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Gemeinsam stark. Der zweifache Torschütze David Alaba und der Franzose Franck Ribery zeigen, worauf es beim FC Bayern ankommt. Foto: dpa

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Sport: Münchner Muskelspiele

Der FC Bayern schlägt chancenlose Schalker mit 4:0 und erhöht seinen Vorsprung auf 15 Punkte.

München – Anhänger vom FC Bayern München und von FC Schalke 04 sind sich selten einig, kurz vor Anpfiff des Samstagabendspiels ihrer Mannschaften gab es dennoch ein seltenes Bild der Brüderlichkeit: Als der Stadionsprecher vom 1:4 der Dortmunder gegen Hamburg berichtete, jubelten alle Fans im Stadion. Für die in letzter Zeit ohnehin leidgeprüften Anhänger von Schalke allerdings war es die einzige Freude bei dieser Partie: Der FC Bayern siegte mit 4:0 (2:0) und steht nun mit 15 Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. „Es war ein Sieg mit Autorität“, bilanzierte Bayern-Trainer Jupp Heynckes.

Für Schalke war schon die Anreise wenig erbaulich gewesen: Klaas-Jan Huntelaar krank, Julian Draxler krank, Jefferson Farfan kehrte wegen eines verpassten Flugs erst am Samstag von einem Spiel der Nationalmannschaft nach Deutschland zurück und saß deshalb erst einmal auf der Bank. „Jammern hilft ja nichts“, hatte Trainer Jens Keller dazu gesagt. Man hätte es ihm trotzdem nicht verdenken wollen, gerade wenn man die Personalrochaden seines Trainerkollegen betrachtete.

Jupp Heynckes setzte Daniel van Buyten, Thomas Müller und Mario Mandzukic freiwillig auf die Bank. Es spielten Jerome Boateng, Arjen Robben und Mario Gomez. Der Trainer brachte so nicht nur frische Kräfte, er ließ auch mit einem Streich alle Diskussionen über das angeblich in den vergangenen Wochen auf der Bank unzufriedene Trio verstummen.

Den ersten Aufreger im Spiel lieferte trotzdem das etablierte Personal: Franck Ribery dribbelte in den Strafraum, Marco Höger riss ihn zu Boden, Elfmeter. Linksverteidiger David Alaba verlud Thomas Hildebrand im Tor der Schalker lässig - 1:0. Die Bayern schoben sich nun so lange die Bälle zu, bis Ribery ein wenig Freiraum hatte – der Franzose wusste dann schon etwas mit dem Ball anzufangen. Und Arjen Robben? Der Holländer fand nicht so recht Anschluss an die Kombinationen seiner Kollegen, also behalf er sich und seinen Kollegen anders: Einen Schubser in Strafraumnähe nutzte er, sich bäuchlings fallen zu lassen. Den Freistoß zirkelte Schweinsteiger an den Innenpfosten und dann hinter die Linie zum 2:0.

„Wenn du in München 0:2 zurückliegst, kommst du eigentlich nicht mehr zurück“, sagte der Schalker Roman Neustädter. Sein Klub versuchte es mit drei Spielern im defensiven Mittelfeld. „Wir wollten das Zentrum dicht machen und Konter nutzen. Aber die haben wir schlecht ausgespielt“, analysierte Höwedes. Schalke war nur einmal auffällig, und es war bezeichnend: Neuzugang Michel Bastos drosch einen Freistoß aus aussichtsreicher Position fast zur Eckfahne. Anders die Bayern: David Alaba erzielte nach schöner Kombination über Ribery und Gomez das 3:0. Nun war auch Robben warm: Erst setzte der Flügelstürmer einen Heber knapp über die Latte, dann legte er für Gomez ab, der nur noch einschieben musste zum 4:0.

Mario Gomez zollte nach der Partie seinem Trainer Jupp Heynckes Respekt. „Die Mannschaft hat gut gespielt, trotzdem hat der Trainer Jerome, Arjen und mich neu gebracht.“ Heynckes verbuchte deshalb nicht nur den Sieg als Erfolg, sondern auch „die gute Stimmung in der Truppe“. Bei Schalke mussten die Spieler vor allem kritische Fragen zu Jens Keller beantworten. „Wir stehen voll hinter dem Trainer“, versicherte Neustädter. Jens Keller selbst sagte nur einen Satz zu den Diskussionen um seine Person: „Ich mache meine Arbeit weiter gewissenhaft, alles andere entscheidet der Verein.“ Florian Fuchs

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