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Hamburgs Pierre-Michel Lasogga (M) freut sich nach dem Tor zum 2:0. Daneben stehen Jannik Vestergaard (l) und Theodor Gebre Selassie von Bremen.

© dpa

Update

Werder verliert 1:2 im Derby: Lasogga schießt HSV aus dem Keller

Der Hamburger SV hat den Klassenverbleib in der Bundesliga fast geschafft. Torjäger Pierre-Michel Lasogga und Ersatztorwart Jaroslav Drobny sind beim Sieg gegen Bremen die Derbyhelden.

Pierre-Michel Lasogga hat seine fünfmonatige Torflaute ausgerechnet im brisanten Nordderby gegen Werder Bremen beendet und den abstiegsbedrohten Hamburger SV mit einem Doppelpack aus der Gefahrenzone der Fußball-Bundesliga geschossen. Durch das 2:1 (2:0) schoben sich die Hamburger am Freitagabend vorläufig auf den zehnten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga und verschärften die großen Sorgen des Rivalen von der Weser.

Lasogga traf vor 57 000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion in der 5. und 32. Minute und wurde neben dem starken Schlussmann Jaroslav Drobny zum Hamburger Derbyhelden. In der 57. Minute parierte der Ersatztorwart einen Foulelfmeter von Bremens enttäuschendem Stürmerstar Claudio Pizarro.

„Das war ein enorm intensives Spiel“, sagte Lasogga bei Sky. „Wir sind froh, dass wir die drei Punkte hier behalten haben. Das ist ein enorm wichtiger Schritt Richtung Klassenerhalt, ein wunderschöner Tag“, sagte Lasogga nach seinen ersten Rückrundentoren.

Drei Tage nach dem starken Auftritt im DFB-Pokalspiel beim Bayern München wirkten die Bremer lange kraftlos. Erst in der zweiten Halbzeit folgte mit viel Energie das Aufbäumen. Zu mehr als dem Anschlusstor durch Anthony Ujah (65.) reichte es aber nicht. Mit 31 Punkten verharrt Werder auf dem Relegationsrang 16 und muss am Wochenende tatenlos zusehen, wie die Konkurrenz noch punkten kann.

Der HSV kann nach zwei Relegationsrunden in den vergangenen beiden Spielzeiten mit 37 Zählern entspannter den Saisonschlussspurt angehen - muss allerdings im Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 in der kommenden Woche auf Lasogga und Michael Gregoritsch verzichten, die jeweils ihre fünfte Gelbe Karte sahen.

Der HSV war bissiger - der Pizarro-Strafstoß fast schon kläglich

Im Volksparkstadion war die traditionelle Anspannung eines Nordderbys spürbar. Der HSV legte jede Hemmungen im Angesicht des Abstiegskampfes schnell ab. Die Bremer schienen regelrecht überrascht ob der Hamburger Betriebsamkeit. Oder fehlte keine 75 Stunden nach dem allseits gelobten, aber letztlich erfolglosen, Pokal-Auftritt doch die Frische?

Ein schneller Angriff - von Drobny eingeleitet - brachte die Hamburger Führung. Papy Djilobodji, nach der Sperre wegen seiner „Kopf-ab-Geste“ gerade zurück, vermied den Zweikampf mit Nicolai Müller. Der konnte problemlos auf Lasogga flanken. Das Hamburger Sturmphänomen stand richtig und schob locker ein.

Der HSV war bissiger. Michael Gregoritsch (18.) prüfte Felix Wiedwald im Werder-Tor erst per Freistoß und dann per Kopfball (30.). Doch auch Werder hatte seine Chancen. Gegen Florian Grillitsch (30.) parierte Drobny glänzend - die Rot-Sperre von Stammtorwart René Adler hatte keine negativen Konsequenzen.

Dann war wieder Lasogga-Zeit: Der bullige Stürmer wuchtete einen Kopfball ins Netz. Werder tat nun mehr für die Offensive. Clemens Fritz (40.) prüfte Drobny aus der Distanz. Top-Stürmer Pizarro trat erstmals kurz vor der Pause in Erscheinung, sein Volley aus der Distanz hatte eher Verzweiflungscharakter.

Fast schon kläglich war der Pizarro-Strafstoß, flach in die Arme von Drobny. Der Werder-Stürmer war zuvor von Johan Djourou gefoult worden. Auch beim Gegentor war Drobny erst noch dran. Im Nachsetzen drückte Ujah den Ball aber über die Linie. Jetzt bäumte sich Werder richtig auf und hatte in einer intensiven Schlussphase sogar noch Chancen auf den Ausgleich. Pizarro fehlten in der fünften Minute der Nachspielzeit nur Zentimeter zum Kopfball-Glück. (dpa)

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