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Mit Sorgen ins Trainingslager: Hertha BSC muss auf Fabian Reese verzichten
Nach dem 2:2 im Testspiel gegen Energie Cottbus ärgern sich die Berliner aber nicht nur über das Ergebnis, sondern auch über das folgenschwere Foul an Fabian Reese. Im Trainingslager gibt es nun viel zu tun.
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Schon die Anreise ließ nichts Gutes erahnen. Durch eine Vollsperrung auf der A13 stand Hertha BSC am Dienstagnachmittag im Stau und kam verspätet zum Testspiel bei Energie Cottbus an. Der Anpfiff musste um 15 Minuten verschoben werden. Was danach im sonnigen Energie-Stadion vor 5.774 Zuschauenden passierte, war geprägt von Licht und Schatten. Wie so oft in der bisherigen Berliner Vorbereitung.
Nach einer dominanten und spielstarken ersten Halbzeit folgte eine nachlässige und offensiv durchwachsene zweite Hälfte. Hatten sich diese Nachlässigkeiten in den bisherigen vier Testspielen noch nicht gerächt, mussten sich die Berliner nun über ein Gegentor in der letzten Sekunde ärgern. Nach den Toren von Haris Tabaković (20.) und dem erneuten Aktivposten Michaël Cuisance (28.) stand gegen den Drittligisten aus Cottbus am Ende so nur ein 2:2 (2:0) zu Buche. Nach zuvor vier Siegen aus vier Spielen das Ende der makellosen Vorbereitung, was das reine Ergebnis betrifft.
Doch das wird wohl die geringste Sorge sein, die die Mannschaft um Trainer Christian Fiél am Dienstagabend mit zurück nach Berlin genommen hat und am Donnerstag mit in das Trainingslager in Österreich (Walchsee) nehmen wird. Die viel größere Sorge hat einen prominenten Namen: Fabian Reese.
„Das ist das Schlimmste, was heute passiert ist“
In der 17. Minute zog Reese, der als Kapitän in das Spiel ging, am Cottbusser Filip Kusic vorbei. Ohne Chance, den für Hertha so wichtigen Flügelspieler fair zu stoppen, setzt der zu einer rüden Grätsche von hinten an. Reese knickte dabei um und krümmte sich vor Schmerzen. Nach einer längeren Behandlungspause und dem kurzen Versuch weiterzuspielen, musste der 26-Jährige mit dick bandagiertem Knöchel ausgewechselt werden − mit Verdacht auf eine Sprunggelenksverletzung.
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„Das ist das Schlimmste, was heute passiert ist“, zeigte sich Hertha-Coach Fiél nach dem Spiel geradezu bestürzt. War er unmittelbar nah dem Spiel noch hoffnungsvoll, dass es keine gravierende Verletzung ist, folgte am Mittwochnachmittag die Ernüchterung: Reese wird nun auch für das anstehende Trainingslager in Österreich ausfallen. Das teilte der Zweitligist mit. Der Publikumliebling habe sich eine Sprunggelenksverletzung zugezogen und werde bis auf Weiteres ausfallen.
Ein noch längerer Ausfall würde Hertha BSC hart treffen. Nicht nur, weil der Flügelspieler in der vergangenen Saison mit 13 Toren und 17 Assists wettbewerbsübergreifender Topscorer war, sondern auch weil es an Alternativen mangelt. Marten Winkler ist aufgrund seines starken linken Fußes besser auf der rechten Seite aufgehoben, Derry Scherhant blieb in der bisherigen Vorbereitung blass und drängt weiterhin auf eine Leihe. Gustav Christensen, der in Cottbus für den verletzten Reese kam, konnte sich in den Testspielen auch nicht aufdrängen.
Sollte Reeses Verletzung auch über das Traingslager hinaus gehen, wird hier eine Baustelle bei den Berlinern aufgemacht – und Hertha-Sportdirektor Benjamin Weber muss womöglich doch nochmal auf dem Transfermarkt aktiv werden.
Mit gemischten Gefühlen nach Tirol
Eine weitere Schwäche, die die es in Tirol zu beheben gilt, ist neben der fehlenden Konstanz über 90 Minuten die Effektivität vor dem Tor. Das sind schon aus der letzten Saison bekannte Problemzone, die auch Fiél Sorgen bereitet: „Ich bin zum Teil zufrieden und zum Teil unzufrieden. Dieses Spiel hätte auch 6:2 oder 6:3 für uns ausgehen können. Wir haben zu viele Chancen ausgelassen, um dann in der letzten Sekunde den Ausgleich zu kassieren – das ärgert mich extrem.“
Auch wenn das Offensivspiel sonst überzeugt, eine Idee klar erkennbar ist und Fiél auch „sehr zufrieden“ mit der bisherigen Vorbereitung sei, wartet in Österreich noch viel Arbeit auf das Team.
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