
© AFP/Christian Petersen
Leon Draisaitl verpasst erneut den NHL-Titel: Ein Ausnahmekönner bleibt unvollendet
Wie schon im vergangenen Jahr unterliegen die Edmonton Oilers im Kampf um den Stanley Cup. Diese Niederlage wiegt noch schwerer, weil sie offenbart, was dem Team des deutschen Stars fehlt.

Stand:
Leon Draisaitl steht wieder einmal mit leeren Händen da. Wie schon im vergangenen Jahr unterlag Deutschlands bester Eishockeyprofi mit seinen Edmonton Oilers im Finale um den Stanley Cup den Florida Panthers.
Diesmal gab es keinen Nervenkrimi darum, wer das entscheidende siebte Spiel um den NHL-Titel gewinnt. Das Team aus Sunrise in der Nähe von Miami verwandelte den ersten Matchpuck souverän mit einem 5:1 und entschied diese Finalserie mit 4:2 für sich.
Für Draisaitl und sein Team ist diese Erfahrung mehr als ein Déjà-vu. Es ist die bittere Erkenntnis, dass die Oilers mit Draisaitl und Connor McDavid das spektakulärste Sturmduo der Liga in ihren Reihen haben.
Aber das reicht eben nicht aus, um in den entscheidenden Spielen gegen ein Team zu bestehen, das als Kollektiv harmoniert. Und Strategien hat, die beiden Frontleute nicht zur Entfaltung kommen zu lassen.
Während der gesamten Play-offs gab es immer wieder Diskussionen um die Torhüter von Edmonton. Stuart Skinner hatte in der Finalserie öffentlich gemacht, dass seine Familie sogar Morddrohungen erhalten hatte. In der Abwehr taten sich zu große Lücken auf.
Um zu den ganz Großen der Branchen zu gehören, braucht es einfach Titel. Für Draisaitl gilt das ganz besonders.
Benedikt Paetzholdt
Draisaitl, der im letzten Saisonspiel keinen einzigen Schuss aufs gegnerische Tor abgegeben hatte, fasste es anschließend ganz richtig zusammen: „Wir haben zu wenige Tore geschossen und zu viele einkassiert, dabei zu viele Fehler gemacht.“
Für die Oilers und ganz speziell ihre beiden Superstars wird es nun darum gehen, die Widerstandskraft zu erhöhen. Zweimal waren sie nah dran am wichtigsten Eishockey-Pokal, aber zweimal offenbarten sich eben auch die Probleme, in dieser besonderen Situation die Erwartungshaltung zu erfüllen.
Um zu den ganz Großen der Branchen zu gehören, braucht es einfach Titel. Für Draisaitl gilt das ganz besonders. Trotz seiner Fähigkeiten ist er hierzulande längst nicht so bekannt und populär, wie es seinerzeit Basketball-Liebling Dirk Nowitzki war. Ohne den Stanley Cup wird er ein unvollendeter Ausnahmekönner bleiben.
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