
© AFP/Franck Fife
Rassismus-Skandal im französischen Fußball: PSG-Trainer Christophe Galtier in Gewahrsam genommen
Der Coach des französischen Fußballmeisters soll sich rassistisch und islamfeindlich über seine Spieler geäußert haben. Galtier muss sich am 15. Dezember dafür vor Gericht verantworten.
Stand:
Der Trainer des französischen Fußballklubs Paris St. Germain (PSG), Christophe Galtier, und sein Sohn sind wegen des Verdachts der Diskriminierung in Gewahrsam genommen worden. Sie seien am Freitagvormittag in Nizza für Vernehmungen inhaftiert worden, teilte der Staatsanwalt von Nizza, Xavier Bonhomme, mit. Die beiden wurden am Freitagmorgen befragt.
Mitte April waren Ermittlungen wegen des Verdachts der Diskriminierung eröffnet worden. Am 15. Dezember soll sich Galtier vor Gericht verantworten, wie Bonhomme am Freitagabend in einer Pressemitteilung bekannt gab.
Gegen ihn werde wegen „Mobbings und Diskriminierung aufgrund der tatsächlichen oder vermuteten Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit zu einer bestimmten Ethnie, Nation, angeblichen Rasse oder Religion“ ermittelt. Ihm drohen bis zu drei Jahren Haft und eine Geldstrafe von 45.000 Euro. Galtiers Sohn, John Valovic Galtier, wurde wieder entlassen und wird nicht vor Gericht gestellt.
Vorwürfe gegen Galtier basieren auf geleakter Mail
Die Vorwürfe gegen Galtier, der seinen Posten bei PSG Medienberichten zufolge ohnehin für den ehemaligen spanischen Nationalcoach Luis Enrique räumen muss, waren durch eine geleakte Mail öffentlich geworden. Sie beruhen auf einem Vorfall, als Galtier vor seinem Wechsel nach Paris vor einem Jahr noch für OGC Nizza als Trainer gearbeitet hatte.
In der Mail vom August 2021 kurz nach dem Amtsantritt von Galtier hatte der damalige Nizza-Sportdirektor Julien Fournier den Coach beschuldigt, gesagt zu haben, dass zu viele schwarze und muslimische Spieler im Kader der Südfranzosen stünden.
In einer von Galtiers Anwalt veröffentlichten Erklärung sagte der Coach beim Bekanntwerden der Vorermittlungen, dass er „fassungslos, von dem beleidigenden und verleumderischen“ Bericht sei. Er selbst hatte nach eigenen Angaben Anzeige erstattet. (AFP, dpa)
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