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Alba Berlin (mit Ball Justin Bean) zeigte im Heimspiel gegen Bologna eine miserable Leistung.

© IMAGO/camera4+/IMAGO/Florian Ulbricht

„Kompletter Blackout“: Alba muss nach Debakel schnell wieder in die Spur finden

Die Berliner Basketballer haben in der Euroleague gegen Bologna mit mehr als 40 Punkten Unterschied verloren. Eine solche Klatsche gab es im Europapokal noch nie. Bereits am Montag steht ein wichtiges Spiel in der Bundesliga an.

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Totalausfall! Mit diesem Wort ist auf der Webseite von Alba Berlin die Leistung des Teams im Heimspiel der Basketball-Euroleague gegen Virtus Bologna zusammengefasst worden. Und das Wort traf die Ereignisse am Freitagabend in der Arena in Friedrichshain recht gut.

Nun ist es nicht so, dass Niederlagen von Alba in diesem Wettbewerb überraschend kommen. 27 sind aktuell in dieser Saison in 32 Spielen schon zusammengekommen. Doch die Pleite gegen Bologna, in der Tabelle nur einen Platz besser als die Berliner, war in ihrer Heftigkeit dann doch überraschend: 64:108 (32:62), die höchste Niederlage in der langen Europapokal-Geschichte des Klubs. Dass Alba auch diese Saison nun definitiv als Schlusslicht beenden wird, ist da lediglich noch eine Randnotiz.

„Heute hatten wir von Beginn an einen kompletten Blackout“, sagte Trainer Pedro Calles, der kurz nach dem Spiel zugab, keine Erklärung für das Erlebte zu haben: „Denn wir haben uns eigentlich auf dem richtigen Weg befunden.“ Allerdings folgte Alba im Spiel dann nur einige Minuten diesem Weg. Erst stand es 4:4, später 12:13. Doch schon am Ende des ersten Viertels betrug der Rückstand zwölf Zähler.


Nach ordentlicher Anfangsphase bricht Alba Berlin völlig ein

Bis dahin hatte Alba zumindest defensiv ordentlich agiert. Anschließend war es auch damit vorbei. Die Italiener kamen immer einfacher zu Würfen und nutzten ihre Chancen. Bei den Gastgebern ging kaum noch etwas. Stattdessen gab es zahlreiche Ballverluste und Fehlwürfe. Es war ein Klassenunterschied, der sich im Halbzeitergebnis auch bemerkbar machte. Der Rückstand wuchs in der zweiten Hälfte zwischenzeitlich auf 47 Zähler an (44:91).

„Wir waren offensichtlich gar nicht in der Partie und sind das Ganze mit der komplett falschen Einstellung angegangen“, bilanzierte Guard Jonas Mattisseck. „Falls wir dachten, dass wir Bologna schlagen, nur weil sie ihre letzten Partien verloren hatten, war das extrem naiv.“ Die Gäste hatten erst am Mittwoch ein ähnliches Debakel erlebt wie die Berliner jetzt: 52:88 bei Roter Stern Belgrad.

Albas Trainer Calles hatte in der ganzen Tristesse des Abends zumindest einen kleinen Lichtblick ausgemacht. „Dass die Fans bis zum Ende geblieben sind und das Team supportet haben, rechne ich ihnen hoch an“, sagte er an die Adresse der knapp 8500 Zuschauer.

Von der historischen Klatsche muss sich die Mannschaft schnell erholen, bereits am Montag steht die nächste Partie an. In der Bundesliga bei den Academics Heidelberg, die sich in dieser Saison zu einem Spitzenteam entwickelt haben. Alba dagegen kämpft um das Erreichen der Play-offs – und darf sich auf diesem Weg kaum noch Rückschläge erlauben. (Tsp/dpa)

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