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Roscoe wurde im Alter von 13 Jahren eingeschläfert.

© IMAGO/NurPhoto/IMAGO/Jakub Porzycki

Nachruf auf den heimlichen Star der Formel 1: Man ließ Roscoes Skandale gerne durchgehen

Die Formel-1-Szene trauert um eine ihrer beliebtesten Figuren: Roscoe! Die schrullige, ruhige Art von Lewis Hamiltons Hund wird dem Rennzirkus fehlen. Ein Nachruf.

Martin Einsiedler
Ein Kommentar von Martin Einsiedler

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Im Formel-1-Zirkus war er einer der beliebtesten Gäste. Roscoe! Er bewegte sich tapsig durch die verschiedenen Boxen der Rennställe. Im hektischen Rennbetrieb war er der ruhende Pol. Er nahm sich für alle Zeit, das machte ihn aus.

Roscoe war trotz seiner recht kleinen Körpergröße Raum einnehmend. Die Motoren konnten noch so laut aufheulen, wenn Roscoe da war, schien das alles zu verstummen. Ihm galt die volle Aufmerksamkeit und er hatte keine Berührungsängste mit den Stars der Szene.

Das Sympathische an ihm: Roscoe machte keine Unterschiede. Er widmete sich den Top-Fahrern genauso neugierig wie den Formel-1-Fans oder den Servicekräften.  

Roscoe konnte nicht nur gut zuhören, er war auch für die kleinen Späßchen zu haben. Einer seiner Running Gags war, sich langsam an jemandem heranzuschleichen und ihn zu beschnüffeln. Wenn Roscoe übermütig wurde, täuschte er eine spontane Pinkelpause an. Bei jedem anderen wäre das ein Skandal gewesen. Roscoe ließ man all dies mit einem Lächeln im Gesicht durchgehen.

Lewis Hamilton adoptierte Roscoe als Welpen.

© IMAGO/ANP/IMAGO/F1 Grand Prix van Great Britain

Sicher, ein Grund für die Nachsichtigkeit mit ihm dürfte die Tatsache gewesen sein, dass der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton ihn vor zwölf Jahren adoptierte.

Roscoe wurde unfreiwillig durch seinen Stiefvater ins Rampenlicht gerückt. Aber er hatte Spaß auf der großen Bühne. Auf Instagram hatte er 1,4 Millionen Follower.

Auf dem Flurfunk eines Rennstalls war gemunkelt worden, dass Hamilton zunehmend seine Probleme hatte mit der Popularität von Roscoe. Der hatte ihm in den vergangenen Jahren fast schon den Rang abgelaufen.

Das könnte auch der Grund gewesen sein, weshalb Hamilton Roscoe nur noch vegane Kost vorsetzte. Hamilton behauptete, dass es Roscoe seitdem gesundheitlich viel besser ginge. Roscoe schwieg bis zuletzt zu der Thematik.

Aber wie in einer guten Ehe rauften sich die beiden wieder zusammen. „Roscoe in mein Leben zu holen, war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe“, schrieb Lewis Hamilton vor wenigen Tagen. Der Grund für das Liebesbekenntnis war ein trauriger: Roscoe verstarb am Sonntag an den Folgen einer Lungenentzündung. Die Englische Bulldogge wurde 13 Jahre alt.

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