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Update

Wahl in Zürich: Messi ist wieder Weltfußballer 2012

Alle Jahre wieder: Der Argentinier Lionel Messi ist in Zürich zum vierten Mal in Folge zum Weltfußballer des Jahres gewählt worden - so oft wie vor ihm noch kein anderer Spieler.

Natürlich waren sie wieder zusammen da. Dieses Mal in Person von Gerad Piqué, Andres Iniesta, Xavi, Dani Alves und Lionel Messi. Der Gruppenausflug nach Zürch, wo am Jahresbeginn die Auszeichnungen für die besten Spieler, Trainer und Mannschaften vergeben werden, ist für die Fußballer des FC Barcelona inzwischen fester Bestandteil ihres Kalenders. Die Delegation reiste mit einer eigenen Maschine an, es wurden lustige Gruppenbildchen getwittert und ein wenig herum geblödelt. Die Gruppe ahnte wohl schon, dass es an diesem Abend noch was zu feiern gibt. Und so kam es dann auch. Lionel Messi wurde wenig überraschend vor Real Madrids Cristiano Ronaldo und seinem Teamkollegen Andres Iniesta zum Weltfußballer 2012 gewählt. Der Argentinier gewann den Goldenen Ball für den besten Spieler des vergangenen Jahres zum vierten Mal in Serie – Rekord!   

Enttäuscht war dagegen Cristiano Ronaldo. Der Portugiese hatte im vergangenen Sommer zuerst die spanische Meisterschaft mit Real Madrid gewonnnen und anschließend für sein Land eine starke Europameisterschaft gespielt. Im Herbst verkündete Ronaldo dann: „Wenn ich könnte, würde ich mich selbst wählen.“ Das geht freilich nicht und so entschieden sich die stimmberechtigten Journalisten, Trainer und Mannschaftskapitäne am Ende klar für Messi. Mit 41,60 Prozent der Stimmen lag er deutlich vor Ronaldo (23,68) und Iniesta (10,91). Bester Deutscher wurde Mesut Özil (0,41) als 14., Bayern Münchens Torwart Manuel Neuer (0,21) kam auf Platz 19.

Seine Wahl mag nicht sonderlich originell sein, aber es gibt kaum ein vernünftiges Argument, gegen den Argentinier. Messi hat in den vergangenen Monaten erneut einige Rekorde aufgestellt. Als da wären: Seine 50 Saisontore in der spanischen Primera Division oder die fünf Treffer beim 7:1 in der Champions League gegen Bayer Leverkusen. Insgesamt erzielte der Angreifer im abgelaufenen Kalenderjahr in allen Wettbewerben 91 Tore und verbesserte damit den alten Rekord von Gerd Müller. Der Stürmer vom FC Bayern war 1972 ganze 85  Mal erfolgreich gewesen.

Das Müllers Bestmarke 40 Jahre Bestand hatte, verdeutlicht am ehesten, in welchen Sphären sich Messi gerade bewegt. Ansonsten hat man sich bei ihm schon an das Aufstellen von Rekorden gewöhnt. „Solange es Messi gibt, werden alle anderen bei dieser Wahl leer ausgehen“, hatte sein ehemaliger Trainer Josep Guardiola einmal gesagt - und wieder einmal Recht behalten.

Dieses Mal traf das mit dem leer ausgehen auch auf Guardiola selbst zu. Bei der Wahl zum Trainer des Jahres musste der  41-Jährige, der derzeit in New York eine Auszeit vom Fußball nimmt, sich hinter Vicente del Bosque Jose Mourinho mit Platz drei begnügen. Der Real-Trainer war erst gar nicht aus Madrid angereist. Er hatte wohl geahnt, dass in diesem Jahr nur del Bosque für den Sieg infrage kommt.   

Bei den Frauen setzte sich Abby Wambach aus den USA als beste Spielerin gegen die Brasilianerin Marta und ihre Teamkollegin Alex Morgan durch. Die Auszeichnung als beste Trainerin eines Frauenteams bekam Pia Sundhage. Die Schwedin führte die Auswahl der USA bei den Olympischen Spielen in London zum Gewinn der Goldmedaille.

Franz Beckenbauer bekam den FIFA Presidential Award. Ansonsten war die deutsche Fußball-Prominenz in Zürich nur Zuschauer. Die für die Weltauswahl nominierten Nationalspieler Manuel Neuer, Philipp Lahm, Mats Hummels, Bastian Schweinsteiger, Mesut Özil und Mario Gomez schafften nicht den Sprung in das illustre Ensemble. Alle elf gewählten Akteure der Weltauswahl spielen in Spanien, sechs davon für das spanische Nationalteam (mit dpa).

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