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Bundestrainer zur Fußball-WM: Joachim Löw ist "enttäuscht" von Özil
Nach 57 Tagen bricht der Bundestrainer sein Schweigen. Joachim Löw analysiert die WM-Pleite und räumt Fehler ein. Der Auftritt zum Nachlesen im Newsblog.
Stand:
- Neun Wochen nach dem WM-Aus erklärt Joachim Löw seine Sicht der Pleite.
- Zwei Monate hatte Löw Zeit für eine Analyse, was er ändern muss.
- Der Bundestrainer hat viele Baustellen .
- Löw nominiert Khedira und Marvin Plattenhardt nicht für die kommenden Länderspiele
- Löw: Özil hat mich bis heute nicht angerufen
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110 Minuten, 110 Ideen?
Das Nachspiel dieser PK wird lang, dazu war manches doch zu schwammig und widersprüchlich. Lösungen für die Zukunft wurden nicht überzeugend präsentiert. Wir bleiben dran und werden hier in Kürze groß aufschlagen.
Löw macht den Sack zu:
110 Minuten hat das hier gedauert, das Nachspiel wird länger.
Einige Highlights:
- Es war mit 110 Minuten die längste Pressekonferenz in der Geschichte des DFB
- Insgesamt sind beim Neubeginn noch 17 Spieler aus dem WM-Kader dabei. Der Trainerstab der deutschen Fußball-Nationalmannschaft wird zukünftig neben Löw noch aus Assistent Marcus Sorg und Torwarttrainer Andreas Köpke bestehen.
- Joachim Löw hat die Rassismusvorwürfe von Mesut Özil gegen den DFB zurückgewiesen. "Mit seinen Rassismusvorwürfen gegen den DFB hat er überzogen, in meiner Mannschaft gab es nie einen Ansatz einer rassistischen Äußerung, wir haben uns immer an Werten orientiert."
- Löw sagte bei der WM-Analyse: „Mein allergrößter
Fehler war, dass ich geglaubt habe, dass wir mit unserem dominanten Stil durch
die Vorrunde kommen. Wenn wir dieses Spiel spielen, müssen alle
Rahmenbedingungen stimmen, damit wir dieses hohe Risiko auch tolerieren können.
Diese Rahmenbedingungen haben in diesen Spielen bei uns nicht gepasst."
- Bierhoff sagte: „Wir sind selbstgefällig aufgetreten, wir haben die Unterstützung der Fans für zu selbstverständlich gehalten.“ Man habe gedacht, dass das ein Selbstläufer sei.
- Bierhoff sagte: „Wir sind selbstgefällig aufgetreten, wir haben die Unterstützung der Fans für zu selbstverständlich gehalten.“ Man habe gedacht, dass das ein Selbstläufer sei.
"Herr Löw, wie geht es Ihnen?"
Antwort: "Gut, wir sind voller Motivation und gehen positiv nach vorn. Wir knicken nicht ein."
Nachspielzeit...
So langsam nähert sich das hier dem Ende. Das dicke Ende folgt womöglich danach. Wir fassen dann gleich mal zusammen, wenn das hier durch ist.
Hallo, Herr Özil? Am Apparat!
Schon seltsam, dass die Kommunikationswege beim DFB in moderner Zeit doch sehr lang zu sein scheinen. Dass Löw immer noch nicht mit einem Teil seines Personals gesprochen hat, ist interessant. Jetzt erzählt der Bundestrainer noch mal, wie professionell seine Spieler doch sind. Die Nachspielzeit der PK von München läuft.
Löw über Özil: "Enttäuscht, dass ich es nicht von ihm persönlich erfahren habe."
Löw: "Sicher wird es die Gelegenheit geben, dass wir noch ein persönliches Gespräch führen. Das steht noch im Raum."
Löw: Erwarte Verständnis für Gündogan
Pfiffe gegen Ilkay Gündogan erwartet Löw nicht mehr. Er hat sich ja auch deutlich und lang dazu geäußert. "Da erwarte ich Verständnis von den Fans."
Löw über Gündogan: "Ilkay identifiziert sich mit unseren Werten."
Der Kollege Klaus Bergmann stellt eine gute Frage: "ist die Nominierung von Ilkay Gündogan auch ein Statement?" Löw: "Ilkay hat schon bei uns im Trainingslager ein klares Statement abgegeben, Bei ihm weiß ich, dass er sich mit unserem Werten identifiziert." In der Situation bei der WM habe er nicht so seine Leistung abrufen können, sagt Löw. Erdogan-Foto und Folgen halt.
