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An der Seite: Valentin Altenburg trainiert das junge deutsche Team bei der Hallen-EM in Berlin.

© Friso Gentsch/dpa

Olympia hat bei den Hockey-Männern Priorität: Mit „Gesichtern der Zukunft“ zur Hallen-EM

Im Januar 2020 kommt die Hallenhockey-Europameisterschaft nach Berlin. Für den Kapitän des jungen Teams wird die EM zum Heimspiel.

Für Paul Dösch hält das Jahr 2020 gleich zu Beginn eine besondere Attraktion bereit. Am dritten Januarwochenende (17. bis 19. Januar) findet in seiner Heimatstadt Berlin die Hallenhockey-Europameisterschaft statt, und Dösch, Verteidiger vom Berliner HC, hat nicht nur jetzt schon seine Nominierung sicher; es steht auch schon fest, dass er das deutsche Team im Horst-Korber-Sportzentrum als Kapitän aufs Parkett führen wird. „Solche Typen wie Paul gibt’s nicht so oft“, sagt Valentin Altenburg, der beim Deutschen Hockey-Bund (DHB) normalerweise die U-21-Nationalmannschaft trainiert, bei der Hallen-EM jedoch für das A-Team zuständig sein wird.

Das liegt daran, dass die Halle im Jahr 2020 für den DHB nicht die höchste Priorität genießt. Im Sommer finden in Tokio die Olympischen Spiele statt. Dem hat sich alles unterzuordnen. „Wir würden schon gerne mit dem aktuellen Olympiakader antreten“, sagt Altenburg mit Blick auf die Hallen-EM vor eigenem Publikum. „Aber das wäre von der Belastung her gar nicht möglich.“ Also tritt er in Berlin „mit den Gesichtern der Zukunft“ an – gewissermaßen mit dem Olympiakader für Paris 2024.

Vom Alter her könnte Paul Dösch, 21, dann eine tragende Rolle in der A-Nationalmannschaft spielen, aber selbst Tokio hat er noch ein bisschen im Hinterkopf. „Das ist für mich ein Traum“, sagt der 21-Jährige. „Aber dieser Traum steht für mich jetzt nicht an erster Stelle.“ Berlin ist real.

Doch wer weiß schon, was kommt? Das hängt zum Beispiel auch davon ab, wer als Nachfolger des zurückgetretenen Stefan Kermas neuer Bundestrainer wird. Und theoretisch ist es natürlich auch möglich, dass die Deutschen in den Olympia-Play-offs gegen Österreich (2. und 3. November in Mönchengladbach) scheitern und die Spiele in Tokio verpassen. Was das für die Hallen-EM in Berlin bedeuten würde? Valentin Altenburg sagt: „Die Variante, dass das passiert, haben wir noch kein einziges Mal durchgespielt.“

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