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Und am Ende gewinnt Deutschland. Am Donnerstag spielten in Krefeld zwei Nationalmannschaften gegeneinander.

© ActionPictures/Imago

Nach dem ersten Spiel der Eishockey-Nationalmannschaft: Klare Botschaft - jetzt muss auch die Liga spielen!

Der Anfang ist mit dem Deutschland-Cup gemacht. Es wird wieder Eishockey gespielt - nun sollte die DEL nachziehen und in die Saison starten. Ein Kommentar.

Auf den sportlichen Teil reduziert war es eine ziemlich einseitige Angelegenheit, die sich da am Donnerstagabend auf dem Eis der Krefelder Arena abspielte. Eine junge deutsche U-23-Eishockeyauswahl wurde von einer gestandenen deutschen Nationalmannschaft nach allen Regeln der körperlosen Eishockeykunst daher gespielt. Wer weiß, hätten die passsicheren gestandenen Recken in gelb-schwarz ernst gemacht, dann hätten sie das sogenannte „Top Team Peking“ nicht nur mit einem 7:2 vom Eis scharwenzelt.

Aber das Ergebnis war selbstredend Nebensache beim Auftakt des Deutschland-Cups, wichtiger war die Nachricht: Es wird wieder Eishockey auf hohem Niveau gespielt in Deutschland - erstmals seit März, seitdem die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) ihren Spielbetrieb eingestellt hat.

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In der kommenden Woche startet mit dem Magenta-Cup bereits ein Testturnier mit acht Klubs aus der Liga, ein paar Tage später dann wird die DEL über einen Saisonstart im Dezember entscheiden. Sie sollten sich dafür entscheiden, auch wenn nicht alle der 14 Teams teilnehmen werden, das finanzielle Wagnis einer Geistersaison für die kleineren oder besonders klammen Klubs zu groß erscheint.

Dann sollen die besten deutschen Spieler eben dort spielen, wo gespielt wird: Die Liga könnte sogar attraktiver werden sportlich: Mit Dominik Kahun wird nun ein schon gestandener NHL-Profi von den Edmonton Oilers für München auflaufen – bis zu dem Zeitpunkt, zu dem in der nordamerikanischen Profiliga dann wieder gespielt werden kann. Bis dahin wird mit Lean Bergmann, ein weiterer Deutscher mit NHL-Vertrag (San Jose), für Mannheim auflaufen.

Die starken jungen deutschen Spieler, die bald nach Übersee gehen werden, wie etwa der Berliner Lukas Reichel, am Donnerstag im Perspektivteam dabei, brauchen Spielpraxis, weil sie noch viel lernen wollen und müssen, um nicht in ihrer Entwicklung zu stagnieren. Gelernt haben sie am Donnerstag schon einmal im ersten richtigen Spiel seit März. Dass es freilich, wie Fernsehkommentator Rick Goldmann schließlich gegen Ende der Übertragung beklagte, etwas anderes war als ein Eishockeyspiel vor Zuschauern – geschenkt. Die Situation lässt sich so schnell wohl nicht ändern. Und gar nicht zu spielen, das sollte keine Option sein.

Die Verantwortlichen der Liga sollten daher auf Krefeld schauen, der Anfang ist gemacht. Das erste Saisonspiel der Nationalmannschaft war das bis hierhin wichtigste Spiel des Jahres, die Botschaft ist klar: Es geht. Es kann weitergehen mit dem Eishockey in Deutschland, es muss endlich losgehen mit der Liga.  

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