
© dpa/Christian Charisius
Jetzt wartet der Titelverteidiger: Deutsche Basketballerinnen stehen im EM-Viertelfinale
Die DBB-Auswahl gewinnt das letzte Gruppenspiel in Hamburg gegen Großbritannien mit 80:67 und fliegt zur Endrunde nach Piräus. Dort warten jedoch die Topfavoritinnen aus Belgien.
Stand:
Turnierarithmetik ist ein kompliziertes Feld, das war schon im frühen Spiel am Sonntag in Hamburg zu sehen. Nach einer Aufholjagd hatte Schweden die Chance auf den Sieg gegen Spanien, ließ die Zeit bei Gleichstand aber auslaufen. Die Skandinavierinnen brauchten einen Erfolg mit acht Punkten Vorsprung, um sich sicher für das Viertelfinale der Europameisterschaft zu qualifizieren.
In der Verlängerung setzten sich allerdings die favorisierten Spanierinnen durch und beendete die Gruppe als Erster – das war auch eine gute Nachricht für die deutschen Basketballerinnen. Gegen Großbritannien reichte der DBB-Auswahl somit eine Niederlage mit höchstens zehn Punkten Rückstand.
Auf solche Rechenspiele ließ sich das Team jedoch nicht ein. Die Nationalmannschaft von Bundestrainerin Lisa Thomaidis gewann vor 3414 Zuschauenden in der brütend heißen Inselparkarena 80:67 (26:8, 22:24, 15:20, 17:15). Beste Werferinnen waren Frieda Bühner (17 Punkte), Luisa Geiselsöder (14), Leonie Fiebich (14) und Emily Bessoir (12).
Nun geht es ins griechische Piräus, wo am Mittwoch im Viertelfinale Belgien wartet. „Die Vorfreude ist riesengroß und ich bin sehr stolz. Es war unser Ziel, nach Griechenland zu kommen, und wenn du eine Medaille willst, musst du an solchen Teams vorbei“, sagte Frieda Bühner.
Gegen den Europameister hat die deutsche Mannschaft zuletzt allerdings sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Bei Olympia in Paris gab es einen sensationellen Auftaktsieg, der den Grundstein für den Viertelfinaleinzug legte. In der Vorbereitung auf diese EM zeigte Belgien der DBB-Auswahl allerdings die Grenzen auf. In zwei Testspielen innerhalb von drei Tagen hieß es insgesamt 177:105 für die Titelverteidigerinnen.
Gegen Großbritannien zeigte die deutsche Mannschaft sofort, dass sie nicht rechnen oder zittern wollte. Geiselsöder knüpfte an ihre starken Leistungen der ersten zwei Spiele an und war sofort auf Betriebstemperatur. Bühner überzeugte einmal mehr mit Finesse, Bessoir traf einen Dreier und Alexis Peterson nutzte ihre Geschwindigkeit. Nach drei Minuten führten die Gastgeberinnen bereits zweistellig.
Großbritannien hatte die ersten zwei Gruppenspiele verloren und war in der Anfangsphase auch gegen das deutsche Team auf verlorenem Posten. Die große Überlegenheit veranlasste Thomaidis dazu, deutlich häufiger zu wechseln als gegen Spanien. Am Freitag hatte Fiebich durchgespielt und der Rest der Starting Five auch weit über 30 Minuten auf dem Feld gestanden. Gegen die Britinnen wurde mehr rotiert, ohne dass dadurch ein Bruch ins Spiel gekommen wäre.
Zu Beginn des zweiten Viertels schraubte Kapitänin Fiebich den Vorsprung erstmals auf 20 Punkte. Einen rekordverdächtigen Sieg, wie ihn am Samstag die Französinnen beim 111:37 gegen die Schweiz gefeiert hatten, gab es allerdings nicht. Großbritannien ließ sich nicht hängen und verkürzte im dritten Viertel sogar bis auf fünf Punkte. Das deutsche Team leistete sich zu viele Fehler und wackelte, fing sich aber rechtzeitig wieder. Der Sieg und das Viertelfinale gerieten nicht mehr in Gefahr.
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