zum Hauptinhalt
Danilho Doekhi traf im Bundesliga-Spiel gegen die Bayern zuletzt zweimal.

© imago/Matthias Koch

Konzentration bis zur letzten Sekunde nötig: Union will die Bayern auch im DFB-Pokal ärgern

Zuletzt häuften sich bei den Köpenickern späte Gegentore in den Heimspielen. Auch in der Bundesliga gegen den FC Bayern war dies der Fall. Im Pokal darf sich Union dieses Mal keine Aussetzer erlauben.

Stand:

Manchmal kann man schon an den Gesprächspartnern erkennen, wie der Tag so gelaufen ist. Wenn der 1. FC Union Berlin mal einen schwierigen Nachmittag erwischt hat, dann erscheinen etwa fast immer nur die erfahrensten Spieler nach Schlusspfiff vor den Medien. Zur Führungsrolle gehört es auch manchmal dazu, dass man für die ganze Mannschaft herhält.

So war es am vergangenen Sonnabend keine Überraschung, als zuerst Kapitän Christopher Trimmel und dann Vizekapitän Rani Khedira durch die Katakomben liefen. In einer wilden Schlussphase gegen Heidenheim hatte Union es gerade irgendwie hinbekommen, aus einem souveränen 1:0 ein völlig unerwartetes 1:2 zu machen. Nun mussten die alten Weisen erklären, wie man vor dem Pokalspiel gegen Bayern München am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) diesen Schock irgendwie wegstecken will.

Khedira, der unermüdliche Haudegen, lieferte einen Aufmunterungsversuch: „Wir werden das Spiel aufarbeiten und dann wieder von null starten. So schätze ich die Charaktere in unserer Mannschaft ein.“

Nur: Bei null starten ist mit Blick auf das Spiel am Mittwoch irgendwie auch ein Rückschritt. Erst zwei Wochen ist es her, da trotzte Union als erste Mannschaft überhaupt in dieser Saison den Bayern einen Punkt ab. Nun, wo der Rekordmeister schon wieder in Köpenick zu Gast ist, hätten die Köpenicker eigentlich mit breiter Brust auftreten können.

Im Fußball ist aber aller Erfolg vergänglich, und die kuriose Niederlage gegen Heidenheim hat mächtig an diesem hart erkämpften Selbstvertrauen gerüttelt. Statt auf eine stolze Serie von fünf ungeschlagenen Spielen zurückzublicken, muss Union in wenigen Tagen eine bittere Niederlage aufarbeiten und dazu noch gegen eine Schwäche kämpfen, die sich in den vergangenen Wochen fast unbemerkt eingeschlichen hat.

Du brauchst über 90 Minuten eine ganz klare, saubere Leistung.

Union-Kapitän Christopher Trimmel

Das Heidenheim-Spiel war nämlich schon das dritte in dieser Saison, in dem Union in der Schlussphase plötzlich ins Schwimmen geraten ist. Gegen St. Pauli ging das noch gut aus, im Ligaspiel gegen die Bayern war der spät kassierte Ausgleich keine Katastrophe. Doch spätestens nach dem Heidenheim-Spiel ist ein Trend zu erkennen. Und wie Trimmel am Sonnabend sagte, darf der sich am Mittwoch auf gar keinen Fall fortsetzen.

„Du brauchst über 90 Minuten eine ganz klare, saubere Leistung“, so der Kapitän. „Speziell gegen Bayern München muss die Leistung wirklich bis zur letzten Sekunde passen. Da kannst du nicht mal fünf Minuten locker lassen. Wir haben es ja auch gesehen: Im Meisterschaftsspiel haben wir es eigentlich sehr, sehr gut gemacht, und trotzdem kriegen wir dann noch zwei Tore. Das ist der Fußball und du musst einfach über 90 Minuten dein Ding durchziehen“

Warum das in den letzten Spielen nur bedingt gelungen ist, ist eine andere Frage. Gegen Heidenheim habe sich die Mannschaft nicht „zurückgelehnt“, betonte Khedira. Das Problem liege eher darin, dass man beim Stand von 1:0 nicht mehr auf das zweite Tor gedrängt und die wenigen Chancen zur Erhöhung dann auch etwas schlampig verdaddelt habe. Auch das muss man gegen die ohnehin gnadenlosen Bayern unbedingt besser machen.

Dabei dürfte es dieses Mal ein Kraftakt sein, überhaupt so lange im Spiel zu bleiben, dass man am Ende noch um etwas kämpfen kann. Zwar haben die Bayern in der letzten Woche ein Spiel mehr gehabt, doch auch für Union blieben zuletzt nur drei Trainingstage zum Regenerieren.

Eine Chance rechnete sich der Trimmel für das Spiel am Mittwoch aber trotzdem aus. Auch, weil er nach der Blamage gegen Heidenheim eine Antwort auf dem Trainingsplatz erwartete. „Auch wenn nicht viel Zeit ist, muss jeder Einzelne dem Trainer zeigen, dass es ein Ausrutscher war, beziehungsweise, dass man es besser machen möchte. Und ich glaube, es geht im Fußball dann auch sehr schnell.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })