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Zum Verstecken. Marcus Thuram und Borussia Mönchengladbach enttäuschten in Europa.

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Nach frühem Aus in der Europa League: Borussia Mönchengladbach darf jetzt von der Meisterschaft träumen

Gladbach scheidet bereits in der Gruppenphase der Europa League aus. Das ist folgerichtig, aber nicht unbedingt schlimm. Ein Kommentar.

Die Gruppenphase der Europa League begann und endete für Borussia Mönchengladbach mit einem Schrecken. Im September verlor der aktuelle Tabellenführer der Bundesliga gegen den vermeintlich krassen Außenseiter aus dem österreichischen Wolfsberg mit 0:4. Anfang Dezember besiegelte eine unglückliche, aber nicht gänzlich unverdiente 1:2-Niederlage gegen Basaksehir das Aus nach der Gruppenphase.

Im entscheidenden Spiel führte die Borussia noch, kassierte nach einem Torwartfehler den Ausgleich und geriet mit dem Ablaufen der regulären Spielzeit in Rückstand. Es passte ins Bild.

International war Gladbach längst nicht so stark wie in der Bundesliga

Denn auf internationaler Ebene ließ Gladbach viel von dem vermissen, was die Mannschaft von Trainer Marco Rose im hiesigen Ligabetrieb auszeichnet: Entschlossenheit, der Zug zum Tor, kompakte Verteidigungsarbeit. Die Mannschaft trat phasenweise mit zwei Gesichtern auf.

Beim Auswärtsspiel in Rom musste gar eine groteske Fehlentscheidung des Schiedsrichters hinhalten, die der Borussia in der Nachspielzeit per Elfmeter die Chance auf den Ausgleich gewährte. Beim Hinspiel in Istanbul erzielte Patrick Hermann Sekunden vor Schluss noch das 1:1, nachdem er und seine Mannschaft eine über lange Zeit blutleere Leistung anboten.

Die daraus resultierenden Punkte konnten nicht über die Schere zwischen spielerischem Anspruch und Wirklichkeit hinwegtäuschen, spätestens jetzt eh nicht mehr.

Natürlich: Das frühe Ausscheiden ist bitter, es geht in Anbetracht der Leistungen aber vollends in Ordnung. Ein Überwintern im Europapokal, das hatte sich Gladbach schlichtweg nicht verdient. Und zumindest etwas Gutes hat das ja, denn nun kann sich die Borussia vollends auf die Bundesliga konzentrieren. Ein schwacher Trost, zugegeben, aber ein Umstand, der wichtig werden kann im derzeit so ausgeglichenen Kampf um den Titel.

Louis Richter

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