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Kevin Vogt humpelte beim Spiel in Mainz verletzt vom Feld.

© imago/Thomas Frey

Entwarnung bei Abwehrchef Vogt: Der 1. FC Union findet die Resilienz wieder

Das erste Bundesligaspiel unter Bo Svensson kann der 1. FC Union als Erfolg verbuchen. Spielerisch bleibt zwar Luft nach oben, doch die Reaktion nach dem 0:1 macht Mut.

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Die Stimmung beim 1. FC Union Berlin nach dem 1:1 beim FSV Mainz 05 war positiv und wurde am späten Samstagabend noch besser. „Die Bilder haben keine strukturelle Verletzung ergeben“, teilte der Verein mit und gab damit Entwarnung für Kevin Vogt. Unions Abwehrchef hatte sich in der Schlussphase bei einem Zusammenprall am Knie verletzt und humpelte, gestützt von zwei Betreuern, vom Rasen.

Eine schwere Verletzung wäre ein harter Schlag für die Berliner gewesen, doch die Untersuchung nach dem Spiel brachte Klarheit. Ob Vogt schon am kommenden Freitag beim Heimauftakt gegen den FC St. Pauli mitwirken kann, bleibt abzuwarten. Der Worst Case eines langen Ausfalls ist aber nicht eingetreten.

So kann Union den Start in die neue Saison durchaus als Erfolg verbuchen. „Am Ende nehmen wir den einen Punkt nach Rückstand gerne mit“, sagte Bo Svensson nach der emotionalen Rückkehr in seine langjährige fußballerische Heimat.

Diese Impulse von der Bank brauchen wir.

Bo Svensson über die gelungenen Einwechslungen von Tim Skarke und Laszlo Benes

Die 90 Minuten in Mainz verdeutlichten erneut, dass die Mannschaft die Spielidee ihres neuen Trainers noch nicht vollständig verinnerlicht hat. Sie zeigten aber auch, dass Union im Gegensatz zu langen Phasen der vergangenen Saison über eine wesentliche Fähigkeit verfügt: die Resilienz.

Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte kam Mainz deutlich stärker aus der Kabine, erarbeitete sich Chancen und ging durch einen traumhaften Freistoß von Nadiem Amiri verdient in Führung. Das Spiel kippte immer mehr und in der vergangenen Saison wäre es wohl nur eine Frage der Zeit gewesen, bis Mainz das zweite Tor erzielt hätte. Doch am Samstag fand Union die richtigen Antworten.

Das gilt insbesondere für Svensson. Die Hierarchien in dieser neuen Berliner Mannschaft haben sich noch nicht deutlich herausgestellt, der Trainer ist noch auf der Suche nach der richtigen Balance und einer Stammformation. In Mainz startete er mit einer taktischen Veränderung und setzte auf ein 3-5-2.

Während das Team in diesem System defensiv lange stabil stand, fehlte es offensiv an Durchschlagskraft. Mitte der zweiten Hälfte reagierte Svensson, brachte mit Yorbe Vertessen erst einen dritten Stürmer und dann mit einem Dreierwechsel neuen Schwung.

Zwei Minuten später passte Joker Tim Skarke von links an die Strafraumgrenze zu Joker Laszlo Benes – und schon stand es 1:1. „Jeder, der heute reingekommen ist, hat uns wieder besser gemacht und auch für Laszlo freut es mich“, sagte Rani Khedira. Schon beim wackligen 1:0 im Pokal gegen Regionalligist Greifswald hatten die Einwechselspieler das Spiel entschieden. „Diese Impulse von der Bank brauchen wir“, sagte Svensson.

Dass Stürmer Ivan Prtajin trotz der offensiv lange harmlosen Vorstellung erneut nicht zum Einsatz kam, hatte dem Berliner Trainer zufolge aber nichts mit den Wechselgerüchten um seine Person zu tun. „Er hat sich im Abschlusstraining ein bisschen was geholt, sonst wäre er im Kader gewesen“, sagte Svensson.

Bis zur Schließung des Transferfensters am Freitag könnte sich trotzdem noch etwas tun. Denn der Punktgewinn in Mainz konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Union ein treffsicherer Mittelstürmer gut zu Gesicht stehen würde.

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