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Die Paralympics sind für Gregor Doepke zur Herzensangelegenheit geworden. Er ist für die Kommunikation bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung verantwortlich.

© promo/DGUV

Paralympics Jury 2016: "Keine erfolgreiche Rehabilitation ohne Sport"

Warum und wie Gregor Doepke dazu beiträgt, die Gänsehautmomente der Paralympics zu verbreiten.

Ein paralympischer Moment? Da fällt Gregor Doepke spontan ein 800-Meter-Rennen 2004 in Athen ein. Drei Plätze entfernt von Doepke sitzt auf der Tribüne des Olympiastadions die spanische Königin und klatscht. Ein Läufer aus Spanien ist in diesem Rennen von Athleten mit Lähmungen Dritter geworden. Jetzt soll er zur Königin geführt werden. Doch die ist unsicher, wie sie sich dem Läufer nähern soll. „Es entstand erst Distanz zwischen den beiden“, erzählt Doepke, „aber dann hat sie den Mann doch noch umarmt.“

Ein „Gänsehautmoment“ sei das für ihn gewesen sagt Doepke, einer der ersten, denn 2004 erlebte er erstmals die Paralympics vor Ort. Es sollten noch viele folgen, Paralympische Spiele – und Gänsehautmomente. Doepke trägt dazu bei, dass noch mehr Menschen von solchen Momenten erfahren. Als Verantwortlicher für die Kommunikation der DGUV, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, hat er gemeinsam mit dem Tagesspiegel die Paralympics Zeitung gegründet. Seit den Spielen von Athen gibt die DGUV die Paralympics Zeitung zusammen mit dem Tagesspiegel heraus – für Doepke ist sie längst eine Herzensangelegenheit geworden.

Der Countdown läuft. Im September finden in Rio de Janeiro die nächsten Paralympics statt.
Der Countdown läuft. Im September finden in Rio de Janeiro die nächsten Paralympics statt.

© dpa

Das liegt an vielen menschlichen Momenten wie dem zwischen Königin und Athlet. Und an Leistungen, die Doepke immer wieder neu beeindrucken, etwa die der blinden Weitspringer. „Die sprinten 30, 40 Meter, geleitet durch Klatschen oder Rufen und springen dann wie in ein schwarzes Loch. Dazu gehört so viel Mut.“ Zu einigen paralympischen Sportlern hat der Rheinländer Doepke enge Bindungen aufgebaut, zu Kirsten Bruhn unter anderem.  Beide haben sie zusammen eine wichtige Wegstrecke geteilt. Die querschnittgelähmte Schwimmerin hat 2004 in Athen ihre erste Goldmedaille gewonnen, sie ist eine der drei Hauptpersonen im Film „GOLD – Du kannst mehr als du denkst“, der 2013 auf der Berlinale lief und auch auf Initiative der DGUV zustande kam. Inzwischen arbeitet Bruhn im Unfallkrankenhaus Berlin.

Auch sie ist für Doepke Vorbild und Trägerin der Botschaft, um die es ihm bei der DGUV geht: „Menschen nach Unfällen gesellschaftliche und berufliche Teilhabe zu ermöglichen.“ Rehasport ist die Basis dafür, „es gibt im Grunde keine erfolgreiche Rehabilitation ohne Sport“. Reha ist der Breitensport, die Paralympics sind die Spitze dieser Bewegung. Bei der Paralympics Zeitung kommen für Doepke viele Dinge zusammen: „Themen aus dem Spitzensport, aber mit vielen sozialen Komponenten, die Schülerreporter, der Sport, das Völkerverbindende“, schließlich erscheint die Zeitung auch in der Sprache und in Kooperation mit dem jeweiligen  Gastgeberland.

Gleich bei den ersten Spielen 2004 in Athen bekam die Paralympics Zeitung Besuch von Bundeskanzler Gerhard Schröder. Seither kamen viele Ehrungen und Preise hinzu. „Manchmal bekommen wir aber auch einfach Zuschriften von Menschen, die sich bedanken für die Paralympics Zeitung oder den Film GOLD, das bedeutet uns auch viel“, sagt Doepke, der selbst Sportler ist, vor allem leidenschaftlicher Läufer. Der Reha- und Behindertensport ist ohnehin nicht einfach ein beliebiges CSR-Projekt für Doepke und die DGUV. „Es ist unsere Arbeit.“

Auch zu früheren Reportern der Paralympics Zeitung hält Doepke noch Verbindung. „Manche sind einem richtig ans Herz gewachsen.“ Es sind immer wieder die Begegnungen, die für Doepke bleibenden Wert haben. „Was bei den Paralympics menschlich alles passiert“, sagt er, „das ist einfach unglaublich.“

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