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Der neue RB Leipzig-Trainer Marco Rose.

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Update

Ein Leipziger für RB Leipzig: Marco Rose hofft auf Wiedervereinigung mit Max Eberl

Marco Rose wird neuer Trainer bei Rasenballsport Leipzig. Die ersten drei Spiele für ihn haben es in sich.

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Marco Rose scheute sich nicht, seinem neuen Chef gleich mal zu widersprechen. Nur fünf Sekunden, wie der offensichtlich leicht euphorisierte Oliver Mintzlaff behauptet hatte, seien es nicht gewesen, sagte Rose. Er habe schon zehn, fünfzehn Sekunden gebraucht, bis er Mintzlaffs Angebot, Nachfolger von Domenico Tedesco und damit neuer Trainer des Fußball-Bundesligisten Rasenballsport Leipzig zu werden, angenommen habe.

Eine Überraschung war das nicht mehr, was die Leipziger am Donnerstagmorgen verkündeten. Rose, 45, erhält einen Vertrag bis Juni 2024. Er soll die Mannschaft, die zuletzt arg taumelte und sowohl gegen Eintracht Frankfurt in der Bundesliga als auch gegen Schachtjor Donezk in der Champions League vier Gegentore kassiert hat, wieder auf den rechten Weg bringen.

Den ersten Kontakt gab es bereits am Wochenende, als sich bei Oliver Mintzlaff die schon länger bestehenden Zweifel an Tedesco noch einmal erheblich verschärft hatten. Am Dienstag, kurz nach der 1:4-Niederlage der Leipziger gegen Donezk, meldete sich der Vorstandschef des Klubs dann erneut bei Rose, der sich da gerade in Salzburg zu Besuch bei seinem ehemaligen Arbeitgeber befand.

Dass er dort dann eine kurze Nacht hatte, lag nicht an einem feucht-fröhlichen Abend mit alten Weggefährten, sondern war der Offerte der Leipziger geschuldet, die eine schnelle Lösung für die Trainerfrage benötigten.

Mintzlaff sprach bei Roses Vorstellung am Donnerstag von einer glücklichen Fügung und von einem „perfect fit“. Tatsächlich kommt zusammen, was zusammengehört. Zum einen ist Rose gebürtiger Leipziger. „Ich habe eine hohe Identifikation mit meiner Heimat, mit meiner Stadt“, sagte er. Leipzig ist auch während all seiner bisherigen Trainerstationen Erstwohnsitz der Familie geblieben.

Darüber hinaus kommt der neue Trainer aus dem Red-Bull-Kosmos. Er war in der Jugend von RB Salzburg tätig, hat mit der U 19 des Klubs die Youth League gewonnen und wurde schließlich zu den Profis befördert, mit denen er in zwei Jahren zweimal den Meistertitel und einmal den österreichischen Pokal gewonnen hat.

Rose freut sich auf Max Eberl

Mit Roses Anstellung erhoffen sich die Leipziger eine Rückkehr zur reinen Lehre der RB-Balljagd, mehr Dynamik und Attraktivität im Spiel, die Mintzlaff unter Tedesco schon am Ende der vergangenen Saison vermisst hat. „Wir wollen hinten stabiler werden, indem wir vorne mehr Druck auf den Ball bekommen“, sagte Rose über seine Spielidee. „Das ist der Ansatz.“

Interessant ist zudem, dass der neue Leipziger Trainer mit dem designierten Leipziger Sportchef bereits vertrauensvoll zusammengearbeitet hat. Nach mehr als einem Jahr vergeblicher Suche weiß Rasenballsport jetzt zumindest, dass Max Eberl den Posten übernehmen soll.

Nur wann er in Leipzig anfängt, das ist weiterhin offen. „Ich würde mich freuen, wenn das funktioniert“, sagte Rose. „Das wäre sicherlich ein Mann an meiner Seite, der mir und uns guttun würde.“

Eberl hat Rose 2019 als Trainer zu Borussia Mönchengladbach geholt. Nach einem überzeugenden ersten Jahr mit der zwischenzeitlichen Tabellenführung in der Bundesliga und der Qualifikation für die Champions League ging die Liaison in der zweiten Saison jedoch krachend in die Brüche.

Nachdem Rose seinen Wechsel zu Borussia Dortmund verkündet hatte, stürzte die Mannschaft in der Liga aus den Europapokalrängen. Eberl hielt seinen Trainer trotzdem im Amt – gegen alle Widerstände vor allem der Fans, aber auch gegen das zunehmende Unverständnis der Vereinsführung. Eberl, so ist unter der Hand in Gladbach zu hören, habe sich Rose ausgeliefert und dabei seinen Fokus verloren.

Umso brisanter ist, dass Rose schon am Samstag kommender Woche mit seinem neuen Klub in den Borussia-Park zurückkehren wird. Davor steht für ihn noch das Champions-League-Spiel beim Titelverteidiger Real Madrid an und zum Auftakt seiner Tätigkeit in Leipzig am Samstag das Duell mit Borussia Dortmund, seinem zweiten früheren Arbeitgeber in Deutschland.

Beim BVB war im Sommer nach nur einem Jahr und trotz Platz zwei in der Bundesliga entlassen worden. „Wir spielen halt alle in einer Liga“, sagte Marco Rose über das Rendez-vous mit seiner Vergangenheit. „Das ist speziell und spannend möglicherweise, aber für mich gar nicht so wichtig.“

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