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Im Stadion An der Alten Försterei ist momentan nicht an Fußball zu denken.

© picture alliance / dpa

Kurzarbeit, Homeoffice, Spendenaktion: Wie der 1. FC Union mit dem Bundesliga-Stopp umgeht

Der Bundesliga-Aufsteiger hat mit der Unterbrechung des Spielbetriebs zu kämpfen und versucht durch Kurzarbeit Kündigungen zu vermeiden.

Der 1. FC Union wirkt manchmal wie das kleine gallische Dorf, das sich gegen die Belagerung der Römer stemmt. Während in den sozialen Medien am vergangenen Wochenende also über das Coronavirus, das Coronavirus und das Coronavirus diskutiert wurde, ging es beim Bundesliga-Aufsteiger um Fußball. Pressekonferenz, Derbysieg, Stadtmeister-Gesänge – alles war auf Video zu sehen. Nun ist der Unioner manchmal eigenwillig, so unvernünftig, um in dieser Situation tatsächlich Fußball zu spielen, ist er aber nicht. Vielmehr träumten sich die Köpenicker für ein paar Stunden aus der tristen Gegenwart in den Februar 2011, als Union im Olympiastadion erstmals das Derby gewann.

Denn aktuell ruht der Betrieb natürlich auch rund um das Stadion An der Alten Försterei. Die Mannschaft trainiert bis mindestens 31. März individuell. Einige Spieler arbeiten gelegentlich noch im Kraftraum auf dem Vereinsgelände, ansonsten sind aber auch die Union-Profis auf Instagram bei Liegestützen, Sit-ups und dem Jonglieren mit Klopapierrollen in den eigenen vier Wänden zu sehen.

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Doch nicht nur die Sportler befinden sich in einer Ausnahmesituation, auch die meisten der Verwaltungsmitarbeiter wurden ins Homeoffice versetzt. Wie die „Bild“ berichtet, wird der Klub weitere Sparmaßnahmen vornehmen. „Wir werden alles daran setzen, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Den aktuellen Arbeitsausfall werden wir durch die Anzeige von Kurzarbeit in allen Gesellschaften auffangen“, heißt es demnach in einem Brief von Präsident Dirk Zingler an die Mitarbeiter. Mit Rafal Gikiewicz hat ein Profi bereits öffentlich angekündigt, freiwillig auf einen Teil seines Gehalts zu verzichten. Auch mit dem Rest der Mannschaft befindet sich der Verein diesbezüglich in Gesprächen.

Dennoch trifft die Unterbrechung des Spielbetriebs den Verein hart. Zingler sagte kürzlich, dass Union als Aufsteiger noch nicht so stabil sei wie viele etablierte Bundesligisten. Union plante vor dieser Spielzeit mit TV-Einnahmen in Höhe von 36 Millionen Euro und 4,7 Millionen Euro aus dem Ticketverkauf. Sollte die Saison zum aktuellen Zeitpunkt neun Spieltage vor Schluss abgebrochen werden, würden Union mehr als zehn Millionen Euro fehlen. Zwar ist die Hilfsbereitschaft unter den Fans groß – viele Anhänger spenden dem Verein Geld über den Kauf von virtuellen Bratwürsten und Bier im Onlineshop –, die drohenden massiven Verluste kann das aber natürlich bei Weitem nicht auffangen.

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