein paar Unsicherheiten im Passspiel aus der eigenen Zone heraus, was auch dem hohen Tempo geschuldet war. Nürnberg war in dieser Hinsicht aber noch anfälliger und versäumte es vor allem, aus den sich bietenden Chancen mehr Kapital zu schlagen. Und der offensiven Wucht der Eisbären konnte dann nicht einmal die beste Defensive der Liga standhalten.

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