Das Aufgebot für die Spiele gegen Frankreich (6. September in München) und gegen Peru (9. September in Sinsheim):
Tor: Manuel Neuer (Bayern München), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona).Abwehr: Jérôme Boateng (Bayern München), Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Mats Hummels (Bayern München), Joshua Kimmich (Bayern München), Antonio Rüdiger (FC Chelsea), Niklas Süle (Bayern München), Jonathan Tah (Bayer Leverkusen), Jonas Hector (1. FC Köln), Thilo Kehrer (Paris Saint-Germain), Nico Schulz (1899 Hoffenheim).
Mittelfeld/Angriff: Julian Brandt (Bayer Leverkusen), Julian Draxler (Paris Saint-Germain), Ilkay Gündogan (Manchester City), Toni Kroos (Real Madrid), Leroy Sané (Manchester City), Timo Werner (RB Leipzig), Thomas Müller (Bayern München), Leon Goretzka (Bayern München), Marco Reus (Borussia Dortmund), Nils Petersen (SC Freiburg), Kai Havertz (Bayer Leverkusen).
Löw: "Die Vision von unserem Spiel dürfen wir nicht aufgeben"
Eine Mannschaft, die ich trainiere wird nicht defensiv spielen. Aber wir müssen eine gute Balance hinkriegen", sagt der Bundestrainer.
Löw: Eine WM ist keine Quali
Joachim Löw noch mal zum Spielstil bei der WM, Ballbesitz und Dominanz seien eben nicht alles. "Ich wollte noch mehr Dominanz und ich war der hundertprozentig der Meinung, dass wir so gegen Mexiko, Schweden und Südkorea gewinnen. Ich bin am Ende zu viel Risiko gefahren." Das Thema hatte der Bundestrainer schon vor einer guten Stunde drauf. Aber dauert ja schon etwas länger hier. Wen wundert es nach so einer WM und dem Theater danach.
Löw: "Unser Teamgeist war nicht gut genug"
Gibt ja auch viel zu fragen, Löw antwortet, dass es eine große Cliquenbildung gegeben habe, könne er nicht bestätigen. Aber: "Unser Teamgeist war nicht gut genug." Nun verrät sein Zungenschlag immer mehr seine Herrkunft. Ischt womöglich auch ein Zeichen von Nervosität.
Drei Physiotherapeuten nicht mehr dabei...
Nun hat der geschätzte Kollege Klein aus München (Augsburg gefragt, wer denn nun nicht mehr dabei sein wird im Stab und Bierhoff zählt auf. Auf elf kommt er aber noch nicht.
Löw zu den Länderspielen (ohne Plattenhardt)
Nun verkündet der Bundestrainer das Aufgebot für das Spiel gegen Frankreich und Peru (6. und 9. September)... Khedira ist nicht dabei, wie Löw auf der 10 plant nach dem "Abgang" von Özil, da mache er sich noch Gedanken. Drei Neulinge gibt es im Kader ( Thilo Kehrer, Nico Schulz und Kai Havertz), zudem ist Leroy Sané wieder an Bord, nachdem er bei der WM nicht dabei sein durfte. Nils Petersen kommt auch. Der einzige Herthaner Marvin Plattenhardt ist nicht mehr dabei.
Bierhoff: "Bin nicht mehr der Teammanager"
Und nun beendet der Sportdirektor seinen sehr langen und etwas unstrukturierten Vortrag und übergibt an Joachim Löw.
Bierhoff: "Müssen unser Auftreten verbessern"
Allerdings verteidigt der Sportdirektor die DFB-Kampagne vor der WM. Da sei man nicht zu arrogant aufgetreten, auch wenn das wohl so rübergekommen sei zum Teil. "Die Kampagne #ZSMMN war ein DFB-Claim. Da gab es keinerlei kommerziellen Hintergrund."

Bierhoff: Betreuerstab wird kleiner!
11 Personen werden es weniger sein als bei der WM, sagt Bierhoff. Da hatte Stefan insgesamt einen 135 Menschen starke Reisegruppe ausgemacht. Nun dankt er Müller-Wohlfahrt, dem scheidenden Team-Arzt, und Physiotherapeut Klaus Eder.
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