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So sieht Freude aus. Mick Schumacher gewann 2018 in der Formel-3-Meisterschaft, den Titel.

© James Gasperotti/dpa

Formel 1: Mick Schumacher ist auf dem Sprung bei Ferrari

Ferrari hat sich im Kampf um die Dienste von Mick Schumacher gegen Mercedes durchgesetzt. Er darf sich berechtigte Hoffnungen machen, schon bald in die Formel 1 aufzusteigen.

Die Paarung Schumacher/Vettel ist bei der Showveranstaltung „Race of Champions“ eine bekannte Größe, sechs Mal konnte sie den Sieg einfahren. Jedes Mal hieß der Schumacher im Team mit Vornamen Michael. Jetzt ist das anders. Mitte Januar, als das diesjährige „Race of Champions“ in Mexiko über die Bühne ging, startete Sebastian Vettel erstmals mit einem anderen Schumacher – mit Michaels Sohn Mick. Das Paar holte im Teamwettbewerb den zweiten Platz, im Einzel war Schumacher sogar eine halbe Sekunde schneller als der viermalige Formel-1-Weltmeister. Am selben Wochenende gab Ferrari bekannt, dass sie Schumacher als Nachwuchsfahrer engagiert haben. Vettel schien sich über den Zuwachs in seinem Rennstall zu freuen. „Hoffen wir, dass er Ferrari lange treu bleibt und mit mir gemeinsam fährt“, sagte er.

Auch Ferraris Hauptkonkurrent Mercedes hatte sich für den jungen Schumacher interessiert, schließlich holte der seinen Formel-3-Europameistertitel mit einem Mercedes-Motor im Heck. Doch Schumachers Entscheidung für das Ferrari-Nachwuchsprogramm scheint logisch zu sein. Nicht nur, weil Vater Michael in erster Linie bei den Italienern zur Legende wurde – mit seinen fünf WM-Titeln in Serie von 2000 bis 2004. Dagegen standen die drei Jahre bei Mercedes am Ende seiner Karriere nicht immer unter dem besten Stern – auch wenn Sportchef Toto Wolff heute oft betont, dass Schumachers Arbeit dort zwischen 2010 und 2012 einen wichtigen Grundstein für die jetzige langjährige Dominanz des deutschen Automobilherstellers in der Formel 1 gelegt habe.

Wichtiger als die Vergangenheit des Vaters dürfte für Mick Schumacher aber ein Blick auf seine eigenen Perspektiven gewesen sein. Die nämlich sehen bei Ferrari vielversprechender aus. Zwei Toptalente aus dem eigenen Nachwuchskader hat die Scuderia schon in der Formel 1 untergebracht: Charles Leclerc wechselt nach einem Jahr bei Sauber direkt ins Ferrari-Werksteam und Antonio Giovinazzi geht in der kommenden Saison als Leclercs Nachfolger bei Sauber an den Start.

Schon in ein oder zwei Jahren könnte Schumacher aufsteigen

Mick Schumacher debütiert in diesem Jahr für Ferrari in der Formel 2. Er kann sich durchaus Hoffnungen machen, bei entsprechend guten Leistungen der nächste in der Reihe zu sein und vielleicht schon nach einem, spätestens nach zwei Jahren in die Formel 1 aufzusteigen.

Mercedes tut sich dagegen immer wieder schwer, seine Junioren dauerhaft auf vielversprechenden Plätzen in der Formel 1 unterzubringen. Das musste Pascal Wehrlein schmerzlich erfahren, für den Ende 2017 nach zwei Saisons Schluss war. Auch der zeitweise ebenfalls als Supertalent gehypte Esteban Ocon hat für die kommende Saison kein Cockpit mehr bekommen. Das neue Lieblingskind von Mercedes heißt George Russell. Was er in dieser Saison bei Williams wirklich zeigen kann, ist noch unklar.

Auch wie genau das Ferrari-Aufbauprogramm für Mick Schumacher aussehen wird, steht noch nicht fest. Doch die Chancen, dass der bald 20-Jährige noch in diesem Jahr seine ersten Erfahrungen in einem Formel-1-Auto sammeln kann, stehen gut. In Italien spekuliert man, dass er zwei Einsätze bei den „Junior-Testtagen“ der Formel 1 bekommen soll.

Der kürzlich zum Teamchef der Scuderia beförderte Mattia Binotto freut sich jedenfalls sehr über die Verpflichtung: „Für jemanden wie mich, der Mick seit seiner Geburt kennt, hat das natürlich unzweifelhaft auch eine emotionale Bedeutung. Aber wir haben ihn wegen seines Talents und seiner menschlichen und professionellen Qualitäten genommen, die ihn trotz seines jungen Alters schon auszeichnen.“ Auch Schumacher selbst äußerte sich enthusiastisch. „Ich bin überglücklich, dass Ferrari eine Partnerschaft mit mir eingegangen ist und dass meine Zukunft im Motorsport rot sein wird“, sagte er. „Dies ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, und ich kann nur von dem immensen Know-how profitieren, das dort gebündelt ist. Ich werde alles dafür tun, meinen Traum von der Formel 1 zu verwirklichen.“

Man munkelt, dass Nicolas Todt - Sohn von Jean Todt - sein Manager wird

Dabei soll wohl bald auch ein neuer Manager mithelfen: Noch ist es nicht bestätigt, aber man munkelt, dass sich Mick Schumacher in Zukunft unter die Fittiche von Nicolas Todt begibt, seinerseits Sohn von Jean Todt, dem heutigen Präsidenten des Motorsport-Weltverbands Fia. Während der legendären Ferrari-Jahre von Schumacher Senior war Todt Senior sein Teamchef, beide verbindet eine enge Freundschaft.

Todt Junior ist bereits etabliert in der Szene, er betreut den neuen Ferrari-Piloten Leclerc schon seit dessen Kartzeiten, auch Felipe Massa, Daniil Kwjat und Pastor Maldonado stehen oder standen bei ihm unter Vertrag. Vor allem aber ist sein Einfluss in der „Ferrari-Familie“ wohlbekannt. Für Mick Schumacher kann das eigentlich nur Gutes bedeuten.

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