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Gut abgepasst. Sami Khedira wechselt nach Italien zum Rekordmeister Juventus Turin.

© dpa

Sami Khedira zu Juventus Turin: Mit dem Schritt eines Strategen

Sami Khedira wechselt von Real Madrid zu Juventus Turin. Als Rückschritt sollte man seinen Wechsel nach Italien aber nicht verstehen. Ein Kommentar.

Den größten Beweis dafür, wie wertvoll der Fußballspieler Sami Khedira ist, hat Joachim Löw erbracht. Der Bundestrainer hatte vor der WM 2014 verkündet, er werde unter keinen Umständen angeschlagene oder unfitte Spieler nach Brasilien mitnehmen – allein für Khedira galt diese eiserne Regel nicht. Dem gemeinen Fan bleiben die Qualitäten des 28-Jährigen bisweilen verborgen, im internationalen Spitzenfußball wird er aber hochgeschätzt. Das zeigt auch sein aktueller Wechsel, der am gestrigen Dienstag bekannt wurde: Nach fünf Jahren bei Real Madrid spielt Khedira künftig für Juventus Turin.

Nach der WM 2010 hatte der Schwabe mit tunesischem Vater den größtmöglichen Sprung gewagt und war vom VfB Stuttgart zu Real Madrid gewechselt. Seine Zeit beim spanischen Rekordmeister war nicht immer leicht: Der Spielertyp „zweikampfstarker Mittelfeldstratege“ ist beim Real-Publikum nicht der populärste, ein Kreuzbandriss setzte Khedira zudem lange außer Gefecht. Als Rückschritt sollte man seinen Wechsel nach Turin aber nicht verstehen: Juventus hat Real immerhin gerade im Halbfinale der Champions League ausgeschaltet und Barcelona im Endspiel einen würdigen Kampf geliefert. Dass sich Schalke 04 tatsächlich ernsthafte Hoffnungen auf eine Verpflichtung Khediras gemacht hatte, erscheint da fast schon ein bisschen vermessen.

Mit den Kollegen Arturo Vidal, Paul Pogba und vielleicht Andrea Pirlo wird Khedira in Turin ein Mittelfeld bilden, das europaweit niemanden fürchten muss. Und auch Löw könnte vom nächsten Karriereschritt seines Musterschülers profitieren: Wenn ein Stratege wie Khedira überhaupt noch irgendwo etwas über Taktik lernen kann, dann bei Juventus Turin.

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