
© Imago/Contrast
Kyren Wilson nach Sieg beim German Masters: „Ich habe das Gefühl, ganz oben auf einer Welle zu surfen“
Der Snooker-Weltmeister gewinnt ein dramatisches Finale im Berliner Tempodrom. Gegen Barry Hawkins setzt er sich erst im Decider kurz nach Mitternacht durch.
Stand:
Es war zehn Minuten nach Mitternacht als der Sieger des German Masters der Snookerprofis endlich feststand. Weltmeister Kyren Wilson durfte sich nach insgesamt rund sieben Stunden Spielzeit für seinen zweiten Titel in Berlin feiern lassen. Und das taten die Fans im bis zum Schluss noch rappelvollen Tempodrom dann auch. Wilson lief seine Ehrenrunde mit der Brandon-Parker-Trophy, ließ sich dabei immer wieder von den Zuschauern fotografieren oder posierte direkt für ein Selfie.
Mit 10:9 hatte sich der 33 Jahre alte Engländer gegen seinen zwölf Jahre älteren Landsmann Barry Hawkins durchgesetzt. Erstmals in der Geschichte des German Masters ging ein Finale über die volle Distanz, die fast 2000 Zuschauer wurden bestens unterhalten.
„Die Fans haben in dieser Woche wirklich großartiges Snooker gesehen, und ein 10:9-Finale ist wahrscheinlich genau das, was sie sich gewünscht haben. Es ist toll, den Pokal zu gewinnen und ich möchte mich bei allen für die Unterstützung bedanken“, sagte Wilson bei der Siegerehrung.
Hawkins, der sich in der ersten Session am Nachmittag eine 5:4-Führung erarbeitet hatte, ließ sich am Sonntagabend einfach nicht abschütteln. Wilson gewann zunächst zwei Frames, konnte sich anschließend aber nicht absetzen und so ging es bis zum 9:9 immer hin und her. „Ich hatte das Gefühl, dass ich immer an Kyren dran war. Aber er hat besser gespielt als ich und war der stärkere Spieler“, gratulierte Hawkins fair.
Für den amtierenden Weltmeister Wilson war es der dritte Titel in dieser Saison, seine aktuell starke Form führt er auch auf den Sieg bei der WM in Sheffield im vergangenen Mai zurück: „Wenn du dir selbst bewiesen hast, dass du das größte Ereignis von allen gewinnen kannst, dann gibt dir das Selbstvertrauen. Ich habe das Gefühl, ganz oben auf einer Welle zu surfen“, sagte er. Insgesamt hat Wilson in seiner Karriere nun bereits vier Titel in Deutschland gewinnen können, schon 2019 siegte er im Tempodrom.
Entsprechend optimistisch geht er auch in die kommenden Wochen, bis zum WM-Start im April stehen noch fünf Weltranglistenturniere an, ab 10. Februar zunächst die Welsh Open. „Ich habe bisher wirklich eine gute Saison, aber es stehen noch viele Turniere an, und ich hoffe, dass am Horizont noch mehr Silber für mich glänzt.“
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: